Van der Vaart über HSV-Aufstieg: „Gut, dass jetzt Schalke und Hertha dabei sind“
Sie alle wünschen sich, dass es der HSV im sechsten Anlauf endlich packt. Und Rafael van der Vaart, Mladen Petric, René Adler, David Jarolim und Richard Golz sind sich darin einig, dass die Chance auf den Aufstieg ihres Ex-Verein auch in der am Freitag beginnenden neuen Zweitliga-Saison mehr als nur vorhanden ist. Doch nach fünf Jahren Zweiter Liga gibt es ein großes Aber, das die Klub-Legenden unterschiedlich begründen. Denn bei allem noch vorhandenen Optimismus haben fast alle Ex-HSV-Profis auch Bedenken, die sie in der MOPO äußern.
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Sie alle wünschen sich, dass es der HSV im sechsten Anlauf endlich packt. Und Rafael van der Vaart, Mladen Petric, René Adler, David Jarolim und Richard Golz sind sich darin einig, dass die Chance auf den Aufstieg ihres Ex-Verein auch in der am Freitag beginnenden neuen Zweitliga-Saison mehr als nur vorhanden ist. Doch nach fünf Jahren Zweiter Liga gibt es ein großes Aber, das die Klub-Legenden unterschiedlich begründen. Denn bei allem noch vorhandenen Optimismus haben fast alle Ex-HSV-Profis auch Bedenken, die sie in der MOPO äußern.
Rafael van der Vaart (40): „Optimismus ist immer da – aber die letzte Saison hat jedem und auch mir wehgetan. Wenn man kurz vor dem Aufstieg steht und dem HSV dann so etwas passiert wie in Sandhausen … das ist sehr hart. Aber wenn man sieht, wie positiv die Fans reagieren, ist das bemerkenswert. Dazu hat der HSV einen sehr guten Trainer, der Ruhe ausstrahlt. Der Verein verdient es einfach aufzusteigen. Vielleicht ist es diesmal sogar besser, dass man gegen große Vereine wie Schalke und Hertha spielt. Das macht die Liga unglaublich interessant. In der Zweiten Liga ist immer alles offen und es gibt keinen Favoriten.“
Ex-HSV-Star Petric ist eigentlich immer optimistisch
Mladen Petric (42): „Eigentlich bin ich vor jeder Saison optimistisch und hoffe auch diesmal, dass es endlich klappt mit dem Aufstieg. Fünf Jahre in der Zweiten Liga sind eine sehr lange Zeit. Jeder von uns sehnt sich danach, den HSV wieder in der Bundesliga zu sehen. Aber wenn man sieht, was in den vergangenen Jahren alles passiert ist und welche Vereine jetzt in der Zweiten Liga sind … einfacher wird es definitiv nicht – sondern schwieriger. Nicht nur Schalke und Hertha haben den Anspruch, wieder aufzusteigen, sondern auch andere Vereine, die seit einigen Jahren in der Zweiten Liga spielen und sich jetzt verstärkt haben.
Aber der HSV hat am Trainer festgehalten, er kennt die Spieler und die Spieler ihn – von daher ist das ein eingespieltes Team. Ich hoffe, dass das zum Erfolg führen kann. In meiner HSV-Zeit gab es noch viele Trainerwechsel und jetzt wird sich herausstellen, ob das der richtige Weg ist. Viel Kredit hat Tim Walter bestimmt auch nicht mehr. Diese Saison muss es klappen mit dem Aufstieg.“
Adler glaubt nicht mehr unbedingt an den HSV-Aufstieg
René Adler (38): „Letztes Jahr war die Chance so groß wie nie – dieses Jahr wird es vermutlich deutlich schwieriger. Ich war letzte Saison deutlich euphorischer und positiver. Mit Schalke, Hertha plus Düsseldorf, die es wahrscheinlich wieder nach oben zieht, wird der Aufstiegskampf vermutlich enger als in den letzten Jahren. Aber vielleicht, wenn man positiv denkt, liegt genau darin die Chance. Der HSV ist diesmal eher in der Außenseiterrolle, nicht der Top-Favorit – und Schalke und Hertha müssen sich auch erst einmal finden. Ich wünsche mir nichts mehr für unsere Stadt, als dass der HSV wieder in der Bundesliga spielt.
Die entstandene Aufbruchsstimmung muss man hoch einschätzen, ich habe es selten so ruhig beim HSV erlebt – trotz des Nicht-Aufstiegs. Die Fans sind weiterhin optimistisch, das ist eine Leistung und wird in der Stadt geschätzt – aber im Endeffekt geht es um den Sport und damit den Aufstieg. Verein und Mannschaft stehen zusammen und es gibt niemanden, der quertreibt. Das kannte ich zu meinen HSV-Zeiten in der Form nicht. Das ist ein Fundament, auf dem es aufzubauen gilt – aber auch das Fundament bekommt irgendwann leichte Risse, wenn der sportliche Erfolg nicht eintritt. Deswegen gilt für alle Beteiligten, den großen Schritt dieses Jahr hoffentlich zu gehen.“
Jarolim: „Man muss beim HSV immer optimistisch sein“
David Jarolim (44): „Man muss immer optimistisch sein. Dass die Enttäuschung groß ist, wenn man wieder nicht aufsteigt, ist klar. Die Tage und Wochen danach sind sehr bitter, aber der Optimismus muss zurückkommen. Der HSV muss immer die Ambition haben, in der Bundesliga zu spielen. Und eines ist klar: Der Verein hat mit den Zuschauerzahlen und seinen Fans einen Vorteil gegenüber anderen Zweitligisten.
Dieses Jahr muss man es direkt schaffen, das hofft jeder HSV-Fan. Man kann es nicht mehr als Erfolg sehen, es in die Relegation zu schaffen. In der vorletzten Saison, als Schalke und Bremen noch in der Zweiten Liga waren und direkt aufgestiegen sind, war das noch okay. Aber in der letzten Saison sind Heidenheim und Darmstadt aufgestiegen – das Gesamtpaket dieser Vereine kann man nicht mit dem beim HSV vergleichen. Deshalb war der Nicht-Aufstieg eine Enttäuschung, das muss man ganz klar so sagen. Jetzt muss man die Rolle als Favorit annehmen.“
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Richard Golz (55): „Der Optimismus ist ungebrochen. Die letzten fünf Saisons werden für die Neuen keine Rolle spielen – denn es ist nicht dieselbe HSV-Mannschaft, die seit fünf Jahren versucht aufzusteigen. Es gibt immer wieder neue Spieler, neue Ideen, neue Konzepte – und vielleicht klappt es diesmal. Es wird in der neuen Saison jedenfalls nicht schwieriger als in den Jahren zuvor. Warum sollte Schalke oder Hertha nicht dasselbe Schicksal ereilen wie dem HSV? Wichtig ist für alle, dass man Leistung bringen muss. Es liegt nicht an den anderen Vereinen, sondern nur am HSV selbst. Man muss sich davon freimachen, welche großen Namen noch in derselben Liga spielen. Es geht nur um die eigene Qualität.“