Von drei auf eins! HSV-Tortalent Larissa Haidner feiert ihr Volkspark-Debüt
Sie hat in Eimsbüttel, in Essen und zuletzt in Bremen das HSV-Tor gehütet: Larissa Haidner kam als Keeperin Nummer drei nach Hamburg – und genießt jetzt das Vertrauen von Trainerin Liese Brancao. Am Samstag (14 Uhr) wird sie gegen Carl Zeiss Jena ihre Premiere im Volksparkstadion feiern.
Mitte der Woche habe sie erfahren, dass sie beim Nordderby in Bremen im Tor stehen würde, erzählte Haidner nach der 0:2-Niederlage gegen den SV Werder: „Das hat mich natürlich gefreut.“ Vor 37.000 Zuschauer:innen war sie nur durch zwei Elfmeter von Ex-HSVerin Larissa Mühlhaus zu bezwingen.
Zu Saisonbeginn spielte Haidner noch in der Regionalliga
Niederlage bleibt Niederlage, doch Haidner zählt in der bisherigen HSV-Saison zu den Gewinnerinnen. Im Sommer galt die 20-Jährige als Torhüterin Nummer drei, hinter Aufstiegstorhüterin Inga Schuldt und Laura Sieger, die vom österreichischen Dauermeister St. Pölten an die Elbe kam. Am Anfang wurde Haidner für die U20 in der Regionalliga eingesetzt, unter anderem beim Eimsbütteler TV (3:1).
Sieger zog sich im September beim 0:0 in Essen einen Kreuzbandriss zu, woraufhin Haidner eingewechselt wurde und ihr Bundesliga-Debüt gab. Danach stand zunächst Schuldt im Kasten, leistete sich aber einige Unsicherheiten. Da Trainerin Brancao Schuldt und Haidner immer als gleichberechtigte Sieger-Vertretungen bezeichnet hatte, entschied sie sich vor dem Spiel in Bremen für die Jüngere.
„Zwischen Inga und mir wird kein Keil kommen“
Haidner bestätigte das Vertrauen und verhinderte mit einigen Paraden eine höhere Derbypleite. „Mir tut‘s auch für Inga leid“, kommentiert sie das Torhüterinnen-Duell: „Inga und ich sind auch privat sehr gut, zwischen uns wird kein Keil kommen. Natürlich will jede spielen, aber wir spornen uns gegenseitig an und freuen uns füreinander. Wir sind ein gutes Team, das wird auch so bleiben.“
Haidner ist jedoch alles andere als eine klassische dritte (oder zweieinhalbte) Torhüterin, die die Spannung im Trainingsbetrieb aufrechterhalten, dabei einiges lernen soll und der man ansonsten gerne die Mannschaftskasse oder die Musikauswahl in der Kabine anvertraut. Die nahe Wien Geborene kam als österreichische Torhüterin des Jahres nach Hamburg, für Vizemeister Austria Wien hatte sie alle Spiele bestritten und das Pokalfinale erreicht. Dort traf ihre jetzige HSV-Kollegin Melanie Brunnthaler gegen sie, St. Pölten hatte mit 2:1 die Nase vorn.
Das könnte Sie auch interessieren: „Kackhaufen“-Plakat gegen den HSV beim Frauen-Derby: Jetzt schaltet sich der DFB ein
Am Samstag kommt Carl Zeiss Jena in den Volkspark. Dann wird Haidner wieder das HSV-Tor hüten, wie Trainerin Brancao vorab bekräftigte. Die Thüringerinnen haben bisher nur einen Punkt geholt, den aber ausgerechnet gegen Tabellenführer Bayern München. Es ist ein Gegner, den der HSV schlagen sollte, um als Aufsteiger eine ruhige Saison zu spielen. Haidner weiß, dass sie dabei auch auf die Fans zählen kann. „Unsere Fans sind einzigartig“, blickt sie auf Bremen zurück: „Wir hatten klar weniger Fans im Stadion, aber mit den Fans im Rücken habe ich kaum mitbekommen, dass die anderen lauter gewesen sind.“
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.