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  • Per Mertesacker überwindet HSV-Torwart Frank Rost und trifft zum 1:0. Links: Claudio Pizarro
  • Foto: imago sportfotodienst

Verstecktes Detail im Video: Aufruf von Per Mertesacker reißt alte HSV-Wunden auf

Es ist DAS Nicht-Festival des Jahres. „Keiner kommt, alle machen mit“. Unter diesem Motto hat sich mittlerweile eine echte Kult-Nichtveranstaltungsreihe entwickelt. Die verrückte Idee in dieser verrückten Zeit hatte PR-Profi Lars Meier. Die Erlöse von „Keiner kommt“ gehen an die Hamburger Kulturszene. Und da wollte sich auch Fußball-Superstar Per Mertesacker nicht lumpen lassen. Der Wahl-Londoner schickte via Facebook einen Spendenaufruf, der auch einen kleinen Seitenhieb für alle HSV-Fans bereithält.

Es ist dabei weniger der leicht süffisante Eröffnungssatz des Weltmeisters von 2014. „Ihr seid im Moment zwar nur zweitklassig“, sagt Mertesacker, bevor er auf die erstklassige Kultur zu sprechen kommt. Mit dem ersten Halbsatz ist natürlich der HSV gemeint. Das dürfte zu verschmerzen sein. Der Hintergrund in Mertesackers Video könnte aber bei vielen Hamburger Fans schon eher alte Wunden wieder aufreißen lassen.

In Mertesackers Rücken: ein Bild des DFB-Pokals

Per Mertesacker, Frank Rost, Claudio Pizarro

Per Mertesacker überwindet HSV-Torwart Frank Rost und trifft zum 1:0. Links: Claudio Pizarro

Foto:

imago sportfotodienst

Mertesacker hat sich nämlich vor einem Bild des DFB-Pokals platziert. 2009 gewann er diesen Pokal mit Werder Bremen (1:0 im Finale gegen Leverkusen). Das Halbfinale ist wohl jedem HSV-Fan noch in schmerzlicher Erinnerung. Es war der Auftakt zu einer HSV-Tragödie in vier Akten. Mit 4:2 nach Elfmeterschießen setzte sich Werder im Volksparkstadion durch. Innenverteidiger Mertesacker hatte die Bremer in der regulären Spielzeit in Führung geschossen. Wenige Tage später warf Werder den HSV auch aus dem UEFA-Cup, gewann zudem das Bundesliga-Spiel, zerstörte damit alle Hamburger Träume.

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Vier Spiele in 19 Tagen zerstörten 2009 alle HSV-Träume

Werder und Mertesacker durften hingegen jubeln. Für die einen sind es nicht enden wollende Schmerzen, für die anderen – wie Mertesackers Video zeigt – eine Freude, die auch elf Jahre später immer noch anhält.

Mertesacker stellt klar: „Ich komme garantiert auch nicht“

Dabei aber darf nicht verschwiegen werden, dass Mertesackers Einsatz für die Hamburger Kulturszene ein mehr als lobenswerter ist. „Ich habe von einem sensationallen Festival für die Erhaltung der Kultur in Hamburg gehört. Bitte kauft Tickets unter www.keinerkommt.de“, ruft der Jugendakademieleiter des FC Arsenal auf. „Und eines ist natürlich auch klar: Ich komme garantiert auch nicht.“

Mertesacker bleibt ein Kämpfer für die gute Sache

Etwas anderes dürfte auch klar sein: Mertesacker, der eine Stiftung zur sozialen Integration von Kindern gegründet hat, ist und bleibt auch nach seiner Karriere Kult. Ein Kämpfer für die gute Sache – und viele HSV-Fans, die Spaß verstehen, dürften sicher auch darüber lachen, von einem Weltmeister auf die Schippe genommen zu werden. Und wenn einige am Ende sogar seinem Spendenaufruf folgen, wäre das in den Zeiten von Corona auch ein Zeichen der Solidarität.

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