Kommentar: Die Derby-Pleite ist kein Rückschritt für den HSV
Tim Walter hatte irgendwann keine Lust mehr, über Daniel Siebert zu sprechen. Der Trainer des HSV wollte Worte über seine Mannschaft loswerden, anstatt den Schiedsrichter zu kritisieren, der so viele knifflige Szenen zu bewerten hatte, dass dies im Normalfall für eine ganze Halbserie ausgereicht hätte. Und Walter tat gut daran.
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Tim Walter hatte irgendwann keine Lust mehr, über Daniel Siebert zu sprechen. Der Trainer des HSV wollte Worte über seine Mannschaft loswerden, anstatt den Schiedsrichter zu kritisieren, der so viele knifflige Szenen zu bewerten hatte, dass dies im Normalfall für eine ganze Halbserie ausgereicht hätte. Und Walter tat gut daran.
Denn einerseits trug – trotz des nachvollziehbaren Ärgers – nicht der regelkonform pfeifende Schiri die Schuld an der 2:3-Niederlage, andererseits durfte der Coach zu Recht festhalten, dass der HSV zumindest eine starke Reaktion in der zweiten Hälfte gezeigt hatte. Insgesamt 67 Prozent Ballbesitz gegen den Tabellenführer sind ein Brett. Für Zweitliga-Verhältnisse war die Walter’sche Wertung, dass es ein grandioses Spiel gewesen sei, nicht übertrieben.
HSV verliert gegen Werder Bremen – für Tim Walter war es trotzdem ein grandioses Spiel
Festzuhalten bleibt aber auch, dass Werder den Sieg verdient hatte, weil die Gäste dem HSV in der ersten Hälfte klar überlegen waren. Nur Daniel Heuer Fernandes war es zu verdanken, dass das Derby nicht schon nach 45 Minuten entschieden war. Ein Rückschritt war es am Ende dennoch nicht, weil der HSV nach der Pause unter Beweis stellte, dass er jede Mannschaft der Zweiten Liga dominieren kann. Die Gegentore fielen aufgrund individueller Fehler. Das System und die Einstellung stimmen.
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Ruft der HSV solche Leistungen im Endspurt der Saison dauerhaft ab, wird die Tabelle ihn am Ende auf einem erfreulicheren Platz als dem vierten ausspucken. Härtere Prüfungen als die von gestern wird es schließlich nicht geben. Die Kunst aber besteht eben darin, auch vermeintlich kleinere Aufgaben ernst zu nehmen. Von der ersten bis zu letzten Minute.