• Merlin Polzin ist neuer Co-Trainer beim HSV.
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Merlin Polzin: Ein HSV-Fan als Co-Trainer: „Eine richtig geile Sache“

Er ist der Mann, dem HSV-Trainer Daniel Thioune in sportlichen Fragen wie keinem zweiten vertraut. Auch deshalb war es der ausdrückliche Wunsch des neuen Coaches, seinen Assistenten Merlin Polzin aus Osnabrück mit an den Volkspark zu nehmen. Für den schließt sich damit schon in jungen Jahren ein Kreis.

Denn: Polzin ist ein waschechter Hamburger Jung, wuchs in Bramfeld auf und drückte dem HSV schon in Jugendtagen die Daumen. Klar, dass er sofort Feuer und Flamme war, als ihm Thioune im Juni vom Interesse der Hamburger berichtete.

„Ich glaube, es gibt nichts, was für mich besonderer sein kann, als für den HSV zu arbeiten“, sagt Polzin und berichtet: „Dass das viel mehr ist hier zu sein, wo man früher als kleiner Junge beim Training zugeschaut hat und auf Autogrammjagd war, ist auch klar.“

An sein erstes Spiel im Volkspark kann er sich noch ganz genau erinnern. „Als es fest stand, habe ich mir von meinem Vater die Eintrittskarte von meinem ersten Besuch beim HSV geben lassen“, erzählt Polzin. „Das war Ender der 90er, HSV gegen Bayern. 2:0 Bayern. Ich glaube, Salihamidzic hat getroffen.“

Co-Trainer Polzin arbeitete früher bereits beim HSV

Bevor es ihn 2012 zum Studium (Deutsch und Sport auf Lehramt) nach Osnabrück zog, arbeitete der 29-Jährige bereits für den HSV.  „Ich habe von 2011 bis Ende 2012 in allen Nachwuchsbereichen gearbeitet, Spielanalyse, Scouting, Schultraining und als Trainer im Grundlagenbereich“, berichtet Polzin.

In Osnabrück lernte er dann Daniel Thioune kennen, im Oktober 2017 wurde er schließlich dessen Assistent bei den VfL-Profis. Mit gerade einmal 26 Jahren! „Da war schon der Moment da, wo man überlegt, wie man mit wem umzugehen hat. Aber das war nach einer Einheit, einer Besprechung weg. Ich in meiner Rolle stehe nicht über oder unter wem. Gerade wenn man mit einer gewissen Empathie auf die Jungs zugeht, dann spielt das Alter keine Rolle“, sagt der neue Co-Trainer. 

Eingeschworenes Duo: Merlin Polzin (l.) und Daniel Thioune.

Eingeschworenes Duo: Merlin Polzin (l.) und Daniel Thioune.

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WITTERS

Polzin gibt zu: Als Spieler hätte ich es nicht so hoch geschafft

Der ehrgeizige Polzin musste seine aktive Karriere wegen Arthrose in den Zehen früh aufgeben, gibt aber offen zu, dass es wohl nicht ganz gereicht hätte. „Ums einfach zu sagen: Als Spieler hätte ich es nicht so hoch geschafft.“

Als Co-Trainer kehrt er jetzt dahin zurück, wo er schon früh sein Herz verloren hat. In den Volkspark. „Es ist einfach was besonderes, jetzt mit der Raute rumlaufen zu dürfen“, sagt der Bramfelder und gibt zu: „Man kneift sich nicht jeden Tag. Aber wenn ich vom Trainingsplatz aufs Stadion schaue oder auch im Stadion ist, ist es schon sehr sehr besonders.“

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Auch deswegen hat der Trainer-Youngster keine Versagensängste vor dem Projekt HSV. „Aber Druck habe ich eher in dem Sinne, dass als es feststeht, das Gefühl entstand: Ey, das wird hier ne richtig geile Sache, eine riesen Geschichte. Und weniger dass man denkt: ‚Was wäre wenn?‘, und sich im Negativen aufhält. Ich habe einfach Bock auf das nächste Training, das nächste Testspiel, Dresden, auf die Heimspiele – irgendwann hoffentlich mit den Fans. Ich verspüre weniger negativen Druck, sondern eher dass wir das Ding hier anzünden wollen und Vollgas geben wollen.“ Merlin Polzin brennt für den HSV – und will im Volkspark seine eigene Geschichte schreiben.

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