„Ich bin extrem froh, dass…“: So bewertet Polzin das Duell der HSV-Keeper
Es war zu erwarten gewesen, dass beim 140-Minuten-Testspiel in Freiburg (1:5) sowohl Daniel Heuer Fernandes als auch Daniel Peretz dieselbe Spielzeit bekommen würden. Beide Keeper standen jeweils 70 Minuten auf dem Platz, beide versuchten Eigenwerbung zu betreiben. Dennoch immer ist der Kampf um die Nummer eins im HSV-Tor völlig offen – und daran änderte auch der Test im Breisgau nichts.
Betrachtet man einzig die Statistik, könnte man meinen, dass Peretz das Torhüter-Duell am Samstag klar für sich entschieden hat. Während der Neuzugang vom FC Bayern während seiner 70 Minuten in Freiburg nur ein Gegentor hatte hinnehmen müssen, kassierte Heuer Fernandes in der gleichen Zeit vier. Zur Einordnung gehört aber deutlich mehr als das.
Peretz und Heuer Fernandes dürfen beide im HSV-Test ran
Zum einen hatte Peretz im ersten Durchgang kräftig Hilfe von seinen Vorderleuten. Nur einen einzigen Torschuss hatte die HSV-Abwehr in den ersten 70 Minuten zugelassen – und den hatte Maximilian Philipp dann auch direkt verwertet. Zum anderen war die Freiburger Offensive in der zweiten Hälfte dann deutlich hochkarätiger besetzt, kam zu deutlich mehr Chancen und dementsprechend auch zu mehr Toren.

„Sobald du auch nur ein bisschen weniger machst, bestraft das in der 2. Liga vielleicht nicht jede Mannschaft, aber in der 1. Liga schon“, sagte HSV-Trainer Merlin Polzin nach der Partie mit Blick auf die Defensive und mahnte, man müsse „ganz, ganz schnell daraus lernen, sonst haben wir ein Riesen-Problem.“ Das hatte an diesem Tag Heuer Fernandes, der – genau wie Peretz bei seinem Gegentor – chancenlos war, aber trotzdem viermal hinter sich greifen musste. Eine bittere Bilanz für den Deutsch-Portugiesen.
HSV-Trainer Polzin schätzt das „Battle“ seiner Torhüter
Einen Vorteil für den einen oder den anderen Torhüter wollte Polzin aber nicht ausmachen. „Ich habe ja gesagt, dass ich jetzt nicht jede Woche diesen Konkurrenzkampf auf den einzelnen Positionen und speziell im Tor kommentieren muss“, bekräftigte der Coach. „Wir haben zwei super Torhüter, beide zeichnet ein etwas unterschiedliches Torwartspiel an sich aus. Ich bin extrem froh, dass beide bei uns sind und sich gegenseitig battlen, um sich selbst und den anderen zu Höchstleistungen zu bringen.“

Dass Peretz in Freiburg zusammen mit dem Team von Beginn an spielte, das am ehesten die A-Elf für die Bundesliga hätte sein können, wertete Polzin nicht als Wink für den Zweikampf im Tor. Die Aufstellung sei zwar „bei einigen schon ein Fingerzeig“ gewesen und hätte „leistungstechnische Gründe“ gehabt, gerade im Tor sei es aber auch einfach ein Ausprobieren, „weil es eben nur begrenzte Positionen für diese Spieler gibt“. So will Polzin auch ab Mittwoch im Trainingslager auf Mallorca verfahren.
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Was auffiel: Vor allem Peretz dirigierte die Abwehr in den ersten 70 Minuten lautstark, machte fast pausenlos Ansagen an seine Vorderleute auf Deutsch und Englisch. „Er hat es in der ersten Hälfte gut gemacht von der Lautstärke her“, wertschätzte auch Polzin und schränkte sofort ein: „Ferro hat in der zweiten Halbzeit auch seine Lautstärke gehabt. Wir werden uns das alles in Ruhe noch mal auf Video ansehen.“
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