„Sind das kleinste Licht der Liga”: Aber Elversberg-Boss warnt den HSV
Hin und wieder geht der Blick noch mal kurz zurück. „Vor 16 Monaten haben wir noch in der Regionalliga um den Aufstieg gespielt”, sagt Ole Book, ganz so, als müsse sich der Sportvorstand der SV Elversberg manchmal kneifen. „Seitdem befinden wir uns kontinuierlich auf einer völlig verrückten Reise.” Mit einem Zwischenstopp, auf den sich die ganze Region freut: Am Samstag kommt der HSV in die kleine saarländische Gemeinde. Erstmals überhaupt, seit es Fußball gibt.
Hin und wieder geht der Blick noch mal kurz zurück. „Vor 16 Monaten haben wir noch in der Regionalliga um den Aufstieg gespielt”, sagt Ole Book, ganz so, als müsse sich der Sportvorstand der SV Elversberg manchmal kneifen. „Seitdem befinden wir uns kontinuierlich auf einer völlig verrückten Reise.” Mit einem Zwischenstopp, auf den sich die ganze Region freut: Am Samstag kommt der HSV in die kleine saarländische Gemeinde. Erstmals überhaupt, seit es Fußball gibt.
Da rollt etwas auf sie zu, dessen sind sie sich in dem knapp 13.000 Einwohner zählenden Ort bewusst. „Wir wissen um die Wucht des HSV”, stellt Book fest. „In jedem Fall fußballerisch, aber auch bezogen auf die Fans.” Etwa 3000 Hamburger werden ins kleine Stadion an der Kaiserlinde (10.000 Plätze) pilgern und es dürfte klar sein, wer auf den Rängen den Takt vorgibt. Trotzdem sagt Book: „Der HSV ist ein toller Verein und ein riesiger Name im deutschen Fußball. Aber wir beginnen mit jeweils elf Spielern und zum Anpfiff steht es 0:0.“
HSV: Ole Book hält SV Elversberg für „konkurrenzfähig“
Angst kennen sie in Elversberg nicht. Weil sie mit diesen Gefühlen schon sehr lange nichts mehr zu tun hatten. Book, 37 Jahre jung und früher selbst Profi in Wiesbaden, Ahlen und Duisburg, ist der Architekt der Mannschaft, die zweimal in Folge aufstieg. Der kleine Verein ist es gewohnt, Höhenluft zu schnuppern. „Diese Mentalität nimmt man mit”, weiß Book. „Deshalb wollen wir uns auch gar nicht ans Verlieren gewöhnen. Auch wenn wir jetzt sicher die eine oder andere Niederlage mehr einstecken müssen.“

Was erwartet den HSV in Elversberg? In jedem Fall reichlich Widerstand. „Wir haben eine gewisse Qualität, auch fußballerisch”, stellt Book fest. „Wir wissen, dass wir in diesem Spiel viel verteidigen müssen und auch leiden werden. Aber wenn der HSV keinen guten Tag hat, haben wir eine Chance. Dass wir in dieser Liga konkurrenzfähig sein können, haben wir schon nachgewiesen.“
Elversberg feierte ersten Zweitliga-Sieg gegen Osnabrück
Tatsächlich steht der Aufsteiger mit vier Zählern nach fünf Partien alles andere als blank da. In Books Rechnung fehlen trotzdem ein paar Punkte. „Beim 2:2 in Hannover führten wir 2:0. Danach gegen Rostock hätten wir auch gewinnen müssen.” Hansa drehte die Partie erst in der Nachspielzeit mit zwei Toren, siegte 2:1. Immerhin: Zuletzt in Osnabrück glückte mit dem 1:0 endlich der erste Elversberger Zweitliga-Sieg der Geschichte.
Nun also der HSV, noch mal ein anderes Kaliber. „Wir sind dabei, uns an die Liga zu gewöhnen”, sagt Book, der einen möglichen Klassenerhalt mit dem Aufstieg gleichsetzen würde. „Natürlich ist es unser Ziel, uns in der Liga festzubeißen. Rein wirtschaftlich ist jedes Jahr Gold wert und bringt uns nach vorn. Aber wir werden finanziell keine verrückten Sachen machen sondern immer die Entwicklung im Auge haben.“
DFB-Pokal: Elversberg gewann gegen Bayer Leverkusen
Allein das TV-Geld stieg für die Elversberger durch den Aufstieg von knapp 1,4 Millionen Euro (in Liga drei) auf 7,3 Millionen. Aber: Auch hier trennen die Saarländer vom HSV (17,5 Millionen) Welten.
Sei’s drum, sagen sie in Elversberg. Oder wie Book es formuliert: „Wir sind vermutlich das kleinste Licht der Liga, aber wir genießen gerade alles.” Von einer Augenhöhe mit dem HSV will er nicht sprechen, „wir können nicht im gleichen Atemzug genannt werden. Aber wir kennen das, wir hatten im DFB-Pokal auch schon ähnlich große Gegner zu Gast”.
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Da geht der Blick der Elversberger dann gern mal wieder kurz zurück, in den Sommer des Vorjahres, als Bayer Leverkusen ins kleine, süße Stadion kam, turmhoher Favorit war – und mit einem 3:4 im Gepäck wieder nach Hause düste. So kann das laufen in Elversberg, wenn du nicht aufpasst.