Nach geplatztem USA-Wechsel: Rätsel um den Kniefall von HSV-Stürmer Kittel
Der HSV bleibt seine sportliche Heimat. Nach Sonny Kittels geplatztem Wechsel zu US-Klub DC United ist sogar eine Vertragsverlängerung des Offensivmannes im Laufe dieser Saison möglich. Etwas rätselhaft bleiben allerdings die Begleitumstände, die seit Wochenstart zur Kehrtwende in der Kittel-Personalie führten.
Der HSV bleibt seine sportliche Heimat. Nach Sonny Kittels geplatztem Wechsel zu US-Klub DC United ist sogar eine Vertragsverlängerung des Offensivmannes im Laufe dieser Saison möglich. Etwas rätselhaft bleiben allerdings die Begleitumstände, die seit Wochenstart zur Kehrtwende in der Kittel-Personalie führten.
Der Tag wird ihm richtig gut getan haben. Wo auch immer Kittel am Donnerstag im Volkspark auftauchte, wurde er mit Liebe überschüttet. Erst schnappte sich der erklärte Kittel-Fan und Jugend-Boss Horst Hrubesch (71) den sensiblen Angreifer nach der Vormittagseinheit zum ausführlichen Plausch. Dann stand der 29-Jährige den Fans minutenlang für Autogramm- und Selfie-Wünsche zur Verfügung. Ein Bad in der Menge, nachdem er fast schon weg war.
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Die Gründe, warum Kittel doch noch da ist, wurden und werden äußerst unterschiedlich benannt. Während HSV-Trainer Tim Walter betonte, Kittels Herz habe sich letztlich dann doch für den HSV und gegen einen Wechsel in die USA entschieden, wurden in den Staaten andere Töne angeschlagen (die MOPO berichtete). Kittel sei wegen seiner lädierten Knie durch den Medizin-Check gerasselt, hieß es im Umfeld der medizinischen Abteilung von DC United. Eine Darstellung, der sich auch die angesehene „Washington Post“ anschloss.
HSV-Profi Kittel hatte in seiner Karriere vier schwere Knieverletzungen
Wo aber liegt die Wahrheit? Tatsächlich sollen die Amerikaner Bedenken angemeldet haben, als sie Kittels Knie in der vergangenen Woche vor Ort durchcheckten. Angesichts von vier schweren Knieverletzungen des Edel-Technikers (je zwei Knorpelschäden und Kreuzbandrisse) kein Wunder. Das Risiko einer millionenschweren Verpflichtung sei dann letztlich doch zu groß gewesen, wird aus Washington vermeldet.
Eine Nachrichtenlage, die bei Kittel selbst für Verwirrung und Erstaunen gesorgt haben soll, denn die US-Ärzte wurden bereits vor der Untersuchung über den Zustand seiner Knie in Kenntnis gesetzt. Da sollen sich die Bedenken noch in Grenzen gehalten haben.
Beim HSV fällt Kittel so gut wie nie aus
Für den HSV stellen Kittels lädierte Knie kein Problem dar. Seit 2019, als der Angreifer aus Ingolstadt zum HSV wechselte, fand der Verein einen guten Weg, mit den Blessuren umzugehen. Immer mal wieder darf Kittel unter der Woche mit dem Training kürzertreten, zudem soll er mit einem speziellen Vertrauensarzt zusammenarbeiten. Das Resultat: In 105 von 112 möglichen HSV-Pflichtspielen kam Kittel zum Einsatz, erzielte dabei 30 Treffer und bereitete 33 weitere vor.
Zahlen, die den DC-Bossen offenbar nicht reichten. Sehr zur Freude des HSV.