Neues Sorgenkind, Vuskovic, Dompé: So plant Polzin die HSV-Startelf
Albert Sambi Lokonga lief einsame Runden, als sich seine neuen HSV-Kollegen am Dienstag aufwärmten. Der Belgier trainierte aus Gründen der Belastungssteuerung individuell, hieß es vom Verein zunächst, ehe Merlin Polzin etwas tiefer ins Detail ging. Der Coach sprach aber nicht nur über das mögliche neue Sorgenkind, sondern auch über Jean-Luc Dompé sowie die Startelfchancen der Neuzugänge um Luka Vuskovic.
Das vorweg: Polzin sieht für alle genannten Spieler die Chance, „am Samstag im Kader zu sein und Minuten zu bekommen“. Den Fahrplan bei Dompé hatte der 34-Jährige schon in der Vorwoche umrissen, nun beschrieb er: „Das Ziel wird sein, ihn irgendwie auf das Maximum zu kriegen. Er soll am Samstag bei 100 Prozent sein. Ob es für von Anfang an reicht, ist ein anderes Thema.“ Die Tendenz beim Franzosen geht in Richtung Bankplatz in München (Samstag, 18.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de). Bei den Elf-gegen-Elf-Spielen am Dienstag wechselte er sich mit Alexander Røssing-Lelesiit ab. Erst die weiteren Einheiten werden zeigen, welche Präferenz Polzin entwickelt.
Polzin bremst bei Sambi Lokonga: „Hat immer was gehabt“
Im Fall von Sambi Lokongo deutete der Trainer an, dass ein Startelfplatz zu früh kommt. Zumal der Neuzugang vom FC Arsenal nach dem langen, freien Wochenende am Dienstag dennoch kürzertrat und pünktlich reinging. „Er hat die letzten Jahre immer ein bisschen etwas gehabt“, erinnert Polzin an die Krankenakte des Belgiers, die allein sechs Oberschenkelblessuren in den vergangenen 24 Monaten beinhaltet. Deshalb will der Bramfelder Vorsicht walten lassen bei Sambi Lokonga: „Meine Intention ist nicht: Vollgas – und wer hinten drüberfällt, der fällt hinten drüber.“

Vielmehr möchte der HSV einen „smarten Plan“ aufstellen, der ähnlich wie bei Yussuf Poulsen einen schrittweisen Aufbau hin zur Topform ermöglicht. Eine Rückkehr ins Teamtraining schon am Mittwoch schloss Polzin nicht aus. Er kann die Empfindlichkeit bei Sambi Lokonga, also dessen Verletzungsrisiko, derzeit allerdings „noch nicht“ final einschätzen. Daher heißt es: Risiko minimieren, damit kein langfristiges Sorgenkind die bittere Konsequenz darstellt.
HSV-Zugang Luka Vuskovic vor seinem Debüt in München?
„Sambi befindet sich in einer unbekannten Situation“, weiß Polzin. „Er hat die Vorbereitung bei einem anderen Verein gemacht, jetzt bei uns das Testspiel bestritten und am Wochenende individuell fleißig gearbeitet. Aber wir müssen ihn noch besser kennenlernen, damit wir ein gutes Gespür dafür haben, wie viel Belastung wir ihm geben können.“

Immerhin: Fábio Vieira, der zweite Zugang vom FC Arsenal, ist in den Einheiten bislang voll belastungsfähig, zog am Dienstag das komplette Programm durch. Der Portugiese könnte für Emir Sahiti in die Startelf rutschen und auf dem rechten offensiven Flügel beginnen. Noch nicht mit dabei war Luka Vuskovic, der sich am Abend mit Kroatiens U21 1:1 von der Türkei trennte. Der Innenverteidiger spielte am ersten Spieltag der Gruppe 8 in der Qualifikation zur U21-EM durch und wird im Anschluss an den Länderspielauftritt erst am Donnerstag sein erstes richtiges Teamtraining im Volkspark absolvieren – zwei Tage vor dem harten Topspiel in München. Zu wenig Zeit für das Startelf-Debüt?
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„Es sind Gedanken da, Luka am Wochenende im Spiel zu haben“, sagt Polzin. „Es hängt davon ab, wie seine Belastung in der Nationalmannschaft aussah und wie er wiederkommt.“ Der Coach will seinem Gefühl vertrauen, hat bei Vuskovic selbst keine Zweifel: „Ob er bereit ist? Er wird das sicherlich mit einem Ja beantworten, aber ob ich das auch so sehe …“ Noch sind sie nicht final, die Startelfpläne von Polzin – der über so viele Optionen verfügt wie nie.
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