HSV-Torhüterin Inga Schuldt und Nina Räcke halten mit vereinten Kräften Hoffenheims Torjägerin Selina Cerci auf.

HSV-Torhüterin Inga Schuldt und Nina Räcke halten mit vereinten Kräften Hoffenheims Torjägerin Selina Cerci auf. Foto: IMAGO/Eibner

Neuer Rekord! Aber Rückschlag für den HSV gegen Hoffenheim

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Vor dem Nordderby gegen Werder Bremen am Samstag im Weserstadion haben die HSV-Kickerinnen einen Rückschlag erlitten. Das Montagsspiel im Volksparkstadion verloren sie mit 1:4 (0:2) gegen die TSG Hoffenheim. Ein Patzer von Torhüterin Inga Schuldt leitete die Niederlage ein.

Drei Punkte in Leipzig, Pokal-Erfolg in Magdeburg – mit ordentlich Rückenwind wollte der HSV nach dem spektakulären Auftakt-3:3 gegen Spitzenteam Wolfsburg nun gegen Hoffenheim den ersten Volkspark-Sieg einfahren. Doch die TSG, seit 2013 Erstligist, nahm das Heft von Beginn an in die Hand und drängte die Hamburgerinnen rund um ihren eigenen Strafraum. Bei einem abgefälschten Schuss von Dominika Grabowska (16.) rettete noch der Pfosten, doch bald darauf lag der HSV 0:1 hinten – weil Torhüterin Schuldt den Ball in den Lauf von Melissa Kössler (19.) spielte, von der die Kugel ins Netz prallte.

HSV-Stürmerin Mikolajova trifft die Latte

Der erste richtige Angriff hätte dem HSV fast den Ausgleich beschert, doch Hoffenheims Keeperin Laura Dick parierte den Schuss von Melanie Brunnthaler (22.) und hatte dann etwas Glück, dass der Fernschuss von Maria Mikolajova (23.) an die Latte sprang. Danach übernahmen die Gäste wieder das Kommando und bauten ihre Führung aus: Valesca Ampoorter (27.) konnte sich den Ball im HSV-Strafraum zurechtlegen und traf zum 0:2. Schuldt verhinderte mit Paraden gegen Jill Janssens (40.) und Kössler (45.+2) einen höheren Halbzeitrückstand.

„Der Gegner hat seine Qualität von Minute eins gezeigt“, analysierte HSV-Trainerin Liese Brancao: „Wir sind vor der Pause nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben keinen Zugriff gehabt.“ Zur zweiten Hälfte brachte Brancao mit Annaleen Böhler und Lotta Wrede frische Kräfte für die angeschlagene Jobina Lahr und die verwarnte Kapitänin Pauline Machtens. Am Spielgeschehen änderte sich nur wenig: Zwar brachte ausgerechnet TSG-Torjägerin Selina Cerci trotz diverser Chancen (17., 38., 52.) den Ball nicht im HSV-Gehäuse unter, dafür machte Hoffenheims Australierin Jamilla Rankin (58.) mit ihrem 0:3 den Sack zu.

Montagsspiel-Rekord im Volksparkstadion

Der Gästejubel auf den Rängen hielt sich in Grenzen: Die ungünstige Ansetzung am Montagabend lockte nur 4671 Zuschauer:innen in den Volkspark, darunter kaum TSG-Fans. Mit der Kulisse stellte der HSV dennoch einen neuen Rekord auf: Es schauten im Stadion 202 Menschen mehr zu als beim bisher bestbesuchten Montagsspiel zwischen Wolfsburg und Essen Pfingsten 2024.

Der Rekord wird die HSV-Kickerinnen über die Lehrstunde kaum hinweg trösten. Als alles entschieden war, kamen die Gastgeberinnen noch zu Chancen – und sogar zu einem Tor: Die eingewechselte Victoria Schulz (60.) köpfte noch knapp vorbei. Brunnthaler (72.) zwang Dick erst zu einer Parade und köpfte dann eine Ecke von Svea Stoldt in der 86. Minute zum 1:3 ins lange Eck. „Wir sind eine Mannschaft, die nie aufgibt“, betonte Brancao.

Brunnthaler sorgt für Jubel

Brunnthalers Tor sorgte endlich für großen Jubel im Stadion, auch wenn der späte Treffer an der HSV-Niederlage nichts mehr änderte – zumal Kössler in der Nachspielzeit noch den 1:4-Endstand markierte. „Wir hätten uns alle mehr erhofft, aber Hoffenheim war klar die bessere Mannschaft“, bilanzierte Brunnthaler, die ihr zweites Saisontor erzielt hatte.

„Wir waren nicht so auf der Höhe“, räumte Emilia Hirche ein, die in der Abwehr ihr Bundesliga-Debüt feierte: „Hoffenheim ist ein etablierter Erstligist, daraus müssen wir lernen. Wir wussten, dass sie uns hoch pressen und wir keine Zeit haben würden, den Ball laufen zu lassen. Aber wir müssen es einfach besser lösen.“ Zur Kulisse sagte Hirche: „Im Volksparkstadion ist es egal, wie viele Leute da sind. Man hört die Fans einfach immer, wir freuen uns über den Support.“

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Mit fünf Punkten aus fünf Spielen liegt der HSV auf Platz zehn von 14 Teams, vier Zähler vor den beiden Abstiegsplätzen. Nur die Hoffnung, sich schon vor dem Nordderby in der Tabelle vor die Bremerinnen zu setzen, blieb unerfüllt – doch das kann am Samstagabend nachgeholt werden.

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