HSV-Trainer Merlin Polzin zeigt nach rechts

HSV-Trainer Merlin Polzin hat mit seinem Team in die Spur gefunden. Foto: imago/Contrast

Beim HSV-Gegner brennt der Baum: Wird Polzin zum Trainer-Killer?

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Trotz der jüngsten 1:2-Pleite bei RB Leipzig ist die Laune bei Verantwortlichen und Fans des HSV bestens. Mit seinem couragierten Auftritt beim Brause-Klub offenbarte der Aufsteiger abermals, dass er sich in der Bundesliga pudelwohl fühlt. Eine Lust, die am kommenden Samstag (15.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) noch gesteigert werden könnte: Mit dem VfL Wolfsburg kommt der formschwächste Klub der Liga in den Volkspark. Folgt beim HSV die nächste Pleite, könnte es sogar zum großen Knall kommen.

Das 0:3 gegen Stuttgart am vergangenen Wochenende erschütterte den gesamten VfL. Die „Wölfe“ agierten so harmlos und schwach, dass sich die Profis nach der Partie Beschimpfungen und Pfiffe gefallen lassen mussten.

„Das war eine katastrophale Leistung von uns“, monierte Sportdirektor Sebastian Schindzielorz, der von einem „Totalversagen“ sprach. Die bittere Wahrheit nach sieben Spieltagen: Rang 15 mit nur fünf Zählern. Und: In den letzten fünf Spielen holte Wolfsburg nur einen Punkt – kein Team der Liga war schlechter. Trainer Paul Simonis (kam im Sommer als frisch gebackener niederländischer Pokalsieger von den Go Ahead Eagles) gerät mehr und mehr in die Kritik.

HSV präsentiert sich nach schwachem Start gefestigt

Ganz anders präsentiert sich der HSV, der sich nach schwachem Start (ein Punkt aus den ersten drei Spielen) festigte und kontinuierlich weiterentwickelte. Die Arbeit von Trainer Merlin Polzin trägt Früchte. Wird Hamburgs Aufstiegs-Coach nun sogar zum Trainer-Killer?


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Beim VfL brennt der Baum. Auch wenn Schindzielorz Simonis nach der Stuttgart-Pleite öffentlich den Rücken stärkte („Das ist kein Trainerthema – die Diskussion muss man über jeden Einzelnen führen, der auf dem Platz gestanden hat“), ist die Luft für den 40 Jahre alten Niederländer sehr dünn geworden. Im VfL-Umfeld rechnet man damit, dass ein weiterer desolater Auftritt Simonis vielleicht sogar schon den Job kosten könnte.

Wolfsburg-Trainer Simonis steht in der Kritik

Das hat Gründe, denn bislang ging kaum etwas von dem auf, was Simonis mit dem hoch ambitionierten VfL vorhatte. Hauptvorwurf: Der überdurchschnittlich veranlagte Kader ist kaum einmal imstande, seine PS auf die Straße zu bringen. Simonis‘ Taktik, sein Team tief stehen zu lassen und auf Konter zu setzen, geht nicht auf. Längst nicht mehr nur hinter vorgehaltener Hand wird in der VW-Stadt darüber philosophiert, der Coach lasse nicht das System spielen, das zu seiner Mannschaft passen würde.

Zwei Gesichter der Wolfsburger Krise: Trainer Paul Simonis (l.) und Zugang Christian Eriksen. imago/Christian Schroedter
In der Krise: Wolfsburgs Trainer Paul Simonis (l.) und Christian Eriksen.
Zwei Gesichter der Wolfsburger Krise: Trainer Paul Simonis (l.) und Zugang Christian Eriksen.

Dazu passt: Dänen-Star Christian Eriksen (33), der zum Ende der Transferperiode als Führungsspieler verpflichtet wurde, ist noch nicht im Team angekommen. Mehr noch: Spielt er, blockiert er in Simonis‘ System die Wunschpositionen für Wölfe-Urgestein Maximiian Arnold oder den spielstarken Lovro Majer.

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Spannend, wie der HSV am Samstag auf die Verunsicherung des Gegners reagieren wird. Da auch Polzins Profis zunächst mal auf eine sichere Defensive bedacht sind, könnte sich ein Geduldsspiel entwickeln. So oder so bietet sich dem HSV die gewaltige Chance, die „Wölfe“ mit einem Sieg auf sechs Punkte zu distanzieren. Nichts anderes hat Polzin vor – auch wenn er seinem Kollegen damit möglicherweise den Stuhl vor die Tür stellen würde …

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