Topstar-Duelle und HSV-Spiele am Laptop: So läuft van Drongelens Leben in der Türkei
Mittlerweile trennen ihn 2400 Kilometer von Hamburg, so weit war Rick van Drongelen schon lange nicht mehr weg. Im Sommer wechselte der Ex-HSV-Profi nach sechs Jahren in Deutschland zum türkischen Erstligisten Samsunspor. „Aber ich gucke noch oft die HSV-Spiele. Und das Spiel gegen Hansa habe ich natürlich ganz besonders im Blick“, sagt er vor dem Aufeinandertreffen seiner früheren Vereine. Im Gespräch mit der MOPO erzählt van Drongelen von seinem neuen Leben in der Türkei, seiner ungebrochenen Liebe zum HSV und seiner Prognose für den Aufstieg.
Mittlerweile trennen ihn 2400 Kilometer von Hamburg, so weit war Rick van Drongelen schon lange nicht mehr weg. Im Sommer wechselte der Ex-HSV-Profi nach sechs Jahren in Deutschland zum türkischen Erstligisten Samsunspor. „Aber ich gucke noch oft die HSV-Spiele. Und das Spiel gegen Hansa habe ich natürlich ganz besonders im Blick“, sagt er vor dem Aufeinandertreffen seiner früheren Vereine. Im Gespräch mit der MOPO erzählt van Drongelen von seinem neuen Leben in der Türkei, seiner ungebrochenen Liebe zum HSV und seiner Prognose für den Aufstieg.
Die Anstoßzeit passt van Drongelen ganz gut. Erst Sonntagabend muss der Niederländer in der Süper Lig ran, vor dem Heimspiel gegen Istanbulspor bleibt mittags Zeit, via Laptop einen Blick in den Volkspark zu werfen. Klar, dass der 24-Jährige so viel wie möglich vom Duell seiner früheren Vereine sehen will. „Beide Klubs bedeuten mir noch viel“, stellt er klar. „Aber ich war viel länger beim HSV. Deshalb sind die Gefühle für den Verein natürlich kräftiger.“
HSV war die erste Auslandsstation für van Drongelen
Ab 2017 kickte van Drongelen vier Jahre lang in Hamburg. „Ich war erst 18, als ich von Sparta Rotterdam kam“, erinnert er sich. „Der HSV war meine erste Auslandsstation. Sie haben mir vertraut und ich habe viel gespielt. Das war in dem Alter enorm wichtig.“ 95 Pflichtspiele bestritt der Abwehrmann für den HSV, war Publikumsliebling, litt aber mehrfach unter schweren Verletzungen.
2021 dann der Wechsel zu Union Berlin, wo die Konkurrenz zu groß war. Erst folgte die Leihe nach Mechelen, im Vorjahr dann zu Hansa. „Auch ihnen bin ich dankbar“, sagt van Drongelen. „Sie haben mir nach längerer Verletzungspause vertraut und ich konnte meinen Rhythmus wiederfinden.“ 23 Spiele (ein Tor) bestritt er für die Mecklenburger und schaffte den Klassenerhalt.
Nun also die Türkei. Ein neues Land, eine neue Herausforderung. „Ich habe im Sommer gespürt, dass es mir gut tun würde, mich mal zu verändern“, stellt er fest. „Bei Union hatte ich keine Perspektive. Ich musste nicht allzu lange überlegen, als Samsunspor anrief. Ich mag die türkische Kultur, kann in der ersten Liga spielen und mich in jeder Hinsicht weiterentwickeln.“
Van Drongelen traf direkt beim Debüt in der Türkei
Auf Anhieb wurde van Drongelen Stammspieler beim Aufsteiger, spielte in allen drei Saisonpartien durch – und traf am ersten Spieltag gegen Sivasspor (1:1) sofort. Er schwärmt: „Es gefällt mir wirklich richtig gut. Die Stadt liegt direkt am Meer, alle Menschen sind sehr freundlich. Und die Liga ist top. Wen man sieht, wer hier so alles spielt, das ist schon super.“ Erst vergangene Woche bekam er es beim 0:2 gegen Fenerbahce mit Bosniens Superstar Edin Dzeko zu tun.
Sprachlich hat van Drongelen keine Probleme. Mit Kingsley Schindler (früher Kiel, Hannover, Köln) und dem gebürtigen Berliner Cihan Karaman spricht er Deutsch. Auch Trainer Hüseyin Eroglu spricht die Sprache. Zudem kümmern sich zwei Dolmetscher um das Team. „Das ist schon lustig“, sagt van Drongelen. „Wenn der Trainer redet, wird im selben Moment alles auf Französisch und Englisch übersetzt. Du hörst dann immer drei Stimmen.“
Van Drongelen verfolgt Duell der Ex-Klubs HSV und Rostock
Sonntagmittag, wenn im Volkspark angepfiffen wird, will der Holländer nur einer Stimme lauschen – der des TV-Moderators. „Der HSV und Hansa sind beide toll gestartet“, sagt van Drongelen vor dem Spitzenspiel. „Du siehst bei beiden eine Entwicklung. Es wird interessant, letztes Jahr hat Hansa ja auch im Volkspark gewonnen.“
Am HSV gefällt van Drongelen vor allem die neue Ruhe, die der Verein ausstrahlt. „Ich habe das Gefühl, der HSV hat seinen Weg gefunden. Man sieht ja auch, dass der Trainer Tim Walter viel Vertrauen bekommt. Und ich muss sagen: Es bringt wirklich Spaß, dem HSV zuzusehen.“ Am Ende der Saison könnte es dann endlich mit dem Aufstieg klappen: „Mein Vater sagt immer: Irgendwann ist es soweit. Und ich sage: Es ist genau jetzt soweit“, sagt van Drongelen schmunzelnd.
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Er wird es verfolgen, auch aus der Entfernung. Wann immer es der Spielplan der Süper Lig zulässt. Sein Wunsch: „Der HSV geht hoch, Hansa bleibt drin. Und wir spielen mit Samsun eine erfolgreiche Saison. Dann ist alles gut.“