Merlin Polzin beim schwachen HSV-Auftritt in Pirmasens

Schwere Kost: Merlin Polzin und der HSV mussten in Pirmasens zittern. Am Sonntag in Gladbach wird es noch schwerer. Foto: IMAGO/Eibner

Nach Beinahe-Desaster im Pokal: Diesen HSV-Profis droht in Gladbach die Bank

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Es ist das letzte große Durchpusten vor dem Bundesliga-Auftakt. Zwei freie Tage gewährt Merlin Polzin seinen Profis zum Wochenstart, am Mittwoch beginnt dann die Vorbereitung für den Start des Aufsteigers in Mönchengladbach (Sonntag, 17.30 Uhr, Liveticker auf mopo.de). Nachdem der mühsame 2:1-Pokalerfolg in Pirmasens (nach Verlängerung) mehr Fragen als Antworten lieferte, wartet auf den Trainer eine knifflige Woche. Die wichtigsten Fragen: Welche Profis sind reif für den Start? Wer wird Hamburgs Nummer eins? Und schaffen es die angeschlagenen Jean-Luc Dompé und Yussuf Poulsen noch ins Aufgebot?

Die meisten HSV-Profis verließen den Volkspark am Sonntag mit guter Laune. Zehn von ihnen waren beim unter Ausschluss der Öffentlichkeit angesetzten Test gegen Weiche Flensburg (2:1) dabei, der Rest verfolgte den Aufgalopp der Kollegen bei angenehmen 23 Grad am Spielfeldrand. Es gab schon ungemütlichere Sonntage in Hamburg.

Der HSV stand in Pirmasens kurz vor dem Pokal-Aus

Viel fehlte nicht und es wäre trotz des herrlichen Sommerwetters auch diesmal verdammt frostig geworden. Haarscharf war der HSV tags zuvor in Pirmasens an einer Blamage historischen Ausmaßes vorbeigeschlittert. Niemals unterlag der stolze Verein im Pokal einem Fünftligisten. Gui Ramos, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit traf, war es zu verdanken, dass es dabei blieb. Ransford Königsdörffer traf dann zum Sieg (100.).


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Ein wackliger Sieg, aus dem Polzin seine Konsequenzen ziehen wird. Der Trainer dürfte gesehen haben, auf wen er sich aktuell verlassen kann und welche Profis ein Risiko darstellen.

Das Thema Körpersprache drängt sich beim HSV auf

Zügig nach dem Abpfiff war das Thema Körpersprache allgegenwärtig. Denn genau diesbezüglich sendeten mehrere HSV-Profis in Pirmasens fatale Signale. Kuntz erinnerte sich an die Worte, die Polzin vor dem Spiel an seine Mannschaft gerichtet hatte: „Körpersprache, Mimik und Gestik waren das Hauptthema des Coaches in seiner Sitzung.“ Das Motto: „Fehler abhaken und weitermachen.“ Zu sehen war davon nicht viel. Erst die bedingungslose HSV-Schlussoffensive führte um Erfolg.

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Polzin ist das Thema Mentalität extrem wichtig. „Wir haben sowohl in den Trinkpausen als auch in der Halbzeit klar angesprochen, dass wir von der Mannschaft viel mehr verlangen“, resümierte er in Pirmasens. Am Sonntag, nach dem 2:1 gegen Flensburg, legte er nach: „Nach dem Pokalspiel ist es jetzt ein ganz zentraler Baustein, dass wir nur mit guter Energie wirklich erfolgreich sein können.“

Mehrere HSV-Profis müssen um ihren Startplatz fürchten

Welche Stammspieler müssen zittern? Zumindest zwei Wechsel drängen sich auf. Jordan Torunarigha, eigentlich als neuer Abwehrchef verpflichtet, erwischte auch in Pirmasens einen schwachen Tag und wirkt verunsichert. Durchaus möglich, dass Aboubaka Soumahoro für ihn in Gladbach ins Team rückt. Rayan Philippe könnte vorn rechts seinen Platz an den zurzeit deutlich formstärkeren Emir Sahiti verlieren.

Ob es weitere Wechsel geben wird, hängt auch von Dompés Zustand ab. Der Franzose ackert nach seiner Sprunggelenksverletzung hart für sein Comeback und will am Sonntag unbedingt dabei sein. Schafft er es, käme er aber aller Voraussicht nach als Joker infrage. Dann würde vorn links erneut Alexander Røssing-Lelesiit beginnen. Auch Poulsen kämpft nach seiner Zerrung um einen Kaderplatz – Ausgang offen.

Der neue HSV-Kapitän Yussuf Poulsen (l.) und Jean-Luc Dompé kämpfen noch um ihrem Platz im Aufgebot für das Gladbach-Spiel. WITTERS
Der neue HSV-Kapitän Yussuf Poulsen (l.) und Jean-Luc Dompé kämpfen noch um ihrem Platz im Aufgebot für das Gladbach-Spiel.
Der neue HSV-Kapitän Yussuf Poulsen (l.) und Jean-Luc Dompé kämpfen noch um ihrem Platz im Aufgebot für das Gladbach-Spiel.

Entscheiden werden Polzin und sein Trainer-Team zeitnah auch, wer Hamburgs Nummer eins wird. Nimmt man die sportlichen Eindrücke als Maßstab, müsste Daniel Heuer Fernandes die Nase vorn haben. Der Aufstiegs-Keeper zeigte beim Test in Graz (1:2) und auch in Pirmasens starke Leistungen, gab sich auch ansonsten keine Blöße. Bayern-Leihgabe Daniel Peretz patzte bei seinen Einsätzen auch nicht, konnte sich allerdings auch deutlich weniger auszeichnen. „Wir haben über die gesamte Vorbereitung hinweg und auch generell unsere Erkenntnisse gesammelt und alles klar analysiert“, erklärt Polzin, dessen Entscheidung nun ansteht.

Darum gab HSV-Trainer Polzin seinen Profis zwei freie Tage

Ab Mittwoch hat der Trainer seine Profis wieder um sich versammelt. Zuvor wird der eine oder andere Spieler aber auch an den freien Tagen genügend zu tun haben. Bei mehreren der insgesamt neun Zugänge stehen noch Umzugsarbeiten an, für die ob des straffen Terminplans zuletzt keine Zeit blieb. Auch deshalb verordnete Polzin gleich zwei freie Tage – damit die privaten Baustellen vor dem so wichtigen Start in die Liga geschlossen werden können.

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