Nach Kühnes Attacken: Kommt es zum nächsten großen Knall?
Wird nun doch noch alles gut oder nimmt der Streit beim HSV erst so richtig Fahrt auf? Noch vor dem Spitzenspiel in Darmstadt wartet eine harte, interne Zerreißprobe auf den Verein. Nachdem es zuletzt mehrfach knallte, treffen sich die Gesellschafter der AG morgen Vormittag zur Aussprache. Ob es wirklich zur Versöhnung kommt, ist offen. Insbesondere die jüngsten Attacken von Investor Klaus-Michael Kühne sorgen für weiteren Zündstoff in dem hoch explosiven Pulverfass.
Wird nun doch noch alles gut oder nimmt der Streit beim HSV erst so richtig Fahrt auf? Noch vor dem Spitzenspiel in Darmstadt wartet eine harte, interne Zerreißprobe auf den Verein. Nachdem es zuletzt mehrfach knallte, treffen sich die Gesellschafter der AG morgen Vormittag zur Aussprache. Ob es wirklich zur Versöhnung kommt, ist offen. Insbesondere die jüngsten Attacken von Investor Klaus-Michael Kühne sorgen für weiteren Zündstoff in dem hoch explosiven Pulverfass.
Nichts anderes als die Handlungsfähigkeit des HSV steht am Freitag auf dem Spiel. Bis Ende des Monats müssen die Aktionäre den neuen Aufsichtsrat gewählt haben, ansonsten gäbe es erstmal keinen mehr – und dem Verein wären bei zustimmungspflichtigen Entscheidungen die Hände gebunden. Doch die Stimmung vor dem als Friedensgipfel deklarierten Treffen ist vergiftet.
Kühne-Aussagen sorgen für Aufregung
Gibt’s den nächsten großen Knall? Kühnes Aussagen im „Manager Magazin“ hallen jedenfalls nach und sorgen für Ärger und Irritationen. Ganz offen hatte der 85-Jährige zum Wochenstart von einer „Schlacht“ mit HSV-Präsident Marcell Jansen gesprochen und auch die vom e.V. angestrebte Umwandlung der AG in eine KGaA kritisiert. Und er kündigte abermals an: „Ich bin bereit, noch einmal einen großen Betrag einzusetzen, bis zu 120 Millionen Euro. Aber dann muss sich der HSV umstrukturieren, dann müssen die Gremien anders besetzt werden.“

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Ein Rundumschlag, den nicht nur Jansen persönlich nimmt. Die Folge: Kühnes Vertreter Karl Gernandt wird sich morgen unbequemen Fragen stellen müssen. Etwa der, warum Kühne stets betont, er strebe keine Macht an, aber zugleich verlange, wichtige Positionen innerhalb des HSV anders zu besetzen. Auch die Tatsache, dass der Mäzen Geld in Aussicht stellt, aber nie erklärt, wann, wie und wofür, dürfte auf den Tisch kommen. Zwar half Kühne dem HSV Mitte Dezember mit zehn Millionen Euro für die Stadion-Sanierung zur EM 2024, das aber als Darlehen, verzinst mit vier Prozent. Auf eine Verlängerung des Namensrechts am Stadion – eine der zurzeit simpelsten Möglichkeiten für eine langfristige Investition – habe er hingegen kein Interesse.
Gibt es einen siebten HSV-Aufsichtsrat?
Übel für den HSV: Abermals demaskierte sich Kühne und stellte recht unverhohlen klar, dass es ihm sehr wohl auch um mehr Macht geht. Ihm diese einzuräumen, wäre für den HSV gefährlich. Andererseits ist der Klub scharf auf Kühnes Millionen und will ihn bei Laune halten. Ein gefährlicher Spagat.
Und der Aufsichtsrat? Offen bleibt, ob sich die Gesellschafter nun abschließend auf die Besetzung einigen können. Nach dem Rückzug Detlef Dinsels stehen mit Jansen, seinem Vize Michael Papenfuß, Ex-Ultra-Vorsänger Henrik Köncke, Block-House-Boss Stephan von Bülow, dem Kühne-Vertrauten Markus Frömming sowie dem ebenfalls Kühne nahe stehenden Hans-Walter Peters sechs Kandidaten bereit. Hinter vorgehaltener Hand wird allerdings fest davon ausgegangen, dass Gernandt hartnäckig versuchen wird, eine siebte Person ins Kontrollgremium zu hieven, mit der im Idealfall Kühnes Hausmacht weiter gestärkt werden könnte.
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Darauf wird sich das Präsidium nicht einlassen. Möglich, dass der Hauptgesellschafter (hält 75,1 Prozent der Anteile) letztlich seine Stimmenmehrheit zur Wahl des Rates nutzt – notfalls auch ohne Burgfrieden, dafür aber mit zu erwartendem Donnergrollen aus Kühnes Firmensitz in der Schweiz.