Nach völlig neuer HSV-Rolle: Überrascht Baumgart wieder mit Reis?
Steffen Baumgart hatte geahnt, dass Wehen Wiesbaden tief stehen würde. Sehr tief. Also hatte der HSV-Coach eine Idee entwickelt, die beim 3:0-Heimsieg dann voll aufging: Ludovit Reis rutschte im Ballbesitz der Gäste auf die für ihn ungewohnte rechte Abwehrseite, agierte im Spiel mit dem Ball aber als zweiter Sechser neben Jonas Meffert. Dank des Trainers Schachzug waren die offensiven Spielzüge von mehr Struktur und Gradlinigkeit geprägt, bei der Frage nach einer Wiederholung des erfolgreichen taktischen Kniffes setzte Baumgart nun jedoch das Pokerface auf.
„Auch wenn die letzten Ergebnisse nicht für Fürth sprechen“, sagte der 52-Jährige über den HSV-Gegner am Sonntag, „ist es eine sehr spielstarke Mannschaft.“ Daher hat Baumgart eine andere Vorahnung als noch vor zwei Wochen: „Wir rechnen damit, dass wir hoch angelaufen werden, weil sie sehr gut vorne attackieren können.“
Heyer nach Sperre zurück – Katterbach ist wieder fit
Weshalb sich die Frage stellt, ob ein erprobter Außenverteidiger wie der nicht mehr gesperrte Moritz Heyer oder der nicht mehr angeschlagene Noah Katterbach (Baumgart: „Wir treffen am Samstag die Entscheidung, ob wir ihn mitnehmen“) in Franken die sinnvollere Vertretung für Ignace Van der Brempt (muskuläre Probleme) ist. Und nicht Reis, der erneut eine Doppel-Rolle bekäme.
„Ludo wird jetzt nicht als Rechtsverteidiger ausgebildet“, stellte Baumgart klar, ehe er lobte: „Seit ich da bin, kriegt er wieder einen besseren Rhythmus, er gewinnt seine Zweikämpfe besser und wird klarer. Also wird er ein sehr, sehr wichtiger Faktor für uns in dem Spiel sein können.“
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Nur auf welcher Position? „Wir wollen so hoch anlaufen wie immer“, verriet Baumgart, bevor das Pokerface wiederkam: „Und da wird Ludo schon sehr wichtig für uns – egal, ob er eher auf der rechten Seite oder im Zentrum spielt.“