Kommentar: Darum muss der HSV an Walter als Trainer festhalten
Die Wut der HSV-Fans, sie richtet sich vor allem in den sozialen Netzwerken gegen ihn. Viele Anhänger fordern den Rauswurf von Trainer Tim Walter, um der Mannschaft einen neuen, entscheidenden Impuls zu verleihen. Genau das aber dürfte der falsche Reflex sein.
Es wird zur Gewohnheit. Auf einen großen Sieg des HSV folgt die große Enttäuschung. Auch das 4:3 im Derby gegen St. Pauli verlieh der Mannschaft von Trainer Tim Walter nicht die Sicherheit, um limitierte Magdeburger in die Schranken zu weisen.
Das 2:3 könnte der entscheidende Rückschlag im Kampf um die ersten beiden Plätze gewesen sein. In den sozialen Netzwerken kocht – natürlich – der Volkszorn. Fans fordern den Kopf des Trainers. Reflexartig. Aktionistisch.
Walters Arbeit muss nach der Saison kritisch analysiert werden
Der HSV aber tut gut daran, nicht wie so oft den Kopf zu verlieren. Walter zu stützen und intern die Geschlossenheit und Entschlossenheit zu zeigen, die den Spielern auf dem Rasen gefehlt hatte, ist die einzige Möglichkeit, um die Saison eventuell noch zu einem guten Ende zu führen.
Natürlich, Walters selbstherrliche Art ist anstrengend, die Spieler aber folgen ihm und sind von ihm zu einer verschworenen Gemeinschaft geformt worden. Eine Gemeinschaft, die zu viele Fehler macht, wofür auch der Trainer verantwortlich ist und was eine kritische Analyse nach der Saison in jedem Fall erfordert. Eine Gemeinschaft aber, die man irreparabel schwächen könnte, würde man sie jetzt auseinanderreißen.