• HSV-Trainer Daniel Thioune zieht die Zügel an.
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Klare Ansagen von HSV-Trainer Thioune: Diesen Profis droht jetzt die Bank

Der Wind bläst von vorn. Nach vier sieglosen Spielen in Serie und dem Fall auf Rang drei steht der HSV gegen Hannover mächtig unter Druck. Gelingt es Daniel Thioune, den Abwärtstrend zu stoppen? In jedem Fall ist er auf der Suche nach Profis, die ihm dabei helfen – und wird sich nicht scheuen, diejenigen, denen er das nicht zutraut, zu rasieren.

Zumindest über eine mangelnde Vorbereitung wird sich niemand beschweren können. Rund drei Stunden lang bat Thioune am Mittwoch im Volkspark zum Training, da qualmten den Profis trotz eisiger Temperaturen die Schuhe. Thioune schaute sich das genau an, so wird er es auch heute und morgen tun. Der Trainer sieht den Zeitpunkt gekommen, energischer zu werden.

HSV: Trainer Daniel Thioune wird energischer

„Wir werden jetzt sicherlich genau hinsehen, wer den einen Schritt mehr macht und wer nicht“, hatte Sportdirektor Michael Mutzel angekündigt. Thioune setzt diesen Plan nun um. Trainingsleistungen sind das eine, die zahlreichen Gespräche, die der 48-Jährige bei seiner Ursachenforschung betreibt, das andere.

Das 2:3 (nach 2:0-Führung) in Heidenheim wirkt nach. „Es ist wichtig, dass wir uns darüber unterhalten, was in dem einen oder anderen Spieler vorgeht“, erklärt Thioune. „Wir waren zuletzt in manchen Momenten etwas nachlässig.“ Und weiter: „Die Frage, die wir uns stellen: Warum macht man 25 Minuten lang alles richtig und dann 65 Minuten lang so viel falsch? Da muss ich mir den einen oder anderen Spieler vielleicht auch mal zur Seite nehmen.“

HSV-Profi Sonny Kittel muss um Stammplatz zittern

Aus dem „vielleicht“ wurde in manchen Fällen schon ein „ganz sicher“. So tauschte sich Thioune in dieser Woche bereits mit Sonny Kittel aus, der in Heidenheim einen arg lässigen Eindruck hinterließ. „Wir haben das analysiert“, so der Trainer. „Nach verlorenen Bällen hadert Sonny. Es ist an uns, dieses Fenster der Unzufriedenheit kürzer zu halten. Er hat auch schon gezeigt, dass er Bällen hinterherjagen kann.“ Dennoch: Kittel gehört zu den Profis, die um ihren Platz im Team zittern müssen.

HSV: Auch Jeremy Dudziak muss mehr investieren

Auch Jeremy Dudziak steht unter Beobachtung. Nach starkem Saisonstart tauchte der 25-Jährige ab – und das nicht nur wegen zweier Verletzungen. „Jeremy darf gern wieder etwas mehr machen und sich stärker zeigen“, sagt Thioune und fordert Eigeninitiative: „So ein bisschen anzünden dürfen sich die Jungs gern auch selbst.“

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Der Trainer nimmt seinen Kader in die Pflicht, seine Botschaften sind eindeutig. Die Ansprache dürfte deutlicher und lauter werden, „das kann ein Weg sein. Und auch, dass wir vielleicht was verändern müssen, was die Spielzeit des Einen oder Anderen betrifft“.

HSV: Neue Chance für Gjasula, Kinsombi und Hinterseer?

Die Karten werden neu gemischt. Eine große Chance für diejenigen, die zuletzt hinten dran waren, sich im Training aber auch zu selten aufdrängten. Spieler wie Klaus Gjasula, David Kinsombi oder Lukas Hinterseer. Auch das ist ein Problem für Thioune: Von der Bank kommt zu wenig Power.

Wer nutzt die Chance, sich für das Nordderby neu zu empfehlen? „Wenn wir immer darüber reden, wie breit und gut dieser Kader ist, dürfen sich jetzt auch mal wieder andere zeigen“, sagt Thioune in Richtung seiner Profis. „Es wäre nur wichtig, dass ich mich dann auch mal ein bisschen auf einen Stamm verlassen kann, das wünscht man sich als Trainer.“

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