HSV-Profi Bakery Jatta
  • Bakery Jatta ist seit fünf Jahren HSV-Profi, trainierte zuvor aber bei Werder Bremens U19.
  • Foto: imago/Laci Perenyi

Vorm Nordderby: Werder gratuliert dem HSV zu Jatta

Sollte er am Samstag (ab 20.30 Uhr, live auf Sport1 und bei Sky) treffen, wäre das ein mächtiger Stich in die Herzen der Werder-Offiziellen. Bakery Jatta (23) ist heiß auf den Nord-Klassiker, der HSV-Angreifer brennt auf sein drittes Derby gegen den Verein, bei dem er einst die ersten Schritte Richtung Profi-Fußball setzte – und der ihn dann wegschickte. Mittlerweile staunen sie in Bremen, welchen Weg der Gambier in Hamburg gegangen ist.

Das wäre dann wieder so eine typische Derby-Story. Eine, nach der es dann heißt: war ja klar, musste so kommen. Jatta gegen Werder, das ist ein Duell mit einer Vorgeschichte und vielleicht sogar einer kleinen offenen Rechnung.

Werder-Legende Votava trainierte Jatta in der U19 der Bremer

Mirko Votava erinnert sich noch gut an Jatta. Der 65 Jahre alte Ex-Profi war 2015 Trainer von Werders U19, bei der Jatta kurz nach seiner Flucht aus Afrika einige Wochen lang zur Probe mittrainierte. „Er war etwas schüchtern“, erzählt Votava der MOPO und untertreibt damit vermutlich eher noch. Das würde zumindest erklären, warum Niklas Schmidt (23), damals Teil der U19 und jetzt Stammspieler des Profi-Teams, auf MOPO-Nachfrage ausrichten ließ, er habe überhaupt keine Erinnerungen an Jatta. Votava aber geht ins Detail: „Man kann sicher nicht behaupten, dass er ein Filigrantechniker war. Aber schon damals hatte er einen guten Körper und man konnte sehen, dass er in Eins-gegen-eins-Duellen Stärken hatte. Der Junge hatte was, das war zu erkennen.“

Dennoch: Obwohl Jatta, damals zarte 17 Jahre alt, sogar ein Testspiel für eine Talent-Auswahl der Bremer gegen Hannover 96 bestritt, fand man nicht zusammen. „Das Tempo war damals insgesamt noch zu hoch für ihn“, sagt Votava. „Deshalb ging es dann nicht weiter.“

Unter Bruno Labbadia erhielt Jatta beim HSV einen Profivertrag

Für Jatta schon. Anfang 2016 spielte er beim damals von Bruno Labbadia trainierten HSV vor, überzeugte – und erhielt wenige Monate später einen Profivertrag. Zu dieser Zeit soll auch Werder nochmal angeklopft haben. Da aber stand Jattas Entscheidung für den HSV schon fest. Mittlerweile kommt er auf 16 Bundesliga- und 89 Zweitligaspiele, ist längst Publikumsliebling im Volkspark und verfügt an guten Tagen über eine Offensivpower, die in dieser Liga ihresgleichen suchen.

„Die technischen Abläufe werden immer besser“, lobt auch HSV-Trainer Tim Walter, der Jatta eine hohe Bereitschaft attestiert: „Er arbeitet jeden Tag an sich, es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten. Baka befindet sich auf einem gutem Weg, immer besser zu werden.“

Votava freut sich über Jattas Entwicklung beim HSV

Eine Entwicklung, die auch Votava nicht entgangenen ist. Die Werder-Legende (wurde 1988 und 1993 Deutscher Meister), mittlerweile als Scout in seinem Klub tätig, freut sich sogar für Jatta. „Ich kann nur sagen: Glückwunsch! Es ist schön, dass Bakery es so hinbekommen hat. Er hat es sich verdient.“

Nur das mit dem ersten Derby-Tor, sagt Votava noch, das könne Jatta gern lassen. Wobei: Möglicherweise würde es dann auch bei Schmidt wieder klick machen.

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