Immanuel Pherai freut sich über eines seiner Tore für die U21 des HSV.

Großer Auftritt: Während seine HSV-Kollegen pausierten, betrieb Immanuel Pherai am Wochenende mächtig Eigenwerbung. Foto: IMAGO/Niklas Heiden

Plötzlich sind alle begeistert: ER ist die größte HSV-Überraschung dieser Woche

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Über diese Gala wird sich auch Merlin Polzin gefreut haben, als er in seinem Kurzurlaub davon erfuhr. Wenn der HSV-Trainer und seine Profis sich am Montag nach dreitägiger Auszeit wieder zum Training im Volkspark versammeln, dürfte ein Spieler einen besonderen Klaps erhalten. Während seine Kollegen pausierten, nutzte Immanuel Pherai das Wochenende, um eindrucksvoll auf sich aufmerksam zu machen. Zur Belohnung winkt ihm nun womöglich zeitnah sein Bundesliga-Einstand für den HSV – vielleicht schon am kommenden Samstag (15.30 Uhr, Liveticker auf mopo.de) in Leipzig.

Freiwillig hatte der 24-Jährige an diesem Wochenende bei der U21 ausgeholfen und im Regionalliga-Derby gegen Werder Bremens Nachwuchs einen Mega-Auftritt hingelegt. Beim 6:2 steuerte Pherai zwei Tore bei, bereitete zudem drei weitere vor. Als er im Stadion Hoheluft nach 76 Minuten ausgewechselt wurde, erhoben sich die 450 Fans und feierten ihn euphorisch.

Pherai wartet noch auf seinen ersten Bundesliga-Einsatz für den HSV

Heimlich, still und leise hat sich Pherai in den vergangenen Wochen zum Musterprofi des HSV entwickelt. Und das, obwohl er nach dem Aufstieg noch kein einziges Mal in der Bundesliga ran durfte – genau das sorgt für einen enormen Motivationsschub bei dem Edel-Techniker. Die HSV-Bosse und das Trainerteam haben das sehr genau und mit Freude registriert.

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Pechvogel Pherai hat sich zum Kämpfer entwickelt. Bereits dreimal musste er in diesem Kalenderjahr verletzt aussetzen, verpasste so insgesamt mehr als ein Dutzend HSV-Partien. Seit einigen Wochen ist er wieder genesen und gibt richtig Gas.

HSV-Profi Pherai traf in drei Regionalliga-Partien viermal

Bestes Beispiel: Statt wie seine Kollegen ein freies Wochenende zu genießen und in seine niederländische Heimat zu düsen, meldete sich Pherai freiwillig bei der U21 und bat darum, gegen Werder zum Einsatz zu kommen. Bereits in den Wochen zuvor spielte er von sich aus in der Regionalliga beim HSC Hannover (1:4) und bei Altona 93 (2:2), erzielte jeweils einen Treffer. Damit kommt Pherai in drei U21-Partien auf vier Treffer und drei Vorlagen – starke Werte.

Nun hofft er darauf, zügig auch in der Bundesliga ran zu dürfen. Zuletzt gegen Mainz (4:0) stand der Offensivmann bereits im Kader, wurde aber nicht eingewechselt. Das aber könnte sich bereits am kommenden Samstag in Leipzig ändern.

Pure Glücksligkeit: Immanuel Pherai (l.) feierte im Sommer den Aufstieg mit dem HSV (hier mit Ludovit Reis, der jetzt in Brügge spielt). WITTERS
Immanuel Pherai (l.) und sein früherer HSV-Kollege Ludovit Reis.
Pure Glücksligkeit: Immanuel Pherai (l.) feierte im Sommer den Aufstieg mit dem HSV (hier mit Ludovit Reis, der jetzt in Brügge spielt).

Da mit Abwehrmann Jordan Torunarigha und Kapitän Yussuf Poulsen zwei genesene und im Normalfall für den Spieltagskader gesetzte Profis zurückkehren, wird Polzin zwar zwei Spieler aus seinem jüngsten Aufgebot streichen müssen. Doch durch die Art und Weise, wie Pherai zuletzt in Sachen Einstellung und Leistung voranging, verbietet es sich eigentlich, ihn aus dem Kader zu nehmen.

Am kommenden Samstag gastiert der HSV bei RB Leipzig

Stattdessen könnte gerade am kommenden Wochenende die Chance auf einen Teileinsatz gegeben sein. Auch in Leipzig wird HSV-Spielgestalter Fábio Vieira noch rotgesperrt fehlen. Erneut dürfte er vom gegen Mainz stark auftrumpfenden Albert Sambi Lokonga ersetzt werden. Pherai aber könnte vor allem dann zum passenden Joker werden, wenn der HSV beim Favoriten in Rückstand geraten würde und sein Offensivspiel ankurbeln müsste.

Für den Ex-Braunschweiger steht in den kommenden Monaten eine Menge auf dem Spiel. Durch regelmäßige Einsätze in der Bundesliga möchte Pherai auch seinen Platz in Surinames Nationalteam festigen. Mit dem Geburtsland seines Vaters will sich der HSV-Profi erstmals überhaupt für eine WM qualifizieren, liegt vor der Partie am Mittwoch in Panama auf Rang eins seiner Qualifikationsgruppe gut im Rennen. Das direkte Ticket ist greifbar, Rang zwei würde zumindest noch die Chance über die Playoffs ergeben.

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Pherai wird auch am Mittwoch nicht dabei sein. Diesmal verzichtete er noch auf seine Reise zum Nationalteam, um sich in Hamburg das Rüstzeug für die Bundesliga zu holen. Ab sofort aber will er durchstarten – beim HSV und in Richtung WM.

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