Nach 30-Millionen-Deal: Gibt es noch mehr Kühne-Kohle für den HSV?
Fluch oder Segen – das war die wohl meistgestellte Frage des HSV-Anhangs, als der Verein in der vergangenen Woche seinen neuen Deal mit Klaus-Michael Kühne verkündete. 30 Millionen Euro erhielt der Verein als Darlehen von seinem größten Geldgeber. Das verschafft Planungssicherheit erhöht aber auch den Druck. Und das Thema Kühne bleibt ein brandheißes: Gibt es nun noch mehr Kohle vom 86-Jährigen.
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Fluch oder Segen – das war die wohl meistgestellte Frage des HSV-Anhangs, als der Verein in der vergangenen Woche seinen neuen Deal mit Klaus-Michael Kühne verkündete. 30 Millionen Euro erhielt der Verein als Darlehen von seinem größten Geldgeber. Das verschafft Planungssicherheit erhöht aber auch den Druck. Und das Thema Kühne bleibt ein brandheißes: Kommende Woche endet die Vereinbarung über das Namensrecht am Stadion. Nach wie vor hofft der Verein auf eine erneute Einigung mit dem 86-Jährigen.
Die schönste Zeit des Jahres ist in vollem Gange. Sonne satt und mal ein wenig mehr Zeit zur Entspannung, so lautet vielerorts das Motto. Eric Huwer kann damit zurzeit wenig anfangen. Der Finanzvorstand des HSV hat alle Hände voll zu tun, auch am Donnerstag eilte der 39-Jährige von einem Termin in den nächsten. Huwer tüftelt auch nach dem jüngsten Kühne-Deal daran, den HSV weiterzuentwickeln und finanziell noch breiter aufzustellen. Eine erneute Einigung mit dem Milliardär, der laut Forbes-Liste über ein Vermögen von rund 40 Milliarden Dollar verfügt und damit der zweitreichste Deutsche sein soll, würde da enorm helfen.
Am 30. Juni endet Vereinbarung über das Namensrecht des Stadions
Zumal es aus Kühnes Sicht um Peanuts geht. Nichts anderes wären, gemessen an seinen Maßstäben, die Kosten für ein erneutes Investment als Stadion-Namensgeber. Rund drei Millionen Euro zahlte Kühne dafür in der vergangenen Saison, der HSV behielt den von den Fans innig geliebten Namen Volksparkstadion. Am 30. Juni aber endet die Vereinbarung. Und dann?
Mehrfach schon stellte Kühne die Vertragsverlängerung in Aussicht. Wie die MOPO erfuhr, soll er gegenüber den weiteren HSV-Aktionären erst kürzlich, im Rahmen des frischen 30-Millionen-Deals, erneut seine grundsätzliche Bereitschaft und sein Interesse signalisiert haben. Passiert ist diesbezüglich aber noch nichts. Keine leichte Situation für den HSV, der sich parallel auch zwangsläufig mit einem Plan B oder C auseinandersetzen muss.
Ein erneutes Kühne-Engagement in Sachen Namensrecht wäre aus Sicht des Vereins vor allem deshalb wichtig, weil es für viele Jahre sicheres Geld bedeuten würde. „Für die Dauer von zehn Jahren“, so ließ Kühne vor Jahresfrist wissen, sei er bereit, jährlich drei bis vier Millionen Euro für den Stadionnamen zu zahlen. Damals knüpfte Kühne sein Engagement an Bedingungen, von denen er mittlerweile abgerückt ist. Die Höhe des finanziellen Gesamtvolumens gilt dennoch weiterhin als realistisch.
Kühne soll bereits Bereitschaft signalisiert haben
Sollte der HSV tatsächlich über Jahre hinweg mit drei bis vier Millionen Euro pro Saison planen können, würde das nicht nur den Namen Volksparkstadion sichern und Huwers Arbeit erheblich erleichtern. Auch Kühne könnte sein Standing innerhalb der nach wie vor überwiegend kritischen HSV-Anhängerschaft verbessern. Denn der jüngste 30-Millionen-Deal sorgte rund um den HSV nicht nur für Luftsprünge. Der nicht nur hinter vorgehaltener Hand formulierte Vorwurf: Kühne habe sein Darlehen zwar nicht offiziell an Bedingungen geknüpft, inoffiziell aber schon. Denn nur wenn die HSV-Mitglieder voraussichtlich Anfang 2024 der Umwandlung der AG in eine KGaA zustimmen, würde sich Kühnes Darlehen per Wandelschuldverschreibung in weitere Anteile für den Groß-Aktionär (hält 15,1 Prozent am HSV) umwandeln. Ansonsten müsste der HSV die 30 Millionen (plus 3,5 Prozent Zinsen) ab 2028 an Kühne zurückzahlen. Ein erhebliches Risiko für den Verein, der in seine sechste Zweitliga-Saison geht.
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Nun ist Kühne erneut am Zug. Ein erneutes Stadion-Investment würde dokumentieren, dass es dem als knallhart bekannten Geschäftsmann tatsächlich darum geht, dem HSV nachhaltig und ohne eigene Vorteile zu helfen. Ein Signal, auf das viele Fans warten und das ihnen eine große Sorge nehmen würde – die, dass sie womöglich bald in ein Stadion pilgern müssen, das einen anderen Namen trägt.