Trotz Interesse aus Deutschland: So plant Kittel nach seinem HSV-Abschied
Das eine Kapitel soll erst in Kürze geschrieben werden, ein anderes aber wurde am Mittwoch endgültig geschlossen. Noch bevor der nahende Wechsel von Braunschweigs Immanuel Pherai zum HSV offiziell verkündet wurde, zog Sonny Kittel seine Konsequenzen – und verkündete seinen Abschied nach vier Jahren. Ein Ende, das sich der 30-Jährige anders wünschte. An Optionen für seine Zukunft mangelt es Kittel aber nicht.
- Deutsch (Deutschland)
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Das eine Kapitel soll erst in Kürze geschrieben werden, ein anderes aber wurde am Mittwoch endgültig geschlossen. Noch bevor der nahende Wechsel von Braunschweigs Immanuel Pherai zum HSV offiziell verkündet wurde, zog Sonny Kittel seine Konsequenzen – und verkündete seinen Abschied nach vier Jahren. Ein Ende, das sich der 30-Jährige anders wünschte.
Sie überschütteten ihn mit Liebe. Um kurz nach Mitternacht hatte Kittel via Instagram seine Entscheidung verkündet, da war die Nummer dann durch. Das war’s beim HSV, es wird keine Vertragsgespräche mehr geben. „My brother“, schrieb Mittelfeld-Partner Ludovit Reis unter den Post, Robert Glatzel sendete ein Herz, Noah Katterbach nur ein Wort: „Legende!“ Auch alte Weggefährten wie Toni Leistner („Stolz auf Dich!“) oder Tim Leibold meldeten sich. Die klare Botschaft: Da verlässt nicht irgendein Spieler den HSV. Sondern ein besonderer.
Kittel wollte langfristig beim HSV verlängern
Weil das so ist, hätte sich Kittel einen anderen Abgang gewünscht. „Ich habe schon vor knapp zwei Jahren den Verantwortlichen des Vereins deutlich signalisiert, dass ich mich sehr wohl im Verein und in Hamburg fühle und mir wünschen würde, länger zu bleiben“, stellte er überraschend offenherzig in seinem Instagram-Post klar. „Mir wurde immer wieder angedeutet, dass man sich zeitnah zusammensetzen möchte, nur leider gab es bis heute kein Angebot.“ Kittel stellt fest: „Wer sich mit meinem Werdegang auseinandergesetzt hat, weiß, dass ich in der Vergangenheit mit mehreren Rückschlägen zu kämpfen hatte und sich damit verbundene Zukunftsängste und Sorgen entwickelt haben. Deswegen war immer mein Ziel, frühzeitig für mich und meine Familie Gewissheit zu haben, wie es weitergeht.“
Eine Gewissheit, die ihm der HSV nicht geben wollte. Nach MOPO-Informationen fühlte sich Kittel schon seit mehreren Wochen vom Verein hingehalten. Zahlen wurden ihm nie vorgelegt. Der Grund: Die HSV-Bosse wollten erst sicher stellen, ob sie den acht Jahre jüngeren und ähnlich veranlagten Pherai bekommen. Kittel sah sich letztlich nur noch als Lückenbüßer, war sich dafür zu schade und kam nun der möglichen Absage des HSV zuvor. Der Offensivmann zog selbst einen Strich unter die Verhandlungen, die bis zuletzt nie konkret wurden.
Ein eher unschönes Ende für den Mann, der in seinen vier HSV-Jahren 140 Pflichtspiele absolvierte, dabei 36 Treffer erzielte und 40 Assists beisteuerte. Den HSV-Bossen aber war Kittel (trotz seiner enormen Leistungssteigerung in den letzten Saisonwochen) häufig zu schwankend in seinen Leistungen.
HSV-Mitspieler machten sich für Kittel-Verbleib stark
Unumstritten war Kittel bei seinen Teamkollegen. Bereits im Winter, als er vor dem Wechsel zum saudischen Klub Al-Fateh stand (dort hätte er bis Sommer 2025 sechs Millionen Euro kassiert), sollen mehrere Spieler bei Trainer Tim Walter und Sportvorstand Jonas Boldt vorstellig geworden sein. Die Botschaft: Wir brauchen Sonny, lasst ihn bitte nicht gehen! So kam es. Auch kürzlich suchten Reis und Glatzel den Kontakt zu Kittel, ehe sie sich entschieden, auf ihre Ausstiegsklauseln zu verzichten.
Wie aber geht es mit Kittel weiter? Wie die MOPO erfuhr, hat er sein Haus in Hamburg bereits gekündigt. Sollte er nicht in Kürze einen neuen Verein präsentieren, wird er nach seinem Urlaub mit seiner Familie vorübergehend zurück ins Hessische ziehen, woher er stammt.
Anfragen gibt es. Erneut aus Saudi-Arabien und den USA, aber auch aus Australien, Polen und von einem spanischen Erstligisten. Ein Wechsel innerhalb Deutschlands steht eigentlich nicht auf Kittels Agenda. Ausschließen will er aber nichts, sag niemals nie, lautet das Motto. So wird im Umfeld von Hannover 96 darüber spekuliert, Kittel (den 96 schon vor seinem HSV-Wechsel wollte) sei eine hochinteressante Option. Die Wunsch-Länder des gebürtigen Gießeners sind nach MOPO-Informationen aber Saudi-Arabien und die USA.
Boldt lobt Kittel für dessen HSV-Verdienste
So enttäuscht Kittel von der Art und Weise seines HSV-Endes auch ist, er blickt mit Freude auf seine Hamburger Zeit zurück. „Ich habe es geliebt, in diesem Trikot Fußball spielen zu dürfen, jeden Morgen zum Training fahren zu können und die HSV-Klamotten tragen zu dürfen“, stellte er fest. „Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt.“
Auch der HSV wünscht Kittel alles Gute. „Wir möchten uns bei Sonny für die vergangenen vier Jahre bedanken“, erklärte Boldt. „Er ist und war sicherlich ein besonderer Spieler, der häufig den Unterschied gemacht hat – das sieht man alleine schon an seiner Quote.“
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Die gemeinsame Krönung, der Aufstieg in die Bundesliga, aber blieb aus. Daran wird sich in Kürze nun Nachfolger Pherai versuchen. Oder wie man im Fußball sagt: That’s business!