HSV-Posse: Künstlerin will Uwe Seelers Fuß bei eBay verscherbeln
Sachen gibt‘s, die gibt‘s gar nicht. Eine vom HSV enttäuschte Ex-Aufsichtsrats-Kandidatin, der Gipsfuß von Uwe Seeler, unterschiedliche Aussagen über ein Telefonat und heftige Vorwürfe. Das sind die Zutaten rund um eine Posse, die sich derzeit im Volkspark abspielt und auf dem Rücken des im Vorjahr verstorbenen Idols (†85) ausgetragen wird.
Sachen gibt‘s, die gibt‘s gar nicht. Eine vom HSV enttäuschte Ex-Aufsichtsrats-Kandidatin, der Gipsfuß von Uwe Seeler, unterschiedliche Aussagen über ein Telefonat und heftige Vorwürfe. Das sind die Zutaten rund um eine Posse, die sich derzeit im Volkspark abspielt und auf dem Rücken des im Vorjahr verstorbenen Idols (†85) ausgetragen wird.
Der Wirbel um den Seeler-Fuß. Gegenstand des Streits ist der 2004 entnommene sogenannte Positivabdruck, der als Grundlage für den riesigen Bronze-Fuß vor der Nord-Ost-Ecke des Stadions diente. Diesen Abdruck gibt es wesentlich kleiner auch als Miniatur-Bronzefuß und aus Gips. Letzterer befindet sich im Besitz von Carmen Pippig (62) – und wird nun zum Streitobjekt.
Miniatur-Bronzefuß im Besitz von Carmen Pippig
Pippig, die im Januar 2013 mal für den Aufsichtsrat des HSV kandidierte, bietet den Gipsfuß bei eBay Kleinanzeigen zum Verkauf an. Festpreis: 5000 Euro. Vor allem aber ledert sie im Rahmen ihres Inserats gegen den HSV. Sie habe einst das gesamte Projekt mit einem Sponsor begleitet, der HSV „keinen Cent gezahlt“. Ihr Versuch, den Gipsfuß dem HSV-Museum zur Verfügung zu stellen, sei ins Leere gelaufen, ihre Anrufe „wurden nicht beantwortet. So ist der HSV.“ Pippigs ernüchterndes Fazit: „Der HSV hat Uwe Seeler nicht geehrt, aber tut so, als hätte er es getan.“

Harter Tobak. Festzuhalten bleibt, dass der sogenannte „Walk of Fame“ (mit Seelers Fuß als Herzstück) in der Tat gesponsert wurde. Andreas Maske, der zu dieser Zeit mit Pippig liiert war, setzte das Projekt mit seiner Firma um, des Öfteren sprach ihm der HSV auch öffentlich seinen Dank aus. Soweit nicht ungewöhnlich.
Pippig: „Der HSV hat Uwe Seeler nicht geehrt”
Und was ist mit dem HSV-Museum? Beim Verein erinnert man sich an einen Anruf Pippigs aus dem August 2022. Man werde ihr Anliegen prüfen, so die Antwort, die die Spenderin nicht wirklich zufrieden gestellt haben soll. Pippig behauptete auf MOPO-Nachfrage, später nochmals beim HSV nachgehakt zu haben. Doch die Nummer verlief wohl im Sande.
Dabei habe sie dem HSV doch nur etwas Gutes tun wollen. Ob sie den Fuß dem Museum kostenlos überlassen hätte, könne sie allerdings nicht sagen, meint die 62-Jährige. Hätte man dann sehen müssen.
Erstes Angebot in Höhe von 6000 Euro soll es geben
Nun soll jemand den Gipsfuß erhalten, der ihn zu schätzen weiß. Ein Gebot über 6000 Euro sei bereits eingegangen. Während die Angelegenheit beim HSV mit einem Stirnrunzeln zur Kenntnis genommen wird, könnte sich Carmen Pippig in Kürze freuen. Alles spricht dafür, dass der Gipsfuß für sie zumindest finanziell doch noch zum Glücksfuß wird. Immerhin etwas.