Corona und die Folgen: Wackelt jetzt auch das HSV-Spiel in Düsseldorf?
Wackelt nach dem Aue-Spiel jetzt auch die Düsseldorf-Partie? Die MOPO beantwortet die wichtigsten Fragen zum Corona-Wirbel beim HSV.
- Deutsch (Deutschland)
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Nach der Aue-Absage ist für den HSV vor dem nächsten Spiel. Nur: Wann wird das überhaupt stattfinden? Eigentlich sollen die Hamburger am kommenden Samstag (19.3.) bei den ebenfalls corona-geplagten Düsseldorfern antreten. Noch aber ist völlig offen, ob die beiden Vereine das Virus bis dahin in den Griff bekommen. Schon am Montagmorgen droht dem HSV womöglich die nächste böse Überraschung.
Einmal durchpusten war erlaubt, nach den Wirrungen der vergangenen Tage. Am Sonntag pausierten die HSV-Profis, Montag soll im Volkspark wieder trainiert werden. Wenn es denn wirklich dazu kommt …
Neun Feldspieler (Vagnoman, Glatzel, Muheim, David, Reis, Jatta, Gyamerah, Kaufmann, Vuskovic) und vier Keeper waren noch dabei, als Tim Walter am Samstag zum Training bat. Alle werden sich am Montag in der Früh erneut im Volkspark testen lassen. Dann drohen dem HSV weitere Corona-Fälle. Denn nach MOPO-Informationen sollen bereits vor Tagen im direkten familiären Umfeld einiger Spieler positive Covid-19-Fälle aufgetreten sein. Die Gefahren von verzögert auftretenden Erkrankungen ist bei einigen Profis gegeben.
Wackelt nach dem Aue-Spiel jetzt auch die Düsseldorf-Partie? Die MOPO beantwortet die wichtigsten Fragen zum Corona-Wirbel beim HSV.
Warum erfolgte die Aue-Absage so spät?
„Der Hauptgrund ist, dass sich die zuständigen DFL-Verantwortlichen strikt an ihre Richtlinien halten müssen“, ließ HSV-Sportvorstand Jonas Boldt wissen. Am späten Freitagnachmittag hatten sich die anwesenden HSV-Profis nach ihrer Trainingseinheit abermals testen lassen. Dabei trat bei Anssi Suhonen ein positiver Befund auf, der allerdings durch das DFL-Partner-Labor in Geesthacht (eine knappe Autostunde vom Volkspark entfernt) untersucht und bestätigt werden musste. Erst entsprechend spät konnte der positive Befund der DFL bestätigt werden, der Liga-Verband stimmte der Verlegung der Partie um kurz nach 22.30 Uhr zu, weil dem HSV nicht mehr genügend Lizenzspieler zur Verfügung standen.
Kurios: Für Suhonen ist es die zweite Corona-Erkrankung binnen weniger Wochen. Erst Ende Januar wurde der Finne positiv getestet und musste pausieren.
Wie viele Corona-Fälle verzeichnet der HSV?
Eine genaue Anzahl gibt der Verein nicht bekannt. Verbrieft ist, dass sich derzeit zehn Profis in Quarantäne befinden, dazu in etwa so viele Mitarbeiter des Staffs und Funktionsteams. Dass der HSV öffentlich keine Namen preis gibt, hat datenschutzrechtliche Gründe und wird von den Vereinen unterschiedlich gehandhabt. Düsseldorf etwa, das unter 22 Corona-Fällen leidet, veröffentlichte am vergangenen Donnerstag die Namen seiner 14 betroffenen Profis.
Was ist mit den Vorwürfen, der HSV könne getrickst haben?
Insbesondere im Auer Umfeld wurde getuschelt. Es sei schon merkwürdig, dass die DFL dem Wunsch des ersatzgeschwächten HSV auf Verlegung auf den letzten Drücker doch noch entsprach. Die MOPO nahm Kontakt zu Vertretern mehrerer Vereine auf, die zuletzt ebenfalls unter zahlreichen Corona-Fällen litten. Zitieren lassen wollte sich niemand, der klare Tenor in allen Hintergrundgesprächen aber lautete: Tricksereien oder Absprachen mit dem Verband seien undenkbar, die DFL habe ihre Statuten und lasse sich nicht beeinflussen. Dazu kommt: Jede Erkrankung muss klar attestiert und werden, alle Namen von betroffenen Spielern werden dem Verband unverzüglich gemeldet.
Ab wann ist eine Freitestung möglich?
Frühestens sieben Tage nach dem ersten positiven Test-Ergebnis. Für den HSV bedeutet das: Der in der Vorwoche als Erster betroffene Moritz Heyer könnte sich vermutlich ab Dienstag freitesten, so er denn keine Symptome mehr aufweist. Weitere sechs Profis (Schonlau, Kinsombi, Kittel, Chakvetadze, Alidou, Wintzheimer) könnten frühestens Donnerstag folgen. Völlig offen, ob es aus gesundheitlicher Sicht sinnvoll wäre, diese Spieler dann auch prompt in Düsseldorf einzusetzen. Für Suhonen und Maxi Rohr (soll sich ebenfalls seit dem Wochenende in Quarantäne befinden) wird es wohl ohnehin nichts. Jonas Meffert ist weiterhin gelb-gesperrt.
Wie geht es weiter im Volkspark?
Boldt setzt zunächst einmal darauf, dass am Wochenende gespielt werden kann. „Wir werden uns ab Montag mit der Vorbereitung unseres nächsten Spiels in Düsseldorf beschäftigen und hoffen, dass wir dieses Spiel regulär austragen können“, stellt der Sportvorstand klar. Ein Vorhaben, das nicht zuletzt mit den Testergebnissen stehen oder fallen dürfte. Grundsätzlich möchte Coach Walter seine Profis in dieser Woche jeden Tag trainieren lassen. Jeden Tag sollen Tests anstehen.
Wie steht es um die ebenfalls corona-gebeutelte Fortuna?
Bei den Rheinländern können sich einige Profis ab Montag freitesten, das Gros der 14 Corona-Fälle des Profi-Kaders soll nach Möglichkeit ab Mittwoch folgen. Zwar blieben den Düsseldorfern dann theoretisch ein oder zwei Trainingseinheiten mit größerem Aufgebot. Doch auch hier stellt sich die Frage nach der gesundheitlichen Verantwortung. Klar zu sein scheint: Sollte die Partie am Samstag stattfinden, träfen zwei Teams mit ähnlich widrigen Voraussetzungen aufeinander.
Wann wird das Aue-Spiel nachgeholt?
Noch hat sich die DFL nicht erklärt. Als realistischer Termin gilt der 5. oder 6. April (Dienstag/Mittwoch).