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  • Tim Leibold (l.) und die anderen HSV-Spieler wird Coach Dieter Hecking erstmal nicht mehr auf dem Trainingsplatz antreffen.
  • Foto: WITTERS

HSV-Trainer zu Hause: Hecking: Vor Mai spielen wir sicher nicht wieder!

Ihm bleibt nichts anders übrig, als zu warten. Die Corona-Krise zwingt auch Dieter Hecking zur Tatenlosigkeit, der Trainer des HSV hat sich für den Rest der Woche in sein Anwesen nach Ohndorf (bei Bad Nenndorf) zurückgezogen und macht sich viele Gedanken über das große Ganze. In einem Punkt ist er sich sicher: Vor Mai wird in den Bundesligen ganz sicher nicht mehr gespielt.

„Im Garten ist reichlich zu tun“, sagt der HSV-Trainer schmunzelnd. „Meine Frau freut sich schon auf meine Hilfe, das Wetter soll ja schön werden. Ich bin da fest eingeplant.“

HSV-Trainer Hecking glaubt nicht daran, dass im April wieder gespielt wird

Gute Zeiten für Kerstin Hecking. Schlechte Zeiten für ihren Mann, der viel lieber einen anderen Rasen beackern würde als den heimischen. Doch auch im Volkspark ruht der Spiel- und Trainingsbetrieb. Bis zum kommenden Dienstag hat Hecking alle Einheiten gestrichen und seinen Profis stattdessen Heimarbeit verordnet. Wie es ab der kommenden Woche weitergeht, steht in den Sternen.

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„Wir müssen auf alles vorbereitet sein, aber jetzt konkrete Zeitpläne zu schmieden, ist überhaupt nicht möglich“, sagte Hecking der MOPO. Er muss warten. Darauf, wie zunächst die Behörden und dann die DFL entscheidet. Vorerst ruht die Liga bis zum 2. April. Hecking meint: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir vor Mai wieder spielen werden. Und auch dann kann es durch einzelne Corona-Fälle immer wieder Probleme geben.“

Hecking hofft, dass künftig nicht mehr komplette Mannschaften in Quarantäne müssen

Das aus Heckings Sicht größte Hindernis: „Bei Hertha BSC oder Wehen Wiesbaden mussten jetzt alle Spieler in Quarantäne, vorher hat es Hannover und Nürnberg getroffen. Was machen wir, wenn es so weitergeht?“

Der Coach liefert gleich einen möglichen Lösungsansatz: „Man könnte schauen, ob künftig nicht mehr die gesamte Mannschaft, sondern nur einzelne Spieler oder kleinere Gruppen in Quarantäne müssten.“ Das aber wäre nur möglich, wenn die betreffenden Spieler zuvor schon isoliert wurden. Auch deshalb wird der HSV demnächst wohl nur in Gruppen trainieren.

Zukunftsmusik. Im Hier und Jetzt geht es für einige Profiklubs um die nackte Existenz. Auch dem HSV könnten am Saisonende bis zu 20 Millionen Euro an TV-, Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen fehlen. Das Thema Gehaltsverzicht dürfte schnell auf den Tisch kommen.

Gehaltsverzicht: HSV-Trainer Hecking zeigt sich offen

Hecking (soll beim HSV ein Jahressalär von etwa einer Million Euro einstreichen) zeigt sich diesbezüglich offen. „Natürlich ist klar, dass in der jetzigen Situation jeder einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten kann und auch muss“, sagt er. „Viele tun dies, indem sie in diesen Zeiten für andere da sind. Aber es wird auch noch genügend weitere Formen der Solidarität geben, dessen sind wir uns alle bewusst.“ Grundsätzlich merkt der 55-Jährige aber an: „Ganz allein immer nur auf den Fußball zu zeigen, wird der Sache nicht gerecht. Es gibt auch noch andere sehr gut bezahlte Bereiche. Ich wünschte mir, dass man insgesamt an einem Strang zieht.“

Vorerst verfolgt Hecking all das aus der Ferne. Noch hat er genug zu tun, keine Sorge. Und sollte doch mal Langeweile aufkommen, dürfte der Blick aus dem Fenster helfen: der Garten wartet.

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