HSV-Torjäger Glatzel: So habe ich aus einer Schwäche eine Stärke gemacht
Er hat Historisches vollbracht. Robert Glatzel (28) ist seit dem 3:2 in Paderborn der alleinige Rekordtorschütze des HSV in der Zweiten Liga. Besonders beeindruckend ist seine Kopfballstärke. Wie aber kam es dazu? Im MOPO-Interview erzählt der Angreifer, wie aus einer Schwäche eine Gabe wurde, welchen Weltmeister er zum Vorbild nahm und was er sich von Cristiano Ronaldo abschaute.
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Er hat Historisches vollbracht. Robert Glatzel (28) ist seit dem 3:2 in Paderborn der alleinige Rekordtorschütze des HSV in der Zweiten Liga. Besonders beeindruckend ist seine Kopfballstärke. Wie aber kam es dazu? Im MOPO-Interview erzählt der Angreifer, wie aus einer Schwäche eine Gabe wurde, welchen Weltmeister er zum Vorbild nahm und was er sich von Cristiano Ronaldo abschaute.
MOPO: Herr Glatzel, die wichtigste Frage direkt zum Start: Wie geht es Ihrem Rücken?
Robert Glatzel: Alles ist gut, das Spiel in Paderborn habe ich super überstanden. Ich habe keine Probleme mehr, bin bei 100 Prozent.
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Wissen Sie eigentlich, dass Ihr Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 in Paderborn für den HSV ein fast schon historisches Tor war?
Ja, das weiß ich. Es war mein 30. Tor in der Zweiten Liga für den HSV.
Damit sind Sie ab sofort der alleinige Rekordtorschütze des HSV in Liga zwei. Macht Sie das stolz?
Natürlich kann man auf so etwas auch stolz sein. Es ist nicht selbstverständlich. Ich bin stolz und dankbar, dass ich für so einen Verein spielen darf und schon so viele Tore machen durfte. Das ist etwas Besonderes.
Von seinen 30 HSV-Toren erzielte Glatzel 14 per Kopf
Besonders ist auch Ihre Kopfballstärke. Von Ihren 30 Liga-Treffern für den HSV haben Sie 14 mit dem Kopf erzielt. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Ein Geheimnis gibt es da eigentlich nicht. Es ist einfach harte Arbeit. Früher war das Kopfballspiel eher eine Schwäche von mir. Da habe ich gefühlt vielleicht ein Kopfballtor in der ganzen Saison gemacht. Doch mir war immer bewusst, dass durch meine Größe das Kopfballspiel eigentlich eine richtige Stärke sein muss. Entsprechend habe ich sehr viel daran gearbeitet. Jetzt zahlt sich die harte Arbeit in all den Jahren aus. Beim HSV kommt noch dazu, dass ich richtig gute Mitspieler habe und wir auch viel Wert auf Flanken legen.
Haben Sie sich die Kopfballstärke komplett selbst erarbeitet oder gab es einen Trainer in Ihrer Laufbahn, der Ihnen dabei besonders geholfen hat?
Das habe ich vor allem selbst gemacht. Auch jetzt trainiere ich das immer weiter, bleibe dafür gerne mal etwas länger auf dem Platz. Man braucht nur immer einen Mitspieler, der einem 30, 40 oder 50 Flanken zuspielt. Beim Kopfball geht es um Timing, Druck und Sprungkraft. Das kann man viel trainieren. Auch jetzt sage ich: Da geht noch mehr, verbessern kann man sich immer.
Glatzel holt sich Tipps bei Ronaldo und Giroud
Schauen Sie sich bei anderen Stürmern auch Dinge ab?
Das habe ich schon immer gemacht. Ich gucke sehr viel Fußball und es gibt so viele Top-Stürmer, von denen man sich etwas abschauen kann. Beim Kopfballspiel gehört sicherlich Cristiano Ronaldo dazu. Doch mit ihm kann man sich nur schwer vergleichen, weil keiner so hochspringen kann wie er. Auch Olivier Giroud finde ich richtig stark. Er ist vielleicht eher auch ein ähnlicher Spielertyp wie ich.
Mit dem HSV empfangen Sie am Sonntag Regensburg. Es ist die Mannschaft, die am meisten Kopfballduelle in der Zweiten Liga gewinnt. Was bedeutet das für dieses Spiel?
Regensburg ist eine typische Zweitliga-Mannschaft. Es wird viele Kopfballduelle und Zweikämpfe geben. Das wird ein anderes Spiel als in Paderborn. Wir müssen von Anfang an die Zweikämpfe annehmen und voll da sein. Das Spielerische kommt dann natürlich dazu. Es wird ein hartes Stück Arbeit und ganz sicher kein Selbstläufer. Es ist uns sehr wichtig, dass wir auch zu Hause wieder konstanter und erfolgreicher auftreten. Dafür müssen wir im Vergleich zu den letzten Heimspielen auf jeden Fall eine Schippe drauflegen.
Bis zur Winterpause sind es nur noch drei Spiele. Wie lautet die Marschroute?
Für uns geht es jetzt darum, in den nächsten zehn Tagen alles noch mal rauszuhauen und am liebsten drei Siege zu holen. Das wird nicht leicht, aber das ist das Ziel. Wir wollen mit einem richtig guten Gefühl in die Winterpause gehen.