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  • HSV-Trainer Dieter Hecking konnte die Niederlage in Stuttgart nicht verhindern.
  • Foto: Wagner/Witters/Pool/Witters

MOPO-Kommentar: Wenn nicht mal Dieter Hecking es mit dem HSV schafft …

Mit dem 2:3 gegen den VfB Stuttgart hat der HSV seine gute Ausgangslage im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg verspielt und ist auf den Relegationsrang drei abgerutscht. Sechs Spieltage vor Saisonende ist das große Ziel ernsthaft in Gefahr. Lars Albrecht (39), stellvertretender Sportchef der MOPO, kommentiert.

Mangelnden Einsatz kann man ihm nun wirklich nicht vorwerfen. Bei den Geisterspielen kann der Zuschauer vorm TV gut hören, wie Dieter Hecking seine Mannschaft fast 90 Minuten lang verbal antreibt. So kennt man es eigentlich nur von Jugendtrainern – und übermotivierten Eltern der Nachwuchs-Kicker.

HSV-Trainer Hecking führt die Mannschaft verbal

Doch auch die Tipps des Trainers konnten nicht verhindern, dass die HSV-Profis nach 2:0-Führung und überragender erster Halbzeit das Topspiel tatsächlich noch aus der Hand gaben.

Hecking scheint zu spüren, dass es AUF dem Platz an Führung fehlt. Anders ist dieser Einbruch nach dem Stuttgarter Anschlusstreffer auch nicht zu erklären. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison haben sich die Spieler verzweifelt umgeschaut und niemanden gefunden, der voran geht und wieder Sicherheit ins Spiel bringt.

HSV: Ein Sieg aus sieben Spielen!

Wie dann noch – statt das 2:2 und Platz zwei zu verteidigen – wild nach vorne gestürmt wurde, war dann schon sehr naiv und wurde entsprechend bestraft.

Das Schlimme: Das war kein Ausrutscher, sondern passt in den Trend. In den letzten sieben Spielen hat der HSV einen einzigen Sieg geholt! Die sechs Pünktchen aus diesen Partien sind die Bilanz eines Ab-, nicht eines Aufsteigers.

Hecking macht, was ihm sein Instinkt aus all den Jahren als Bundesliga-Trainer sagt: Öffentlich Ruhe bewahren, auf die verbliebenen sechs Spiele und noch zu verteilende 18 Punkte hinweisen. Sonntag kommt Wehen Wiesbaden.

HSV hatte letzte Saison zum gleichen Zeitpunkt mehr Punkte

Viel zu oft haben HSV-Fans solche Worte in der Vergangenheit schon gehört. Das Misstrauen ist berechtigt. Zum gleichen Zeitpunkt der vorherigen Saison hatten die Hamburg unter Hannes Wolf übrigens fünf Punkte mehr auf dem Konto – gereicht hat es dennoch nicht mal für die Relegation.

Und so beschleicht viele – darunter den Schreiber dieser Zeilen – das Gefühl: Ja, wenn es nicht mal der so erfahrene Dieter Hecking schafft, den HSV mit seinem vermeintlich bestens aufgestellten Kader zurück in die Bundesliga zu führen – ja wer denn dann?

HSV: Relegation gegen Werder Bremen?

Aber: Noch ist es ja nicht vorbei, der HSV würde aktuell die Relegation erreichen. Wer dann diese Mannschaft in zwei Endspielen (gegen Werder Bremen?) außer Hecking anführen soll, ist momentan eine sehr offene Frage.

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