Kiel-Boss Stöver: Darum ist der HSV „Topfavorit“ auf den Aufstieg
Der Kleine empfängt den Großen, so war es mal. Doch die Bilanz spricht eine andere Sprache: Noch nie konnte der HSV gegen Holstein Kiel in Liga zwei gewinnen, am Freitag steigt an der Förde der nächste Versuch. Die MOPO sprach vorab mit Holsteins Geschäftsführer Sport Uwe Stöver.
Der Kleine empfängt den Großen, so war es mal. Doch die Bilanz spricht eine andere Sprache: Noch nie konnte der HSV gegen Holstein Kiel in Liga zwei gewinnen, am Freitag steigt an der Förde der nächste Versuch. Die MOPO sprach vorab mit Holsteins Geschäftsführer Sport Uwe Stöver.
Für die HSV-Fans musste sich die Partie gegen Kiel in den Vorjahren erst zu einem richtig heißen Derby entwickeln. Welchen Stellenwert hat das Duell in Ihrer Stadt?
Uwe Stöver (55): Wenn man die Menschen hier in der Stadt fragen würde, dann wäre die Antwort sicher, dass für Holstein das Derby gegen den VfB Lübeck das heißeste ist. Aber aufgrund der örtlichen Nähe sind in Liga zwei die Derbys gegen den HSV und St. Pauli sicher die bedeutendsten für uns und die Fans.
HSV: Uwe Stöver erklärt Sieglos-Serie gegen Holstein Kiel
Zum neunten Mal seit 2018 spielen Sie gegen den HSV. Drei Spiele gewann Holstein, fünf endeten remis, kein einziges Mal siegte der HSV. Gibt es dafür eine Erklärung?
Man kann sicher feststellen, dass wir mit Holstein Kiel in den vergangenen Jahren sportlich aufgeholt haben. Wir spielen ja nun auch schon seit mehreren Jahren in einer Liga mit dem HSV. Mir ist die Statistik bewusst, aber ich gebe dennoch nicht viel darauf.
Warum?
Jede Saison hat neue Vorzeichen – bei allen Vereinen. Es nehmen neue Trainer auf der Bank Platz, andere Spieler sind auf dem Feld. Da verbieten sich Vergleiche. Was war, ist Vergangenheit. Die Zukunft steht auf einem ganz anderen Blatt.
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Dennoch: Der HSV spielt nun bereits sein fünftes Jahr in Folge in Liga zwei. Ist der Verein für Sie noch der große HSV?
Der HSV war, ist und bleibt immer ein großer Verein. Man muss sich nur die Vergangenheit, die Tradition, die Zuschauer- oder Mitgliederzahlen ansehen. An der Wertigkeit und Relevanz des Vereins gerade für den Norden hat sich nichts verändert.
Kiel-Boss Uwe Stöver: HSV ist Topfavorit auf den Aufstieg
Nun haben die Offiziellen erstmals den Aufstieg als klares Ziel benannt. Zurecht?
Ich denke, ja. Die Aufstiegschance des HSV ist so groß wie nie. In den Vorjahren sind oftmals große Namen aus der Bundesliga runtergekommen, Vereine wie Schalke, Bremen, Köln oder Stuttgart, die am Ende vor dem HSV gelandet und nun alle weg sind. Mit seinem Kader und seinen Möglichkeiten ist und bleibt der HSV daher für mich Topfavorit auf den Aufstieg in dieser Saison.
Auch Holsteins Start war passabel. Sie liegen nur drei Zähler hinter dem HSV auf Rang sieben. Mit Ausnahme des 2:7 in Paderborn können Sie zufrieden sein.
Wenn ich dieses Spiel ausklammere, sehe ich eine Bilanz, die wir uns genauso gewünscht haben. Eine Niederlage aus sieben Spielen, das klingt gut. Damit sind wir absolut auf Kurs, was unsere Zielsetzung betrifft.
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Wie lautet sie?
Wir wollen besser abschneiden als in der Vorsaison.
Da war Holstein Neunter. Zweimal, 2018 und 2021, scheiterte der Verein nur knapp in der Relegation am Bundesliga-Aufstieg. Ist mittelfristig der Sprung nach oben das Ziel?
Wir wissen, wo wir herkommen und wollen uns weiter in der Liga etablieren. Dabei denken wir ambitioniert – aber nicht automatisch an die Erste Liga. Da gibt es andere Kandidaten.