Üble Verkaufszahlen: Haben die Fans keine Lust mehr auf den HSV?
Der Volkspark muss es richten. Nach der Länderspielpause stehen für den zuletzt kriselnden HSV die Heimspiele gegen Paderborn (Samstag) und Aue (5. April) an. Mit zwei Siegen wäre das Team von Trainer Tim Walter wieder heiß im Aufstiegsrennen dabei. Umso mehr benötigt der Verein die Unterstützung seiner Fans. Doch vor dem Doppelpack kristallisiert sich mehr und mehr heraus, dass er um seine Anhänger kämpfen muss.
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Der Volkspark muss es richten. Nach der Länderspielpause stehen für den zuletzt kriselnden HSV die Heimspiele gegen Paderborn (Samstag) und Aue (5. April) an. Mit zwei Siegen wäre das Team von Trainer Tim Walter wieder heiß im Aufstiegsrennen dabei. Umso mehr benötigt der Verein die Unterstützung seiner Fans. Doch vor dem Doppelpack kristallisiert sich mehr und mehr heraus, dass er um seine Anhänger kämpfen muss.
Die Rahmenbedingungen könnten besser kaum sein. Erstmals seit Monaten gelten im Volkspark wieder 3G- statt 2G-Regeln, der HSV darf sein Stadion voll auslasten. Klingt gut aus Sicht des Klubs. Noch dazu, wenn man bedenkt, dass die ganz heiße Phase der Saison eingeläutet wird. Doch das Interesse der Fans hält sich in Grenzen.
HSV: Erst 22.000 Tickets für Paderborn-Spiel verkauft
Es sind Zahlen, die den HSV-Bossen nicht gefallen dürften. 22.000 von 57.000 möglichen Tickets setzte der Verein im Vorverkauf für die Paderborn-Partie ab. Den Kick gegen Aue vier Tage später wollen bislang 18.000 Fans sehen. Nur Zufall, weil die Gegner nicht so attraktiv sind? Oder schon ein Trend?
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In jedem Fall verdeutlichen die Zahlen, dass der HSV um seine Fans kämpfen muss. Das wird umso klarer, wenn man auf die Konkurrenz im Aufstiegskampf blickt. Schalke 04 etwa, in Sachen Bedeutung und Stadiongröße am ehesten mit dem HSV zu vergleichen, durfte sein 62.000 Zuschauer fassendes Stadion direkt vor der Länderspielpause erstmals wieder komplett füllen. Gegen Hannover kamen mehr als 55.000 Fans und sorgten für eine Auslastung von fast 89 Prozent.
Erstmals dürften wieder 57.000 Fans in den Volkspark
Auch beim Stadtrivalen FC St. Pauli brummte der Laden. Gegen Heidenheim kamen 27.433 Besucher, das Millerntor war zu fast 93 Prozent gefüllt. Werder Bremen begrüßte gegen Darmstadt 41.000 Fans (97,4 Prozent Auslastung), Sonntag gegen Sandhausen soll das Weserstadion mit 42.100 Fans ausverkauft sein.
Klar, bei St.Pauli und Werder herrscht eine deutlich größere Euphorie als beim HSV, der zuletzt aus vier Spielen zwei Punkte holte. Dennoch stellt sich die Frage: Wie schafft es der Klub, seine Fans zu mobilisieren?
Kehren die HSV-Ultras am Samstag zurück?
Eine Initialzündung könnte von den Ultras ausgehen. Alles deutet darauf hin, dass die Gruppierungen erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder geschlossen in den Volkspark kommen werden. Weil nun alle Fans wieder dieselbe Chance haben, an Tickets zu kommen. Diese Gleichbehandlung war den Ultras heilig.
Zudem lockt der HSV gegen Paderborn mit einem Angebot. Im XXL-Familienblock gibt’s Tickets ab 23 Euro (für Kinder ab 15 Euro). Dennoch zeichnet sich ein enttäuschender Besuch ab.
Unterbietet der HSV sogar St. Paulis Zuschauerzahl?
Immer deutlicher wird, dass das vierte Jahr des Vereins in Liga zwei Spuren hinterlässt. Dazu kommt die Entwöhnung der Fans in Corona-Zeiten. Ein Mix, der sich bemerkbar macht. Auf der anderen Seite aber bot der HSV in dieser Saison im Volkspark viel Spektakel, verlor nur einmal (zuletzt gegen Werder), gewann davor fünf von sechs Partien.
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Noch hofft der Verein, dass sich die Besucherzahl am Samstag im Bereich der 30.000er-Marke einpendelt. Zumindest 27.433 sollten kommen. Unter gleichen Voraussetzungen weniger Fans als zuletzt St. Pauli begrüßen zu können, das wäre schon ein sehr bitteres Zeichen.