Neuer HSV-Trainerkandidat: Kommt es zu einer großen Überraschung?
Der erhoffte Effekt ist erstmal verpufft. Spiel eins nach Tim Walters Entlassung brachte den HSV sportlich keinen Schritt nach vorn, vielmehr war das 2:2 in Rostock ein weiterer Rückschlag im Aufstiegskampf. Vieles deutet darauf hin, dass Sportvorstand Jonas Boldt in der kommenden Woche einen neuen Trainer präsentieren wird. Nach MOPO-Informationen wird dabei sogar eine faustdicke Überraschung in Erwägung gezogen.
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Der erhoffte Effekt ist erstmal verpufft. Spiel eins nach Tim Walters Entlassung brachte den HSV sportlich keinen Schritt nach vorn, vielmehr war das 2:2 in Rostock ein weiterer Rückschlag im Aufstiegskampf. Vieles deutet darauf hin, dass Sportvorstand Jonas Boldt in der kommenden Woche einen neuen Trainer präsentieren wird. Nach MOPO-Informationen wird dabei sogar eine faustdicke Überraschung in Erwägung gezogen.
Sie hatten sich mehr von dieser Vorstellung erhofft, das war jedem Profi und Offiziellen des HSV anzumerken. Der erste Auftritt unter Merlin Polzin als Chef-Trainer brachte eine Hälfte lang Erfreuliches, riss dann aber alte Wunden auf und sorgte schlussendlich für Rätselraten. Nur 2:2 in Rostock, der nächste Rückschlag im Aufstiegskampf. Einer, der Folgen haben könnte.
Der HSV-Auftritt in Rostock warf viele Fragen auf
Boldt hatte nach dem Abpfiff wenig Zeit zu verlieren. Zügig eilte der 42-Jährige durch die Katakomben des Ostseestadions und entschwand in Richtung der Umkleidekabinen. Lust auf Nachfragen verspürte er nicht, aus gutem Grund. Denn insbesondere nach der missratenen zweiten Halbzeit in Rostock war klar: Die Frage, wie und was Boldt nun entscheiden wird, bleibt die dringlichste rund um den HSV.
Reichen die positiven und defensiv zunächst etwas stabileren Ansätze der ersten Halbzeit in Rostock? Oder war der Vortrag angesichts der eklatanten Schwächen in Hälfte zwei, die den HSV an den Rande der Niederlage führten, zu wenig, um mit Polzin als Chef weiterzumachen? Eher Letzteres. Die Tendenz geht dahin, einen erfahrenen Mann zu verpflichten.
Robert Glatzel, der nach Jean-Luc Dompés Führung (34.) und den Gegentoren durch Juan José Perea (50.) und Sveinn Gudjohnsen (82.) dem HSV zumindest einen Zähler sicherte (86.), brachte es auf den Punkt. „Ein Fortschritt war das nicht, eher Stillstand“, monierte der Torjäger. Bliebe Polzin nun, freue er sich. „Wenn jemand anderes kommt, nehme ich das auch an.“ Man müsse eh immer Vollgas geben, „unabhängig davon, wer an der Seitenlinie steht“.
Der Druck auf HSV-Boss Boldt steigt
Boldt ist derjenige, der darüber befinden wird. Der Druck auf ihn steigt, alle Augen sind auf den Boss gerichtet. Denn vor dem so wichtigen Heimspiel-Doppelpack gegen Elversberg (Sonntag) und Osnabrück (3.3.) braucht es eine klare Entscheidung. Die Saison-Uhr tickt bei nun schon vier Zählern Rückstand auf die direkten Aufstiegsplätze gegen den HSV.
Dass Boldt grundsätzlich hin- und hergerissen ist, offenbarte er schon unmittelbar vor der Partie in Rostock. Die Idee, auch weiterhin mit Polzin weiter zu machen, „gibt es auf jeden Fall, aber Fußball ist sehr dynamisch“, sagte er am Sky-Mikrofon. „Viele Dinge spielen eine Rolle.“
Baumgart weiter auf der Kandidatenliste des HSV
Wie geht es nun weiter? Die Liste der vermeintlichen Kandidaten wurde bereits in der Vorwoche durchgekaut, längst nicht mehr alle Namen sind nach derzeitigem Stand für den HSV interessant. Der von Investor Klaus-Michael Kühne ins Gespräch gebrachte Felix Magath ist und bleibt kein Thema. Der frühere HSV-Profi Raphael Wicky will zumindest bis zum Saisonende in Bern bleiben.
Zu Ex-Augsburg-Coach Enrico Maaßen gibt es weiterhin keinen Kontakt. Ebenfalls nicht zu Steffen Baumgart, der nach MOPO-Informationen aber dennoch zum erweiterten Kandidatenkreis zählt.
Paderborns Lukas Kwasniok spielt bei den HSV-Bossen eine Rolle
Kommt es am Ende sogar zu einer faustdicken Überraschung? Wie die MOPO erfuhr, spielt Paderborns Trainer Lukas Kwasniok in den Gedanken der HSV-Bosse eine nicht unerhebliche Rolle. Der 42-Jährige gilt in der Branche längst als kommender Erstliga-Trainer, fügte dem HSV im Dezember erst eine empfindliche Niederlage bei, als er mit dem SCP 2:1 im Volkspark siegte – es war die erste Heimpleite des HSV nach mehr als einem Jahr.
Ob es aber überhaupt möglich ist, den Coach eines direkten Konkurrenten im Aufstiegskampf während der Saison loszueisen, erscheint zumindest äußerst fraglich. Zum Wochenstart dürfte diese Option intensiv abgeklopft werden, die einzige ist sie indes nicht. Eine weitere Trainer-Spur, so besagen es Gerüchte, könnte nach Dänemark führen.
HSV-Trainer Polzin gibt sich demütig
So oder so, die Entscheidung, wie es in der weitergeht, soll zügig fallen. Boldt wird handeln, wenn er eine Lösung präsentieren kann, die ihn überzeugt. Ansonsten geht es erstmal mit Polzin weiter, der sich selbst komplett demütig gibt. „Es geht nicht um eine Person“, sagte er nach dem Auftritt in Rostock. „Sondern darum, dass wir unsere Ziele erreichen.“