Nach großer Aufregung bei HSV-Frauen: Löst diese Aufnahme das Tor-Rätsel?
VAR? Gibt es nicht in der Frauen-Bundesliga. Torlinientechnik? Auch nicht, sehr zum Ärger von Trainer Stephan Lerch, der nach dem 3:3 seines VfL Wolfsburg bei den HSV-Frauen sagte: „Ich bin dafür, dass wir versuchen, diese Technologie auf den Weg zu bringen.“ Denn ebendiese hätte zweifelsfrei belegen können, ob das kuriose Ausgleichstor von Svea Stoldt in der achten Minute der Nachspielzeit wirklich regulär war. Auf keinen Fall, meinten die erzürnten Wölfinnen. Mit zwei Tagen Abstand hat der HSV nun aber ein interessantes Video geteilt.
„Wir haben da mal was aus dem Keller geholt“, steht unter dem Beitrag, der am Montagnachmittag auf dem Instagram-Account der HSV-Frauen veröffentlicht wurde. Das Video beginnt mit dem großen Jubel der Spielerinnen um Christin Meyer, anschließend werden Screenshots von drei Online-Überschriften eingeblendet – darunter auch die Zeile, die die MOPO für ihren Artikel zum Spiel gewählt hätte: „Ball ist fünf Zentimeter auf der Linie“: Riesen-Ärger bei Sensation der HSV-Frauen“.
Der Ärger kam ausschließlich aus den Reihen der Wolfsburger, die sich sicher waren, dass der Ball nach Stoldts Freistoß nicht hinter der Linie war. VfL-Keeperin Stina Johannes, die den Ball nach dem Pfostentreffer zunächst nicht unter Kontrolle gebracht hatte, polterte nach dem Abpfiff: „Wir werden uns die Hintertor-Kamera noch mal angucken, aber auch da gehe ich davon aus, dass das bestätigt wird, was ich gerade sage.“ Nämlich, dass der Ball eben nicht mit vollem Umfang drin war. Auch in den Zeitlupen der TV-Sender war nicht vollends zu klären, ob dem wirklich so war.
Video zeigt: Der Ball war nach HSV-Freistoß hinter der Linie
Doch die Aufnahme, die der HSV nun via Social Media teilte, scheint das Tor-Rätsel zu lösen. Das Video stoppt in einem Moment, der tatsächlich nahelegt, dass das Spielgerät für den Bruchteil einer Sekunde komplett hinter der Linie war. Der Ablauf: Erst ging der Ball an den Pfosten, dann an Johannes’ Körper, die offensichtlich überrascht war, den Ball daher selbst (unglücklich und unabsichtlich) hinter die Linie bugsierte, ehe sie ihn schließlich in ihre Arme nehmen konnte – aber vergebens. Denn die Schiri-Assistentin an der Linie signalisierte da bereits: Tor! Was die Gäste nicht wahrhaben wollten.
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„Für mich ist es fraglich, ob der Ball wirklich hinter der Linie war“, hatte sich Lerch nach dem Remis, das für den Vizemeister enttäuschend war, geärgert. „Kein zweifelsfreier Treffer“, lautete der Kommentar des Coachs der Niedersachsen. Die Aufnahme aus dem Volkspark scheint nun allerdings das Gegenteil zu beweisen. „Tor ist Tor“, hatte Stoldt ohnehin festgehalten, während HSV-Kapitänin Pauline Machtens die Diskussion „scheißegal“ fand.
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