Mitten im Aufstiegskampf: Wie ausgerechnet St. Pauli dem HSV jetzt Mut macht
Landauf, landab wird diskutiert und überall sehen sich HSV-Fans Frotzeleien ausgesetzt: Bekommt ihr Verein auch diesmal im Saison-Endspurt die Aufstiegsflatter und verpasst den Sprung nach oben? Nun, nicht zuletzt die Geschichte des von vielen so ungeliebten Stadtrivalen könnte beruhigend für das arg strapazierte Nervenkostüm des HSV-Anhangs wirken …
Die Nummer ist wieder deutlich spannender geworden, als es vor wenigen Tagen noch den Anschein hatte. Als Tabellenführer und mit sechs Zählern Vorsprung auf Rang drei war der HSV in die letzten sechs Spieltage gestartet. Nach dem 2:4 gegen Braunschweig und dem 2:2 gegen Schalke ist die Spitze futsch – und der Vorsprung auf den Relegationsrang (wird zurzeit von Magdeburg belegt) auf vier Punkte geschmolzen. Schon wird gerechnet, gemeckert und gezittert.
St. Pauli stieg vergangene Saison in die Bundesliga auf
Vielleicht hilft ja der Blick rüber zum sieben Kilometer entfernten Millerntor. Denn St. Pauli durchlief vor Jahresfrist eine sehr ähnliche Situation, bewahrte aber die Nerven. Nun dient der Kiezklub dem HSV als gutes Beispiel.

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Nach 27 Spieltagen der Vorsaison schien St. Paulis Aufstieg nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Satte elf Zähler lag das Team von Fabian Hürzeler als Tabellenführer vor Rang drei. Dann aber folgten Niederlagen in Karlsruhe (1:2) und gegen Elversberg (3:4) – die erste Heimpleite der Saison, wie zuletzt für den HSV gegen Braunschweig.
Macht es der HSV St. Pauli in diesem Sommer nach?
Verfolger Düsseldorf erhöhte zeitgleich den Druck, gewann zweimal und verkürzte den Abstand am 31. Spieltag durch den vorgezogenen Sieg gegen Fürth (1:0) sogar auf zwei Zähler – doch St. Pauli schlug zurück, siegte tags darauf nach Pausenrückstand 2:1 in Hannover und sicherte sich am vorletzten Spieltag den Aufstieg.
Nun könnte es der HSV dem Kiezklub nachmachen. Dafür heißt es: Nerven bewahren und punkten. Läuft alles normal, dürften zwei Erfolge aus den letzten vier Spielen reichen. Die Gegner: Karlsruhe (Sonntag, daheim), Darmstadt (3. Mai, auswärts), Ulm (10. Mai, daheim) und Fürth (18. Mai, auswärts).
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Ein Pluspunkt könnte der enge Draht von HSV-Assistenzcoach Loic Favé zu Hürzeler sein, der jetzt Premier-League-Klub Brighton trainiert. Einst arbeitete Favé gemeinsam mit Hürzeler bei St. Pauli. Beide stehen nach wie vor im Austausch miteinander – inklusive des einen oder anderen Tipps in der heißen Phase des Aufstiegskampfes.
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