Loic Favé und Merlin Polzin sprechen auf dem Trainingsplatz zueinander

Weiterhin HSV-Partner auf Augenhöe: Loic Favé (l.) und Merlin Polzin Foto: WITTERS

Knallhart-Ansage, zwei Systeme, mehr Trainer: So laufen die HSV-Einheiten jetzt

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Am Mittwochvormittag wurde es laut im Volkspark – weil Loic Favé die Intensität, die einige Profis an den Tag legten, nicht gefiel. „Männer, wir verteidigen jetzt Bundesliga. Da gibt es keine halben Zweikämpfe mehr“, brüllte der Co-Trainer und forderte per Ansage: „Vollgas!“ Favé präsentierte sich als Lautsprecher, während sich Merlin Polzin als Chef weitgehend zurückhielt. Das ist nicht unbedingt neu, sondern war auch schon in der Vorsaison regelmäßig zu beobachten. Es gibt aber auch Dinge, die in den HSV-Trainings jetzt anders laufen.

Dass die Coaches den HSV in puncto Spielsysteme flexibler aufstellen wollen, hatte Polzin schon nach der ersten Einheit in der Vorwoche angekündigt. Während der Testspiele gegen Elstorf (8:1) und Oldenburg (2:1) war dann zu beobachten, dass es die Trainer mit dem Einüben einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette als Alternative wirklich ernst meinen. Und auch auf dem Übungsplatz im Volkspark waren am Mittwoch wieder zwei Systeme zu erkennen.

Zwei Teams: HSV übt Vierer- und Fünferkette im Training

Die eine Mannschaft agierte während einer Partie auf zwei große Tore mit Viererkette in einem 4-4-2: Mikelbrencis, Elfadli, Agyekum, Katterbach – Philippe, Poreba, Meffert, Dompé – Königsdörffer, Megeed. Das andere Team war in einem 5-2-3-System angeordnet: Hefti, Schonlau, Soumahoro, Torunarigha, Muheim – Remberg, Suhonen – Jatta, Glatzel, Sahiti. Die Besetzungen der Trainingsmannschaften haben zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung freilich noch wenig Aussagekraft. Taktisch jedoch kann man bereits diesen Eindruck gewinnen: Es wird komplexer.

Neben den Assistenten Richard Krohn (l.) und Loic Favé (2.v.l.) sind nun auch Max Bergmann (2.v.r.) und Basil More-Chevalier (r.) als HSV-Trainer eng dran an der Profi-Mannschaft. imago images/Eibner
Richard Krohn, Loic Favé, Max Bergmann und Basil More-Chevalier stehen nebeneinander auf dem Platz
Neben den Assistenten Richard Krohn (l.) und Loic Favé (2.v.l.) sind nun auch Max Bergmann (2.v.r.) und Basil More-Chevalier (r.) als HSV-Trainer eng dran an der Profi-Mannschaft.

Was die Anzahl an Staffmitgliedern angeht, ist zudem festzuhalten: Es wird voller auf dem Trainingsrasen. Assistent Richard Krohn fehlte am Mittwoch ausnahmsweise, neben Polzin, Favé, Athletiktrainer Jan Hasenkamp, Rehatrainer Sebastian Capel, Torwartcoach Sven Höh und Analyst Eduard Riesen waren da aber noch andere Gesichter. Das von Max Bergmann (27) zum Beispiel, der von der TSG Hoffenheim kam – und die Einheit als neuer Co-Trainer Analyse im Stillen beobachtete, ohne durch Kommentare aufzufallen. Basil More-Chevalier dagegen, in der Vorsaison noch Assistent in der U21 und nun Performance Manager bei den Profis, leitete die eine oder andere Übung lautstark an.

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Während der Spiele auf große Tore kümmerte sich zudem der langjährige Campus-Torwarttrainer Tino Dehmelt um die beiden Keeper, die im Elf-gegen-elf nicht mitspielen konnten: Fernando Dickes und Colin Poppelbaum, der für den abwanderungswilligen Matheo Raab (Union Berlin) dabei war. Neu im Trainerteam ist auch Felix Wolfmeier als Spielanalyst. Und Polzin? Der schrie mal ein Pressingsignal aus sich heraus, stand aber meist an der Seitenlinie und ließ seinen Partner Favé die Übungen erklären und kommentieren. Der 34-jährige Chef hat weiter volles Vertrauen in seine Kollegen – das hat sich nicht geändert. Und auch seine Art als Menschenfänger wird sich Polzin beibehalten: Nach dem Ende der Mittwochseinheit nahm er Youngster Aboubaka Soumahoro in den Arm und sprach ihm Mut zu.

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