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  • Leistungsträger beim HSV: Jan Gyamerah (hier gegen St.Pauli) entwickelt sich im Volkspark prächtig.
  • Foto: FREITAG

Kult-Trainer schwärmt von HSV-Profi: „Die Bundesliga wird über Gyamerah staunen“

Wenn er so weiter macht, landet er ohnehin bald in der Bundesliga – am liebsten natürlich mit dem HSV. Jan Gyamerah begeisterte in den ersten Saison-Wochen, der 25-Jährige entwickelt sich zu den großen Leistungsträgern des Spitzenreiters. Alle schwärmen, einer aber steht nur am Rand und nickt zufrieden mit dem Kopf: Kult-Trainer Peter Neururer, der Gyamerah zum Profi machte, hat das ohnehin alles kommen sehen.

Er ist natürlich wieder unterwegs, als die MOPO ihn erreicht. Tief im Westen, irgendwo zwischen Herne und Essen. Das Ruhrgebiet ist Neururers Revier. Und hier, in Bochum, machte der mittlerweile 65-Jährige Gyamerah im Sommer 2013 zum Profi. „Damals schon war auffällig, über was für ein Tempo und eine Spielintelligenz Jan verfügt“, sagt Neururer. „Wenn ich eines einschätzen kann, dann ganz sicher, ob ein junger Spieler das Zeug hat, sich zu einem Bundesligaspieler zu entwickeln.“

Neururer und Gyamerah

Unter Peter Neururer (r.) debütierte Jan Gyamerah (Mitte/neben Ex-HSV-Profi Marcel Maltritz) 2013 im Profi-Bereich

Foto:

imago/Team 2

Kult-Trainer Peter Neururer machte Jan Gyamerah in Bochum zum Profi 

Gyamerah hatte es. Auch deshalb sagt Neururer: „Ich würde mich nie als sein Entdecker bezeichnen. Jan war so gut, den hätte auch jeder andere Trainer hochgezogen. Leider musste er nach überragender Vorbereitung wegen einer Schambeinentzündung ein paar Monate pausieren.“ Trotzdem debütierte Gyamerah noch mit 18 Jahren in Liga zwei, kurz vor Weihnachten 2013, beim 0:0 in Dresden.

Sieben Jahre später hat Neururer seinen früheren Schützling immer noch genau im Blick. Während hinter ihm hupende Autos zu hören sind und man erahnen kann, wie sich zwei Fahrer im derbsten Ruhrpott-Slang beharken, wählt Neururer zeitgleich die sanften Töne. „Jan hatte sehr viel Verletzungspech“, sagt der Trainer. „Zu sehen, wie er sich nun beim HSV entwickelt, ist wirklich schön.“

Gegen St.Pauli überragte HSV-Profi Gyamerah in Hälfte eins

Sein Meisterstück lieferte Gyamerah zuletzt gegen St.Pauli (2:2) ab. Da wurde er speziell vor dem Wechsel als Mitglied der Dreier-Abwehrkette zum Spielgestalter des HSV und auffälligstem Mann auf dem Platz. Kaum ein Angriff, den er nicht einleitete, immer wieder riss Gyamerah mit langen Dribblings Lücken in die Gäste-Abwehr. Neururer verfolgte es und dachte an früher zurück. „Jans großer Traum war immer die Bundesliga. Den kann und wird er sich nun in ein paar Monaten mit dem HSV erfüllen.“ Neururer geht noch weiter: „Die Bundesliga wird über Jan staunen, da bin ich mir sicher. Er weiß noch gar nicht, wie gut er werden kann.“

Dass Gyamerah das Zeug dazu hat, in der Bundesliga spielen zu können, wissen sie auch beim HSV. Sollte der Aufstieg gelingen, müsste auf vielen Positionen nachgerüstet werden. Gyamerah aber, da besteht bei den Bossen im Volkspark Einigkeit, würde den Sprung packen können. Vertraglich ist der Verein auf der sicheren Seite, Gyamerahs aktuelles Arbeitspapier läuft noch bis Sommer 2022. Möglich, dass bald auch noch Einsätze auf anderer Ebene dazukommen. Dem „Abendblatt“ verriet Gyamerah, dass er gern für Ghana, das Heimatland seines Vaters, spielen würde.

Neururer reizen nur noch Köln und Schalke

Und Neururer? Trainieren wird er Gyamerah wohl nicht mehr. „Für mich kommen nur noch Stationen im Ausland in Frage“, sagt er. „Mit zwei Ausnahmen: Wenn der 1.FC Köln oder Schalke 04 bei mir anfragen, stünde ich sofort auf der Matte!“

Sollte dem tatsächlich mal so sein, müsste der HSV auf der Hut sein: Neururer würde zügig Gyamerahs Nummer wählen.

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