St. Pauli stabil – HSV schwankt: So sehen Magath, Lienen und Helmer Hamburgs Klubs
Die Ritze auf St. Pauli ist bekannt für harte Fights im Boxring. Am Donnerstag gab es dort einen Schlagabtausch der anderen Art: Beim Benefiz-Talk „Kicken mit Herz“ diskutierten Legenden wie Felix Magath, Ewald Lienen und Thomas Helmer über Fußball, Verantwortung – und vor allem über die Zukunft von HSV und FC St. Pauli.
Felix Magath, HSV-Ikone und Europapokalsieger von 1983, sprach Klartext. „Der HSV ist ein großer Traditionsverein, aber seit Jahren steckt er im Strudel“, sagte Magath. „Die Vorbereitung sah nicht gut aus, aber das heißt nicht, dass man nicht besser starten kann. Mit den Pflichtspielen kommt auch die Steigerung.“
Besonders die Wahl von Neuzugang Yussuf Poulsen zum Kapitän fand Magath bemerkenswert: „Er ist erfahren, hat Bundesliga-Erfahrung – und genau das hat dem HSV bisher gefehlt.“ Auf die Frage, was er selbst als Trainer sofort ändern würde, konterte Magath trocken: „Dann würde ich nicht hier sitzen, sondern auf dem Trainingsplatz stehen.“
Lienen: „Unruhe beim HSV ist Tradition“
Auch St. Pauli-Legende Ewald Lienen konnte sich einen Seitenhieb auf den Stadtrivalen nicht verkneifen: „Es gibt nichts Neues beim HSV – diese Unruhe ist dort einfach Tradition.“ Für den langjährigen Trainer und Funktionär ist klar: „Es kommt nicht auf die Tabelle an, sondern auf die Arbeit. Wer diszipliniert trainiert, wer fair und leidenschaftlich arbeitet – der wird am Ende erfolgreich sein.“

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Zum FC St. Pauli sagte Lienen: „Die Defensive war überragend. Aber nur hinten stabil zu stehen reicht nicht – man muss auch mehr Tore erzielen. Ein Stürmer allein löst das Problem nicht. Chancen müssen erspielt werden – auch aus dem Mittelfeld.“
Helmer: „Im Moment spricht vieles für St. Pauli“
Thomas Helmer, Europameister von 1996, ordnete die Lage nüchtern ein – und sah St. Pauli leicht im Vorteil mit Blick auf die bevorstehende Saison: „Mein Gefühl sagt im Moment: St. Pauli. Sie haben Selbstvertrauen, Erfahrung, eine stabile Defensive. Beim HSV ist die große Frage: Können sie die Euphorie des Aufstiegs mitnehmen?“ Vor allem hinten sieht er Probleme: „Da fehlt mir noch die Stabilität. Vielleicht braucht der HSV auch noch ein, zwei Spieler. Das wird der Knackpunkt in dieser Saison.“
So viel Analyse, so viele Zitate – doch im Kern ging es beim Talk in der Ritze um etwas anderes: um Herz. „Kicken mit Herz“ war ursprünglich eine Schnapsidee am Tresen. Heute ist das gleichnamige Benefizspiel eine Institution. Am 7. September steigt die Partie in diesem Jahr im Stadion Hoheluft. Der Erlös geht direkt an die Kinderherzmedizin des UKE. Dort entsteht das Familienbaumhaus, wo schwerkranke Kinder und ihre Familien zusammenkommen können.
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Promis und Fußballgrößen laufen auf, jedes Tor ist 1000 Euro wert. Karten sind bereits erhältlich – und wer die Stimmung in der Ritze erlebt hat, weiß: Hier geht es um mehr als Fußball. Hier geht es ums Herz.
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