„Kaum möglich, ihn umzustimmen“: Hrubesch-Hammer beim HSV
In knapp zwei Wochen läuft sein Vertrag als HSV-Nachwuchsdirektor aus – und nun, nach langer Unklarheit, steht fest, dass Horst Hrubesch dieses Amt nicht länger bekleiden wird. „Es ist an der Zeit, dass neue Leute in die Verantwortung rücken“, ließ sich das Vereinsidol in einer am Mittwochvormittag veröffentlichten Mitteilung zitieren. Daraus geht auch hervor, dass sich Sportvorstand Stefan Kuntz wohl etwas anderes gewünscht hätte.
„Wer Horst kennt und ihn in seinen Reihen weiß, der wird niemals freiwillig auf ihn verzichten“, bedauert Kuntz auf der HSV-Website. „Aber wenn Horst einmal eine finale Entscheidung getroffen hat, ist es auch kaum möglich, ihn umzustimmen.“ Nach vielen Gesprächen mit anderen Klubverantwortlichen hat Hrubesch diese Entscheidung nun getroffen. Nach beinahe fünf Jahren als Leiter der Hamburger Nachwuchsabteilung ist in diesem Sommer Schluss.
Horst Hrubesch hört als Nachwuchsdirektor beim HSV auf
„Ich werde dem HSV immer verbunden sein und übergebe die Geschicke jetzt gerne und voller Überzeugung an die nächste Generation“, erklärt der 74-Jährige, der sich im Jahr 2020 von Ex-HSV-Sportvorstand Jonas Boldt von einer Rückkehr in den Volkspark hatte überzeugen lassen. Von Oktober 2023 bis August 2024 war er parallel zu seinem HSV-Job zum wiederholten Male als Interimstrainer des deutschen Frauen-Nationalteams tätig. In Hamburg sorgte er mit dafür, dass ein neuer Hype um die HSV-Frauen entstand, die in der neuen Spielzeit wieder erstklassig sind.

Kuntz betont: „Letztlich sind wir ihm und seiner Familie zu Dank verpflichtet, dass er dem HSV überhaupt so lange in verantwortlicher Position zur Verfügung stand.“ Schließlich hatte der Ex-Stürmer schon in den Vorjahren mal ans Aufhören gedacht, sich aber bisher nicht zu dem Schritt durchringen können, endgültig kürzerzutreten. Nun ist es so weit. Die leitenden Aufgaben im NLZ und für die HSV-Frauen sollen künftig Christoph Rohmer, Profi-Co-Trainer Loic Favé, Julia Brinkschröder, Frauenfußball-Koordinatorin Saskia Breuer und weitere Klubmitarbeiter übernehmen. „Christoph, Saskia, Loic und Julia sind inhaltlich stark und haben sich voll auf den HSV eingelassen“, weiß Hrubesch.
Nachwuchs und Frauen: Quartett übernimmt die Aufgaben
Die Vereinsikone hinterlässt einen Nachwuchs, dessen ältestes Team, die U21, die Regionalliga Nord seit 2020 nie schlechter als auf dem achten Platz beendete. Die Hamburger U19 zog in der abgelaufenen Saison ins Viertelfinale der Deutschen A-Junioren-Meisterschaft ein, während es die U17 des HSV immerhin ins Achtelfinale schaffte.
Die U16 der Rothosen machte zuletzt die Meisterschaft in der B-Junioren-Regionalliga perfekt – und sicherte dem Klubnachwuchs damit den ersten Titel auf Ligaebene seit sechs Jahren. Die Hoffnung des HSV ist, dass künftig noch mehr Eigengewächse wie die Stürmer Otto Stange (18) und Fabio Baldé (19) den Durchbruch zu den Profis schaffen. „Durchlässigkeit muss und wird auch weiterhin unser Kernziel sein“, drückt es Legende Hrubesch aus.
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Der ehemalige Nationalspieler ist künftig kein HSV-Boss mehr, dürfte sich im und um den Volkspark aber weiterhin blicken lassen. „Für Horst sind bei uns immer alle Türen offen“, sagt Kuntz. „Bei unseren Männern und Frauen wird Horst hoffentlich auch weiterhin regelmäßig vorbeischauen.“ Und sie werden ihn mit offenen Armen empfangen.
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