„Richtig geiler Fußball“: Nächster Bundesliga-Star staunt über den HSV
Erst vor zwei Wochen hatte ein gegnerischer Spieler von der Spielweise der Hamburger geschwärmt. „Sie haben einen ganz klaren Plan gehabt mit einer kompakten Grundordnung“, war Danny da Costa nach dem 0:4 seiner Mainzer im Volkspark beeindruckt. Der Verteidiger warnte gar, dass es für „sehr viele Mannschaften eine unschöne Erfahrung“ werden könne, gegen den HSV zu spielen. Ob Christoph Baumgartner da Costas Worte zur Kenntnis genommen hat, ist nicht überliefert. Auch der Leipziger Matchwinner staunte am Samstag aber über die Leistung von Merlin Polzins Mannschaft. Und das, obwohl RB dank ihm knapp mit 2:1 siegte.
„Der HSV hat es richtig gut gemacht, echt ein großes Lob“, erkannte Christoph Baumgartner am DAZN-Mikrofon an. Und der Österreicher, der seine Leipziger unmittelbar vor der Halbzeit (45.) und kurz nach der Pause (50.) jeweils in Führung gebracht hatte, legte noch nach: „Sie sind nicht der klassische Aufsteiger, sondern spielen einen richtig geilen Fußball. Es ist unangenehm, sie anzulaufen, weil sie sehr aktiv sind.“ Bei der Laufleistung lag der HSV nach 90 Minuten sogar knapp vor den ebenfalls umschaltstarken Sachsen (120,4 zu 119,2 Kilometer laut den „Opta“-Daten).
Matchwinner Baumgartner fand den HSV „unangenehm“
Und auch in anderen wesentlichen Statistiken lag der HSV vorne: den offiziellen Bundesliga-Daten zufolge bei den xGoals (1,38 zu 1,28), den Schüssen (14 zu elf), den Eckbällen (fünf zu drei), den gespielten Pässen (520 zu 456) und den gewonnenen Zweikämpfen (97 zu 87). Yussuf Poulsen und Miro Muheim waren sich nach der unglücklichen Pleite einig. „Gefühlt waren wir die viel bessere Mannschaft“, meinte der Schweizer. Und der Däne, der den RB-Fußball bestens kennt, war sich sogar sicher: „Über das ganze Spiel waren wir insgesamt die bessere Mannschaft.“

Ole Werner beteiligte sich nicht an der Diskussion, welches Ergebnis das womöglich verdientere gewesen wäre. Auch der Leipzig-Coach zollte dem Gegner aber Respekt und bezog sich auf die Phase nach dem 2:1-Führungstor seines Teams: „Danach sind wir zu passiv gewesen, haben es nicht mehr geschafft, uns nach Ballgewinnen wirklich klar zu befreien und für Entlastung zu sorgen – gegen einen HSV, der es erwartbar sehr gut gemacht hat, gerade auch mit Ball.“ Die Gäste hätten es RB nicht ermöglicht, die Partie mit dem dritten Treffer zu entscheiden, so Werner.
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Bei allem Lob für den HSV konnte sich Doppelpacker Baumgartner einen kleinen Spruch in die Richtung seines ehemaligen Mitspielers Poulsen nicht verkneifen. „Ein ganz feiner Kerl“, sagte der 26-Jährige im ZDF über den eingewechselten HSV-Kapitän, der in der Red Bull Arena gefeiert wurde. „Freut mich für ihn, dass er so einen schönen Abschied bekommen hat“, so Baumgartner einerseits. Und andererseits: „Freut mich aber auch, dass er leider mit null Punkten für ihn heimfahren muss.“ Denn „geiler Fußball“ führt nicht zwangsläufig zu Zählbarem.
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