Kommentar: Das Vertrauen in Walters HSV-Versprechen bröckelt
Der HSV offenbarte beim 0:2 in Kaiserslautern erneut, dass er das selbst formulierte Aufstiegsversprechen unter Umständen nicht einhalten kann. Der Druck wird immer größer, findet MOPO-Sportchef Frederik Ahrens, der die Gesamtsituation vor dem Derby kommentiert.
„Ich gucke nie Zweite Liga.“ HSV-Trainer Tim Walter hatte nach dem 0:2 in Kaiserslautern zu verstehen gegeben, dass er ganz sicher nicht den Sonntag damit verbringen werde, sich auf das Derby einzustimmen, indem er das Spiel des FC St. Pauli gegen Braunschweig am TV verfolgen werde.
Dabei hätte sich die miese Laune des Coaches durchaus aufhellen können, wenn er denn bei Sky eingeschaltet und gesehen hätte, dass die Kiezkicker doch nicht das sind, was man angesichts der längsten Zweitliga-Siegesserie seit 36 Jahren hätte vermuten können: unschlagbar nämlich. St. Pauli verspielte mit der 1:2-Niederlage am Millerntor die Chance, den HSV im Derby am Freitag einholen zu können.
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Der Druck im Stadtduell bleibt aber dennoch auf der Seite des Gastgebers aus dem Volkspark. Während die Gäste vom Kiez schon vor dem ersten Dämpfer des Jahres energisch versuchten, das Wort Aufstieg auf den Index zu setzen, werden Walter und HSV-Boss Jonas Boldt nicht müde, ihren Fans zu versprechen, dass es in der nächsten Saison gegen die Bayern geht – und zwar die aus München, nicht die aus Fürth.
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Wer so hochstapelt, der muss liefern und das Derby gewinnen. Schafft Walter das nicht, wird das Vertrauen der Fans in das Versprechen des Trainers weiter bröckeln und die Angst wachsen, dass man weiter etwas tun muss, worauf der Coach keinen Bock hat – Zweite Liga gucken.