HSV-Stadionsprecher Christian Stübinger

Seit Sommer 2020 ist Christian Stübinger bei HSV-Heimspielen die Stimme des Volksparks. Foto: IMAGO/Lobeca

„Liebe Fans …“: HSV-Stadionsprecher sorgt mit toller Geste gegen Ulm für Aufsehen

Es lief die 83. Minute im Volkspark, als sich die gesamte HSV-Familie längst darüber Gedanken machte, wie man nach dem herbeigesehnten Abpfiff die Aufstiegs-Feierlichkeiten einläuten sollte. Dann aber bat Stadionsprecher Christian Stübinger um Gehör – und sorgte mit einer Geste für Aufsehen, die zahlreiche Fans rührte und dem HSV viel Respekt einbrachte.

Längst war der Anhang im mit 57.000 Fans ausverkauften Volkspark außer Rand und Band. Die Partie war beim Stand von 5:1 entschieden, nur noch wenige Minuten trennten den HSV vom Aufstieg. Nach und nach begannen Fans, über die Barrieren zu klettern und sich für den geplanten Platzsturm am Spielfeldrand zu positionieren. In all dieser Euphorie aber bewies Stübinger ein feines Gespür für die Situation, als er sich an die Anhänger wandte.

Die HSV-Fans applaudierten auch dem SSV Ulm

Zum einen wollte der 36-Jährige retten, was nicht mehr zu retten war, und bat die Fans darum, von einem Platzsturm abzusehen. Vergebene Liebesmüh. Die andere Botschaft, die er zu verkünden hatte, zog allerdings reichlich Beifall nach sich. „Liebe Fans. Unser Sieg des HSV bedeutet gleichzeitig auch den Abstieg des SSV Ulm“, ließ Stübinger wissen. „Und wir zollen jetzt als HSV und im Volksparkstadion Euch, den Fans und dem Team des SSV Ulm, unseren Respekt.“


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Der HSV-Anhang reagierte mit großem Applaus und zog damit auch den Hut vor dem Gesamtauftritt der tapferen Gäste. 4700 Fans hatten die „Spatzen“ nach Hamburg begleitet, so viele wie nie zuvor in der Ulmer Vereinshistorie. Auch die SSV-Profis erwiesen sich bis kurz vor dem Wechsel als ebenbürtiger Gegner, waren bis dahin sogar spielbestimmend und hätten durch Samir Telalovic‘ Strafstoß mit 2:1 in Führung gehen können (36.). Doch HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes parierte und leitete den anschließenden Kantersieg seines Teams ein.

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Der Rest war purer Jubel, allerdings auch flankiert durch gefährliche Zwischenfälle. Dass Stübingers Bitte, einen Platzsturm zu vermeiden, nicht unbegründet war, zeigte sich zügig nach den Feierlichkeiten. Nach Angaben der Feuerwehr wurden zumindest 44 Personen verletzt, mehr als die Hälfte von ihnen wurden im Krankenhaus behandelt.

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