HSV-Vorstand Jonas Boldt lacht
  • Für den Aufstieg konnte Jonas Boldt in den vergangenen vier Jahren nicht sorgen. Bewegt hat der Sportvorstand beim HSV trotzdem einiges.
  • Foto: WITTERS

Volle Kassen für die Shoppingtour: Warum es beim HSV wirtschaftlich so gut aussieht

Als der HSV im Frühjahr 2018 aus der Bundesliga abstieg, stellte das die Hamburger nicht vor sportliche, sondern vor allem auch große wirtschaftliche Herausforderungen. Jahrelang hatte man im Volkspark über den Verhältnissen gelebt. Es stand die Frage im Raum, ob der HSV überhaupt mehr als ein Jahr in Liga zwei überleben kann. Nun geht es bald für die Hamburger in die sechste Zweitliga-Saison. Und wirtschaftlich sieht es so gut aus wie schon lange nicht mehr.

In der kommenden Woche geht es um die HSV-Zukunft. Der Aufsichtsrat tagt am Dienstag und bittet dabei auch zur großen Saisonanalyse. Da das sportliche Ziel Aufstieg nicht erreicht wurde, wird es dabei ganz sicher auch kritische Nachfragen geben. Von einem Kurswechsel mit neuem Personal ist allerdings nicht auszugehen. Dafür dürfte auch die wirtschaftliche Lage sorgen. Der HSV ist diesmal nicht auf einen rigiden Sparkurs angewiesen. Im Gegenteil. Die Mannschaft kann und soll ordentlich verstärkt werden. Die Gründe für den finanziellen Aufschwung sind vielschichtig.

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Mit einem Zuschauerschnitt von 53.470 Besuchern pro Partie hat der HSV in der abgelaufenen Spielzeit einen neuen Zweitliga-Rekord aufgestellt. Mit der Relegation kam ein weiteres ausverkauftes Heimspiel dazu. Auch der Verkauf der Fan-Artikel lief so gut wie seit über zehn Jahren nicht mehr.

All das hat zu nicht geplanten Zusatzeinnahmen von mehreren Millionen Euro geführt. Allein darauf nun die aktuell entspannte wirtschaftliche Lage beim HSV zurückzuführen, wäre allerdings nur die halbe Wahrheit. Auch Sportvorstand Jonas Boldt hat einen großen Anteil an der Entwicklung.

37 Millionen Euro Transferplus in fünf Jahren für den HSV

Seit 2019 ist Boldt beim HSV im Amt. Für die Rückkehr in die Bundesliga hat er bislang nicht sorgen können. Bewegt hat er im Volkspark trotzdem jede Menge. Unter dem 41-Jährigen wurde das Gehaltsgefüge beim HSV in den vergangenen Jahren stark angepasst. Die Zeiten, in denen man beim HSV als mittelmäßiger Spieler schnell ein paar Millionen Euro verdienen konnte, scheinen vorbei zu sein. Zudem kann Boldt auf eine ziemlich gute Transferbilanz verweisen. In den vergangen fünf Spielzeiten gab es beim HSV insgesamt ein Transferplus von rund 37 Millionen Euro. Mit Hoffenheim, Stuttgart, Mainz und Köln haben in dieser Zeit nur vier Klubs in Deutschland ein noch größeres Plus auf dem Transfermarkt erwirtschaftet.

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Den HSV hat das in eine Situation gebracht, in der man in diesem Sommer ohne die Einnahmen durch weitere Verkäufe auf dem Transfermarkt zuschlagen kann und damit bereits sehr früh in der Sommerpause handlungsfähig ist. Was Boldt und der HSV daraus machen, werden die nächsten Wochen zeigen. Für die Hamburger ist es eine neue Situation, mit der nach dem Abstieg vor fünf Jahren so ganz sicher nicht zu rechnen war. Nun fehlt nur noch der sportliche Erfolg.

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