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  • Piotr Trochowski (r.) 2005 gegen Michael Ballack und die Münchner Bayern
  • Foto: imago images/Team 2

HSV-Profi Piotr Trochowski: „Nach diesem Spiel hat man mich wirklich wahrgenommen“

Rund 13 Jahre war Piotr Trochowski in seiner Fußballkarriere als Profi aktiv. Er spielte in der Champions League, stand mit Deutschland im WM-Halbfinale und gewann die Europa League. Mit Abstand am meisten Spiele machte er für den HSV. Zwischen 2005 und 2011 stand er für die Hamburger auf dem Platz. In 259 Einsätzen für den HSV erzielte er 36 Tore und bereitete 55 weitere Treffer vor.

„Hamburg steht für mich immer an Platz eins“, sagt Trochowski, der mit dem HSV zwar nie einen Titel gewann, an der Elbe aber die entscheidenden Schritte in seiner Karriere machte.

HSV-Profi Piotr Trochowski spricht über das Spiel seines Lebens

Was war für Trochowski das HSV-Spiel seines Lebens? „Da nur ein Spiel auszuwählen, ist nicht so einfach“, sagt der ehemalige Nationalspieler, der für Hamburg in der Bundesliga, im UEFA-Cup, der Europa League, der Champions League und im DFB-Pokal spielte. In jedem Wettbewerb hat er auch für den HSV getroffen.

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Viele emotionale Momente und auch richtig gute Spiele von ihm waren dabei. Dazu gehört unter anderem das Hinspiel gegen Manchester City im Viertelfinale der Europa League 2009, als er beim 3:1-Sieg gegen die Engländer im Volkspark ein Tor erzielte und die anderen beiden Treffer vorbereitete. Auch den letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 2008/09 wird er wohl nie vergessen. In Frankfurt traf er damals in der Nachspielzeit zum 3:2 und sicherte den Hamburgern die Teilnahme an der Europa League. Er sagt: „Vielleicht war das mein wichtigstes Tor für den HSV. Aber es gab für mich schönere und bessere Spiele. In Frankfurt habe ich nur 20 Minuten gespielt. Das Tor war total wichtig für den Verein, aber keine Glanzleistung von mir.“ 

Das Spiel des Lebens? Trochowski entscheidet sich für die Bayern

Bei der Wahl zum HSV-Spiel seines Lebens hat sich Trochowski letztlich für ein Spiel gegen Bayern München entschieden – und das aus mehreren Gründen. 

1999 hatte Trochowski seine Heimatstadt Hamburg verlassen und war im Alter von 15 Jahren in die U17 des FC Bayern gewechselt. Dort ging es für ihn zunächst Schritt für Schritt nach oben. 2003 feierte er unter Ottmar Hitzfeld sein Debüt in der Bundesliga. Trochowski wurde mit den Bayern Meister und Pokalsieger, der Durchbruch zum Stammspieler klappte jedoch nicht. Eine Million Euro Ablösesumme zahlte der HSV im Januar 2005, um ihn zurück nach Hamburg zu holen. Sein erstes Spiel in der Rückrunde mit dem HSV war direkt in München. „Ein schönes und intensives Erlebnis, gegen einen Ex-Verein zu spielen. Leider musste ich aber nach 15 Minuten verletzt wieder vom Platz, Torsten Frings hatte mich umgehauen“, erzählt Trochowski, der danach fast die komplette Rückrunde verletzt ausfiel. 

Tor und Vorlage gegen Bayern: Für Trochowski der Karriere-Startschuss

Am siebten Spieltag der neuen Saison kamen die Bayern zum HSV in den Volkspark – und diesmal wurde es dann das Trochowski-Spiel. „Wir haben zu Hause 2:0 gewonnen. Beim 1:0 habe ich die Vorlage gegeben und dann habe ich selbst auch noch getroffen. Ich weiß noch, wie ich von links in die Mitte ziehe und den Ball von der Strafraumlinie rechts oben ins Tor schieße“, erzählt Trochowski, der dieses Spiel als richtigen Startschuss für seine Karriere bezeichnet.

Trochowski 2-0

Trochowski zieht ab … und lässt Oliver Kahn bei seinem 2:0 gegen die Bayern keine Chance

Foto:

imago images / Team 2

„Man kann sagen, dass das für mich das wichtigste Spiel war, denn danach wurde ich wirklich wahrgenommen. Ich war zwar auch davor bei Bayern anderthalb Jahre in der ersten Mannschaft, aber da habe ich nur wenig gespielt. Beim HSV habe ich mehr Spielzeit bekommen. Mit diesem Spiel gegen die Bayern habe ich mich dann wie ein Bundesliga-Spieler gefühlt. Damit war ich endlich angekommen. Es war ein super Erlebnis.“

Trochowski bestritt in seiner HSV-Zeit 35 Länderspiele

Insgesamt 32 Liga-Spiele machte Trochowski in der Saison 2005/06 für den HSV. Auch das Rückspiel in München wurde gewonnen. Am Ende erreichte der HSV die Qualifikation zur Champions League. Im Oktober 2006 – ein knappes Jahr nach dem 2:0 gegen die Bayern – feierte Trochowski seine Premiere in der A-Nationalmannschaft. Auf 35 Einsätze im Team von Bundestrainer Joachim Löw sollte er es bringen. Alle Länderspiele machte er als HSV-Profi.  

„In Hamburg bin ich richtiger Profi geworden, hier bin ich Nationalspieler geworden, das ist meine Heimat, hier wohne ich, hier habe ich meine Familie und meine Freunde. Deswegen steht Hamburg für mich immer an Platz eins“, sagt Trochowski, der als Profi beim HSV die prägendste Zeit seiner Karriere erlebt hat – und das mit einem 2:0-Sieg gegen den Rekordmeister aus München am 24. September 2005 als Startschuss.

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