Von links nach rechts: Svea Stoldt, Amelie Woelki, Jaqueline Doenges jubeln

Torvorbereiterin Amelie Woelki (M.) bejubelt mit Jaqueline Doenges (r.) und Svea Stoldt (l.) den Last-Minute-Sieg. Foto: WITTERS

Schräges Tor in der Nachspielzeit: Ex-HSV-Spielerin köpft den HSV ungewollt zum Sieg

Dem großen Traum einen weiteren Schritt näher! Die HSV-Frauen konnten im Kampf um den Aufstieg gegen Eintracht Frankfurt II einen Last-Minute-Sieg einfahren und damit ihren dritten Platz halten. Doch es war eine Gegnerin, die den 630 Zuschauern eine torlose Partie ersparte: Emily Wallrabenstein, die Innenverteidigerin des Fünftplatzierten, traf mit dem Kopf zu einem ganz bitteren Eigentor und dem 1:0-Endstand. Schmerzlich für die Eintracht, doch umso wichtiger für Hamburg.

Die Stimmung auf Platz 6 am Volkspark war bereits vor Anpfiff sehr ausgelassen. Der Traum vom Aufstieg lebt – und damit auch der Traum vom Volkspark. Denn sollten die Hamburgerinnen die Bundesliga erreichen, fänden ihre Spiele zukünftig, wie auch schon ihr Pokal-Halbfinale, im Volksparkstadion statt. Die Spielerinnen sind sich dieser Verantwortung durchaus bewusst. „Volkspark ist Vergangenheit oder auch Zukunft. Aber das entscheidet das Hier und Jetzt“, erklärte Jobina Lahr. Deswegen gelte der Fokus selbstverständlich immer der Gegenwart – und die hieß am Sonntagvormittag Eintracht Frankfurt.

„Keine Anspielmöglichkeiten“ in der ersten Halbzeit

Das Spiel war zu Beginn sehr ausgeglichen: Der erste Torschuss gehörte den Frankfurterinnen, Hamburg antwortete direkt mit einem Lattentreffer nach einer Ecke. Danach übernahm der HSV zunehmend die Kontrolle, spielte ruhiger. Und trotzdem: „Keine Anspielmöglichkeiten“, beschwerte sich Außenverteidigerin Lahr lauthals bei ihren Mitspielerinnen. Großchancen blieben daher Mangelware. Die besten Gelegenheiten der ersten Hälfte hatten Lisa Baum mit einem Fernschuss und Vildan Kardesler, die gleich zweimal fast frei auf die Eintracht-Torhüterin zulief. Beide Male konnte sich eine Abwehrspielerin gerade noch dazwischenwerfen.



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Der seit acht Ligaspielen ungeschlagene HSV drängte nach Wiederanpfiff immer stärker auf den Sieg. Das Team von Trainer Marwin Bolz spielte selbstbewusster, lief die Räume besser an, fand aber auch nur selten ein Durchkommen gegen die vielbeinige Frankfurter Abwehr. „Heute war ein zähes Spiel. Wir waren nicht so auf der Höhe“, sagte Amelie Woelki im Nachhinein. Und trotzdem sei es am Ende „einer der wichtigsten Siege in der ganzen Saison“ gewesen.

Wallrabenstein rettet den HSV mit ihrem Eigentor

Und zu dem kam es, weil die Hamburgerinnen in der Schlussphase das nötige Quäntchen Glück hatten. Als sich scheinbar schon alle mit einem trostlosen 0:0 abgefunden hatten, flankte Woelki in der dritten Minute der Nachspielzeit noch einmal in den Strafraum der Hessen. „Einfach irgendwie vors Tor bringen“, war das Motto, denn keine ihrer Mitspielerinnen stand in guter Position für einen Kopfball. Wallrabenstein, die von 2020 bis 2022 für den HSV spielte, setzte zum Klären an und köpfte den Ball völlig unbedrängt über ihre eigene, machtlose Keeperin.

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Für den HSV ein wortwörtliches Traumtor – wenn auch sicherlich nicht im klassischen Sinne. In der Tabelle bleiben die Hamburgerinnen als Tabellendritter auf Aufstiegskurs.

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