„Jeder kennt die Situation“: HSV-Trainer Polzin schickt ein Profi-Trio zur U21
Guilherme Ramos, Silvan Hefti, Bakery Jatta – die drei HSV-Profis, die in den vergangenen Wochen als Abgangskandidaten gehandelt wurden, trainierten auch am Dienstag in prominenter Runde neben dem Volksparkstadion. Und daran soll sich grundsätzlich auch erst einmal nichts ändern. Zwei aus diesem Trio werden am Mittwochabend jedoch erstmals für die U21 auflaufen. Und auch ein zuletzt verletzter Spieler wird Regionalliga-Spielpraxis sammeln.
„Hefti, Ramos und Manu Pherai spielen in der U21 – aus unterschiedlichen Gründen“, verkündete Merlin Polzin am Dienstag mit Blick auf die Viertliga-Partie bei HSC Hannover am Mittwochabend (18.30 Uhr). Anschließend lieferte der Profitrainer unterschiedliche Gründe. Für Pherai, der sich am Anfang der Vorbereitung einen Innenbandanriss im Knie zugezogen hatte, sei es „extrem wichtig, dass er Spielzeit bekommt“, so der 34-Jährige.
Pherai, Ramos und Hefti laufen in der Regionalliga auf
Der Mittelfeldmann feierte in der Vorwoche, beim 1:3-Test gegen Hannover 96, sein Comeback – und freut sich laut Polzin „sehr“ über die Möglichkeit, in der U21 nun weiteren Rhythmus zu sammeln: „Er hat gesagt, er will unbedingt da spielen.“ Zumal es als ausgeschlossen gilt, dass Pherai am Samstagabend gegen die Bayern (18.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) im Bundesliga-Aufgebot stehen wird.
Bei Ramos und Hefti stellt sich die Lage anders dar. „Sie kennen ihre Situation“, sagte Polzin, unter dem der Portugiese und der Schweizer keine Perspektive mehr haben. „Sie können da (bei der U21; d. Red.) auf die Spielzeit kommen, die wir ihnen bei uns aktuell nicht geben können.“

Bei den Elf-gegen-elf-Trainingsspielen am Dienstag durften sowohl Hefti und Ramos als auch Jatta mitwirken – allerdings nur, weil einige Nationalspieler noch nicht zurück sind von ihren Reisen (Luka Vuskovic, Miro Muheim und Fabio Baldé, dazu Keeper Daniel Peretz) – oder weil sie bei der ersten Platzeinheit nach ihrer Länderspieltour noch kürzertraten (Wared Omari und Aboubaka Soumahoro). Auch Jean-Luc Dompé beendete das Training am Dienstag vorzeitig, während Zugang Albert Sambi Lokonga individuell lief. Sobald alle Profis zurück und fit sind, dürfte Hefti und Co. wieder die Zuschauerrolle bei den Abschlussspielchen drohen.
HSV-Degradierung droht Betroffenen „Stand jetzt“ nicht
„Die Jungs sind am Donnerstag aber wieder ganz normal bei uns“, erklärte Polzin, dass die perspektivlosen Profis nicht dauerhaft bei der U21 bleiben sollen. „Es geht nur um das Spiel und ist, Stand jetzt, keine Entscheidung für die nächsten Wochen.“ Mit dem „Stand jetzt“ ließ sich der Chefcoach zwar die Hintertür offen, einzelne Spieler zeitnah vielleicht doch nicht mehr bei den Profis mittrainieren zu lassen. Ein Schicksal aber, wie es in der Vorsaison Levin Öztunali und Moritz Heyer ereilt hatte, steht Hefti, Ramos und Jatta offenbar nicht bevor. Zumindest nicht akut.
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Der Gambier dürfte theoretisch auch für die U21 kicken, es darf aber nur eine bestimmte Anzahl an Profis bei der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen, die über 23 Jahre alt sind. Neben Öztunali (29) sind das am Mittwoch Hefti (27) und Ramos (28) – Jatta (27) dagegen wird vormittags ganz normal bei den Profis schuften. „Jeder kennt die Situation, es ist auch keine Überraschung und hat nichts mit Degradieren zu tun“, stellte Polzin klar. „Sondern mit einer Konsequenz, für die wir stehen wollen.“ Und die lautet: Dem Erfolg des Bundesliga-Teams wird beim HSV alles untergeordnet.
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