Zwei Tore, drei Vorlagen! HSV-Profi Pherai mit Gala im kleinen Nordderby gegen Werder
Was für eine Gala! Die U21 des HSV hat das kleine Nordderby in der Regionalliga Nord am Samstag gegen Werder Bremen II deutlich für sich entschieden. Den frühen Rückstand konnte man – insbesondere dank fünf Scorer-Punkten von Profi Immanuel Pherai – in einen deutlichen 6:2-Sieg drehen.
Die Hamburger Nachwuchs, der nach schwachem Saisonstart in der Vorwoche fulminant mit 4:3 in Emden gewonnen hatte, bot neben Noah Katterbach auch die erneute Profi-Leihgabe Pherai auf. „Spielpraxis sammeln, um ihn für die Profis ready zu machen“, war laut Trainer Lukas Anderer der Plan – für die gebotene Spielpraxis bedankte sich Pherai im Gegenzug mit einer phänomenalen Leistung.
Früher Treffer für die Gäste aus Bremen
Danach sah es zu Beginn allerdings nicht aus. Nach einer schönen Kurzpassstaffete landete ein geblockter Schuss bei Werders Angreifer mit der Nummer 19. Princewill Mbock verwandelte die Einladung eiskalt, traf in der dritten Minute zur 1:0-Führung für das Auswärtsteam.
Ein Schock für die rund 450 Zuschauer im Stadion Hoheluft, unter denen sich auch der frisch in die Hall of Fame des deutschen Fußballs aufgenommene Horst Hrubesch befand. In den Folgeminuten gab es Chancen auf beiden Seiten, erst scheiterte Maurice Boakye am Bremer Keeper Sebastian Mielitz, ehe Salim Musah im ebenso stark reagierenden Hannes Herrmann seinen Meister fand.
Werder führt früh, vergibt dann einen Elfmeter
Von Pherai war in dieser Anfangsphase wenig zu sehen. Zwei zarte Torannäherungen aus der Distanz zeigten aber schonmal, wo die Reise hingehen sollte. „Richtig gut weggesteckt“ habe die Mannschaft die frühe Bremer Führung, ließ Coach Anderer nach dem Spiel verlauten. Und damit hatte er recht. Der HSV übernahm in dieser Phase komplett das Spiel, so war es nur folgerichtig, dass Kelvin Ojo nach Pherais Flanke in Minute 25 zum 1:1 traf.
Von Werder war nach starker Anfangsphase nichts mehr zu sehen. Erst unter Mithilfe von Shafiq Nandja, der beim Klärungsversuch einer ungefährlichen Flanke den Ball an die Hand bekam, wurde es wieder gefährlich am Tor der Hamburger. Nach kurzem Überlegen entschied Schiedsrichter Tim Otto auf Strafstoß – welchen Werder-Kapitän Cimo Röcker allerdings kläglich vergab. Keeper Herrmann entschied sich fürs rechte Eck – Schütze Röcker fürs linke. Der Ball landete aber gut einen Meter neben dem Kasten.
Vorlage zwei und drei für HSV-Profi Pherai
Der Elfmeter sollte aber die Ausnahme bleiben. Es spielten weiterhin nur die Hausherren. Einen wunderschön getretenen Freistoß von Pherai verwandelte Kapitän Lukas Bornschein ebenso stark per Kopf zum 2:1 (40.). Assist Nummer zwei für Pherai – und der dritte sollte nicht lange auf sich warten lassen. Einen weiten Ball des surinamischen Spielmachers erlief der stark auftretende Ojo, mit dem Pausenpfiff setzte er den Ball dann an den Innenpfosten, von wo aus der Ball ins Tor fand. Verdiente 3:1-Pausenführung für den HSV.
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Zur Pause wechselte der Bremer Coach Brand doppelt, schon in Durchgang eins musste der bis dahin starke Salim Musah verletzungsbedingt den Platz verlassen. Noch bevor die Wechsel einen Einfluss aufs Spiel nehmen konnten, tat es auf anderer Seite mal wieder Pherai. Einen überragend gespielten Angriff, bei dem erneut Flügelspieler Ojo beteiligt war, schloss Pherai diesmal selbst ab. Nach 47 Minuten führte der HSV mit 4:1. Der Derbysieger stand quasi schon fest.
Pherai erhöht auf 5:1 und macht Feierabend
Doch bei einem Tor wollte Pherai es an diesem Nachmittag nicht belassen. Nach Noah Katterbachs Hereingabe konnte Mielitz erst noch parieren, in der Mitte lauerte aber erneut der überragende Mann der Partie. Immanuel Pherai staubte zu seinem zweiten Tor und damit verbundenen fünften Scorerpunkt ab. Das sollte dann auch genug sein. Nach 75 Minuten war Schluss für den 24-Jährigen, der somit wieder einen Alternative für den Profikader für das Leipzig-Spiel (18. Oktober) ist.
Kurz zuvor betrieben die Bremer noch Ergebniskosmetik. Eine abgefälschte Flanke von Mbock überraschte Herrmann im Hamburger Tor. Das 5:2 änderte aber nichts an der Partie. Stattdessen war es doch der HSV, der den Schlusspunkt setzte. Katterbach fand in der Mitte Raif Adam, welcher sich stark durchsetzte und mit dem 6:2 den Schlusspunkt für das erste von zwei Nordderbys des Tages setzte.
„Pherais Qualität hat definitiv einen Unterschied gemacht“
Der Man of the Match bekam nach der Partie auch Lob von Trainer Anders zu hören: „Die individuelle Qualität von Pherai hat heute definitiv einen Unterschied gemacht.“ Pherai sei „nach wie vor Spieler der Bundesliga-Mannschaft“, über die Qualität, die er mit sich bringt, habe man sich aber natürlich „gefreut“.
Ein weiteres Sonderlob gab es für die beiden umtriebigen Flügelspieler Ojo und Adam, die das ganze Spiel über „viel Betrieb“ gemacht hätten. Die gesamte Mannschaft habe zudem „Schritte gemacht“, insbesondere, was die Torgefahr anging. Für die harte Arbeit habe man „sich belohnt“ und könne „darauf stolz sein“.
Die HSV-U21 steht nach zwei Siegen in Folge souverän im Tabellenmittelfeld. Nächste Woche wartet der Tabellenfünfte Phoenix Lübeck auf die Rothöschen. Dann ziemlich sicher ohne Pherai.
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