„Es machte einfach Sinn“: Leibold erklärt seinen HSV-Abschied
Die Koffer sind so gut wie gepackt, er wartet nur noch auf das Okay der Behörden. Möglichst noch in dieser Woche will Tim Leibold Richtung Kansas City abheben, dann beginnt für den Ex-HSV-Profi das große US-Abenteuer. Nachdem der Wechsel vor knapp zwei Wochen fix gemacht wurde, hat sich Leibold öffentlich nicht mehr zu Wort gemeldet. In der MOPO erzählt er, wie es zu dem spektakulären Transfer kam.
Die Koffer sind so gut wie gepackt, er wartet nur noch auf das Okay der Behörden. Möglichst noch in dieser Woche will Tim Leibold Richtung Kansas City abheben, dann beginnt für den Ex-HSV-Profi das große US-Abenteuer. Nachdem der Wechsel vor knapp zwei Wochen fix gemacht wurde, hat sich Leibold öffentlich nicht mehr zu Wort gemeldet. In der MOPO erzählt er, wie es zu dem spektakulären Transfer kam.
Er hat alle Hände voll zu tun. Seit klar ist, dass Leibold in die USA wechselt, jagt ein Termin den nächsten. Nebenbei hält sich der Linksverteidiger in München mit einem Privattrainer fit. „Ich hoffe, dass nun diese Woche mit dem Visum alles klappt“, sagt der 29-Jährige. „Dann geht es auch sofort rüber in die USA.“ In eine neue Welt, die für Leibold auch ein wenig eine Wundertüte ist.
Beim HSV hatte er keine Zukunft mehr, das wurde ihm spätestens zu Beginn des Jahres vor Augen geführt. Da suchte Leibold, dessen Vertrag ohnehin nur noch bis zum Sommer lief, das Gespräch mit Tim Walter, um seine Perspektive auszuloten. Des Trainers Botschaft war klar: Miro Muheim sei erstmal gesetzt, Leibold der Herausforderer. „Es war ein faires Gespräch“, sagt der Ex-HSV-Kapitän rückblickend. „Aber wenn man hört, man sei zwar ein fantastischer Fußballer, kann aber gern seine Koffer packen, kann man das schon ganz gut einordnen.“
Kansas City nahm schon im Oktober Kontakt auf
Danach war für Leibold klar, dass er gehen wollte: „Die Entscheidung wurde mir dadurch relativ leicht gemacht.“ Zumal er wusste, dass er woanders willkommen sein würde. Denn MLS-Klub Sporting Kansas City baggerte bereits seit Monaten an dem Routinier.
„Schon im Oktober gab es die ersten Kontakte nach Kansas“, erzählt Leibold. „Da hat Sporting locker angefragt, wie es bei mir ab Sommer so aussehen würde. Sie wussten, dass mein Vertrag ausläuft.“ Nebenbei meldeten sich auch noch andere Vereine aus der MLS. Für Leibold, der bislang ausschließlich in Deutschland gespielt hatte, eine neue Erfahrung: „Da habe ich mich dann auch das erste Mal ernsthaft damit befasst, ins Ausland zu gehen.“
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Die Kansas-Verantwortlichen erkannten ihre Chance und machten zügig Ernst. Was Leibold vor allem imponierte: „Sie sind mit einer Delegation hergeflogen und wir haben uns dann getroffen. Die haben richtig Gas gegeben und wollten das Ding plötzlich im Winter durchziehen.“
Einige Male telefonierte Leibold daraufhin mit Sporting-Trainer Peter Vermes (56) und bekam mehr und mehr das Gefühl: Da will ich hin! „Als ich dann an den HSV herantrat, haben mir Tim Walter und Jonas Boldt keine Steine in den Weg gelegt.“
Leibold: „Hatte nicht mehr das ganz große Standing beim HSV“
Nun steht Leibold vor dem Sprung in eine neue Fußball-Welt. In Kansas wird er in seinen drei Vertragsjahren insgesamt zwei Millionen Dollar einstreichen. Ein Top-Deal für Leibold, der nach seinem im Oktober 2021 erlittenen Kreuzbandriss seinen Stammplatz beim HSV verloren hatte. „Man muss schon ehrlich sagen, dass ich in den vergangenen eineinhalb Jahren nicht mehr das ganz große Standing beim HSV hatte“, sagt er. „So macht der Wechsel einfach Sinn.“
In Kansas vor Ort war er noch nicht, hat sich aber zahlreiche Videos von seiner neuen Wahlheimat angeschaut. Und sportlich? Ende Februar startet die MLS-Saison, mit Leibold will Sporting einen Satz nach vorn machen. In der vergangenen Saison belegte das Team in der zweigeteilten Liga Rang zwölf unter 14 Mannschaften in der Western Conference. Nun sollen die Playoffs erreicht werden. Dafür wäre Rang sieben nötig.
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Seine HSV-Kollegen vermisst Leibold. Insbesondere Kumpel Sonny Kittel (30), den es noch in diesem Winter ebenfalls zu einem anderen Verein ziehen könnte. „In den ersten Tagen nach meinem Abgang war ich schon traurig und auch enttäuscht“, sagt Leibold. „Ich war dreieinhalb Jahre in Hamburg, wollte unbedingt mit dem HSV aufsteigen. Das nicht geschafft zu haben, schmerzt. Aber meine neue Aufgabe ist so toll, dass sich meine Gedanken schnell darauf konzentrieren konnten. Ich bin bereit!“
Das Abenteuer kann beginnen. Vielleicht noch in dieser Woche.