HSV-Profi Ramos verrät: Darum bin ich jetzt noch besser
In der Hinrunde war Guilherme Ramos mit seiner teils wilden Spielweise auch mal ein Risiko für den HSV. Dieses Bild hat sich verändert. Extrem zweikampfstark und sicher präsentierte sich der Abwehrspieler zum Rückrunden-Start. Woran aber liegt das? In der MOPO verrät der Portugiese das Geheimnis seiner starken Entwicklung, spricht über seine Lust am Verteidigen und seine besondere Beziehung zur Rückennummer 13.
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Neukunden lesen die ersten 4 Wochen für nur 1 €!Zugriff auf alle M+-ArtikelWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen //
online kündbarMOPO+ Jahresabo
für 79,00 €Jetzt sichern!Spare 23 Prozent!Zugriff auf alle M+-ArtikelWeniger Werbung
Danach zum gleichen Preis lesen //
online kündbar
In der Hinrunde war Guilherme Ramos mit seiner teils wilden Spielweise auch mal ein Risiko für den HSV. Dieses Bild hat sich verändert. Extrem zweikampfstark und sicher präsentierte sich der Abwehrspieler zum Rückrunden-Start. Woran aber liegt das? In der MOPO verrät der Portugiese das Geheimnis seiner starken Entwicklung, spricht über seine Lust am Verteidigen und seine besondere Beziehung zur Rückennummer 13.
MOPO: Mit dem 2:0 beim FC Schalke 04 hat der HSV einen Top-Start in die Rückrunde hingelegt. Sehr gelobt wurde hinterher die Abwehrleistung. Wie zufrieden sind Sie?
Guilherme Ramos: Es war ein großes Spiel. Wir haben drei Punkte geholt und dazu auch noch kein Gegentor bekommen. Beides ist wichtig. Ich bin also sehr zufrieden.
Haben Sie auf dem Platz eigentlich einen Zweikampf verloren?
Ich habe auf jeden Fall eine Menge gewonnen. Manchmal ist es schwer zu sagen, ob es in bestimmten Situationen vielleicht auch mal ein verlorener Zweikampf war. Ich kann mich aber an keinen erinnern. Vielleicht habe ich wirklich alle gewonnen (grinst).
Ramos schwärmt: Schalke war sein bestes HSV-Spiel
War es bislang Ihr bestes Spiel im HSV-Trikot?
Ja, das kann man so sagen. Das ist aber auch nicht ungewöhnlich. Ich bin jetzt seit sieben Monaten hier und musste mich an viele Dinge erst mal gewöhnen. Dabei geht es natürlich auch um unsere Spielweise. Mittlerweile habe ich unsere Prinzipien verinnerlicht, auch meine Fitness ist noch besser als im Sommer. So kann dann auch meine Leistung immer besser werden.
Sie haben gegen Schalke zusammen mit Stephan Ambrosius in der Innenverteidigung gespielt. Das scheint ganz gut zu passen …
Manchmal wird gesagt, dass es nicht passt, wenn man zwei so Kämpfer in der Innenverteidigung hat, weil dann die Balance fehlt. Wenn wir aber jetzt das Spiel gegen Schalke nehmen, kann man sagen, es hat auch so sehr gut funktioniert. Letztlich geht es am Ende immer um den Erfolg der Mannschaft. Der Trainer hat in der Abwehr verschiedene Optionen und entscheidet, was das Beste für das gesamte Team ist.
Macht Ihnen die Abwehrarbeit auf dem Platz eigentlich Spaß?
Ja, total. Seit ich ein Kind bin, habe ich Spaß am Verteidigen. Durch meinen Körper war es für mich schon immer einfacher, Zweikämpfe auf dem Platz zu gewinnen. Ich habe daran sehr großen Spaß. Ich liebe Zweikämpfe. Das war schon immer so und wird sich auch nicht mehr ändern.
Guilherme Ramos: Walter-Fußball ist gar nicht so schwer
Tim Walter hat eine besondere Spielphilosophie. Dabei geht es viel um spielerische Lösungen auf dem Platz. Wie kompliziert ist die Umsetzung für einen Verteidiger?
Es ist auf jeden Fall ein anderer Fußball, als ich bislang in meiner Karriere gespielt habe. Natürlich brauchst du etwas Zeit, um dich daran zu gewöhnen. Wenn du aber offen für neue Ideen bist, lernen willst und alles annimmst, dann wird es mit der Zeit auch immer einfacher zu verstehen und vor allem auf dem Platz umzusetzen. Von außen sieht es für die Leute vielleicht manchmal etwas komplex aus, auf dem Platz haben wir aber fast immer die Kontrolle und wissen genau, was wir als Team zu tun haben.
Bleibt trotzdem eine stabile Abwehr der Schlüssel zum Erfolg?
Die ist auf jeden Fall sehr wichtig. Natürlich bekommt man auch drei Punkte, wenn man das Spiel 3:2 gewinnt. Aber wenn du besser verteidigst, ist alles einfacher und du brauchst manchmal nur ein Tor zu schießen, um das Spiel zu gewinnen. Wir haben uns für die zweite Saisonhälfte vorgenommen, dass wir noch besser verteidigen wollen. Daran arbeiten wir hart.
Auch ein neuer Innenverteidiger soll im Winter noch kommen. Können Sie das verstehen?
So ist das Fußballgeschäft. Ich habe damit kein Problem. Im Moment ist unser Kapitän leider noch verletzt. Wenn es weitere Ausfälle geben sollte, würden die Optionen in der Verteidigung langsam knapp werden. Das wäre nicht gut für das Team. Es geht darum, die Mannschaft zu verstärken, davon werden wir am Ende dann alle profitieren.
Was sind Ihre persönlichen Ziele für die Rückrunde?
Ich will mich weiter verbessern. Im Vordergrund steht aber wirklich nur die Mannschaft. Wir haben alle ein großes Ziel, das kennt jeder. Dafür werden wir auf unserem Weg alles investieren, aber nicht zu weit nach vorne schauen. Jedes Training, jedes Spiel ist wichtig.
HSV-Profi Guilherme Ramos warnt vor Karlsruhe
Als nächstes kommt am Sonntag Karlsruhe in den Volkspark. Was erwarten Sie?
In der Zweiten Liga ist jedes Spiel hart. Das wird sich nicht ändern. Wir kennen unsere Stärken. Die wollen wir auf den Platz bringen, dann wird es für den Gegner schwer. Wir werden gut auf das Spiel vorbereitet sein.
Apropos Vorbereitung: Auffällig ist bei Ihnen, dass Sie als einziger HSV-Spieler, egal bei welchem Wetter, im Training immer kurze Hosen tragen. Ist Ihnen nie kalt?
Ich habe mich daran gewöhnt und mag das. Es ist einfach, sich immer den Gegebenheiten anzupassen. Ich fühle mich nicht gut beim Training, wenn alles geschützt und eingepackt ist. Der Oberkörper muss warm sein, aber die Beine müssen arbeiten. Die werden dann schon von alleine warm (schmunzelt).
Noch eine letzte Frage zu Ihrer Rückennummer. Sie haben sich für die 13 entschieden. Das machen nicht viele Fußballer, weil Sie die Zahl mit Unglück verbinden …
Ich bin nicht abergläubisch. Ich denke, jeder kann durch harte Arbeit selbst für sein Glück sorgen, das fällt nicht einfach so vom Himmel. Für mich ist die 13 eine besondere Zahl. Ich habe sie auch als Tattoo am Finger. Der Grund ist meine Frau. Sie mag die Nummer sehr, weil es ihr Geburtstag ist. Als kleines Geschenk für sie habe ich mich letztlich dann auch für die 13 auf dem Trikot entschieden. Damit bin ich sehr glücklich.