Robert Glatzel steht neben Davie Selke

Mit Robert Glatzel (l.) und Davie Selke hat der HSV zwei Top-Stürmer in den eigenen Reihen. Platz ist im Spielsystem der Hamburger aber eigentlich nur für einen. Foto: WITTERS

HSV-Sturm mit Glatzel oder Selke? Warum es dabei auch um die Zukunft geht

Auf welche Startelf wird HSV-Trainer Merlin Polzin am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) im Heimspiel gegen den Karlsruher SC setzen? Als sicher gilt: Im Vergleich zum letzten Auftritt (2:2 auf Schalke) wird es Veränderungen geben. Diese betreffen vor allem die Offensive. So wird mit hoher Wahrscheinlichkeit im zentralen Mittelfeld Immanuel Pherai durch Adam Karabec ersetzt. Im Sturm muss Ransford Königsdörffer seinen Startplatz wieder abgeben. Die spannende Frage: Bekommt diesen Davie Selke oder Robert Glatzel?

Für Polzin ist es eine reine Luxussituation. Egal, welche Entscheidung er am Ende treffen wird, falsch kann diese eigentlich nicht wirklich sein. Mit Selke und Glatzel stehen ihm zwei Top-Stürmer zur Verfügung. Beide besitzen Qualitäten, mit denen sie bei den meisten Zweitligisten einen Stammplatz sicher hätten. Im Spielsystem der Hamburger ist jedoch nur für einen Platz in der Startelf.

Glatzel braucht weniger Minuten für ein Tor als Selke

Mit 19 Toren führt Selke aktuell die Torschützenliste der Zweiten Liga an. Da kann Glatzel nicht mithalten. Acht Tore stehen bislang auf seinem Konto. Allerdings: Selke hatte für seine 19 Treffer auch 1681 Spielminuten (27 Einsätze) Zeit, Glatzel kommt durch seine längere Verletzungspause (Sehnenriss) nur auf 533 Spielminuten (elf Einsätze). Umgerechnet bedeutet das: Selke hat in dieser Saison alle 88,5 Minuten getroffen, Glatzel brauchte pro Tor nur 66,6 Minuten.



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Beim Blick auf die Tor-Ausbeute nach Minuten liegt Glatzel damit vor Selke. Bei der Abschluss-Effizienz ist das Bild ähnlich. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison hat in dieser Spielzeit einen xGoal-Wert von +0,8, bei Selke sind es hingegen -0,6. Im Klartext heißt das: Gemessen an den Möglichkeiten und der statistischen Tor-Wahrscheinlichkeit hat Glatzel etwa einen Treffer mehr als erwartet erzielt, bei Selke hätten die Ausbeute trotz seiner 19 Tore eigentlich noch höher sein müssen.

Form und Fitness sprechen noch für Selke

Bleibt noch die Frage nach der Fitness und aktuellen Form. Dort hat Selke die Nase vorn. Zwar hat der 30-Jährige zuletzt beim 3:0 in Nürnberg auch mal ein Spiel wegen Rückenproblemen ausgesetzt, ansonsten hat er in den vergangenen Wochen konstant geliefert und bei seinen letzten acht Einsätzen acht Tore erzielt. Glatzel hat auf der anderen Seite seit Oktober kein Spiel in der Startelf mehr gemacht. Nach seinem Comeback im März kam er bislang auf fünf Joker-Einsätze. Die Minutenzahl wurde dabei allerdings konstant immer weiter erhöht. Viel fehlt nicht mehr für eine Rückkehr in die Startelf.

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Spätestens am Samstag wird Polzin entscheiden, auf welchen Mittelstürmer er am Sonntag gegen Karlsruhe zu Beginn des Spiels setzen wird. Klar ist: Für Selke geht es dabei auch um seine HSV-Zukunft. Bei einem Aufstieg der Hamburger ist es weiterhin möglich, dass sich sein Vertrag per Klausel um eine weitere Saison verlängert. Dafür muss er auf 25 HSV-Spiele in dieser Saison kommen.

Selkes Vertrag könnte sich doch noch durch Einsätze verlängern

Auch die MOPO hatte zunächst davon berichtet, dass es 25 Startelfeinsätze sein müssen. Das stimmt nicht. Auch Einwechslungen zählen als halbe Spiele. Insgesamt kommt Selke damit bislang auf die Zahl 23. Alles ist an den verbleibenden vier Spieltagen also noch möglich.

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