HSV-Profi Heyer: „Relegation? Schlimmer als eine Derby-Niederlage”
Auf Moritz Heyer wartet am Sonntag ein besonderes Jubiläum. Der Defensivspezialist wird in Sandhausen sein 100. Spiel für den HSV machen, gleichzeitig will er den Aufstieg in die Bundesliga feiern. Die MOPO hat mit dem 28-Jährigen über das Saisonfinale in Sandhausen, das Fernduell mit Heidenheim, Tief- und Höhepunkte in seiner bisherigen HSV-Zeit sowie den starken Zusammenhalt in der Mannschaft gesprochen. Und über seine HSV-Zukunft.
Auf Moritz Heyer wartet am Sonntag ein besonderes Jubiläum. Der Defensivspezialist wird in Sandhausen sein 100. Spiel für den HSV machen, gleichzeitig will er den Aufstieg in die Bundesliga feiern. Die MOPO hat mit dem 28-Jährigen über das Saisonfinale in Sandhausen, das Fernduell mit Heidenheim, Tief- und Höhepunkte in seiner bisherigen HSV-Zeit sowie den starken Zusammenhalt in der Mannschaft gesprochen.
MOPO: Sie machen am Sonntag Ihr 100. Spiel für den HSV und können dabei den Aufstieg in die Erste Liga schaffen. Was sagen Sie zu diesen Aussichten?
Moritz Heyer: Das 100. Spiel für den HSV ist etwas Besonderes, keine Frage. Wenn wir dann in diesem Spiel auch noch direkt aufsteigen würden, wäre das unglaublich schön. Mehr geht nicht. Das wäre für mein Jubiläum die Krönung. Aber dafür muss einiges passen. Am wichtigsten ist erst mal, dass wir in Sandhausen gewinnen. Und dann hoffen wir natürlich, dass Heidenheim in Regensburg etwas liegenlässt.
Auffällig ist, dass beim HSV eigentlich noch keiner groß über die Relegation spricht, sondern weiter an den direkten Aufstieg geglaubt wird. Woher kommt diese Zuversicht?
Wenn man daran nicht glaubt, dann wird es auch nicht möglich sein. Warum sollte Heidenheim auswärts nicht stolpern? Zu Hause sind sie sehr gut, aber auswärts hatten sie in dieser Saison auch schon Probleme. Das Wichtigste ist, dass wir unsere Hausaufgaben in Sandhausen erledigen.
HSV-Profi Moritz Heyer spricht im MOPO-Interview
Sandhausen ist bereits abgestiegen. Wird es ein leichtes Spiel für den HSV?
Davon sollten wir nicht ausgehen. Ich kann mich an kein einfaches Spiel in Sandhausen erinnern, egal mit welcher Mannschaft ich da gespielt habe. Wir wissen, dass es eklig wird und es eigentlich auch eine gute Mannschaft mit guten Einzelspielern ist. Wir haben den Anspruch, dort zu gewinnen. Wir sind noch nicht fertig. Genau das muss man von der ersten Minute an auch auf dem Platz sehen.
Regensburg ist ebenfalls schon abgestiegen. Was macht Ihnen Hoffnung, dass sie trotzdem dem HSV helfen und gegen Heidenheim etwas holen werden?
Ich kenne den Trainer Joe Enochs aus Osnabrück noch ganz gut. Er ist ein Typ, der in jedes Spiel geht, um es zu gewinnen. Das lebt er vor. Seine Einstellung ist immer top. Das war schon als Spieler so. Ich bin mir sicher, dass Regensburg das Spiel nicht abschenken wird. Es ist letztlich für viele der Regensburger Spieler auch noch mal eine Chance, sich für die Zukunft zu empfehlen.

Ihre Zukunft ist im Prinzip gesichert. Sie haben Vertrag in Hamburg bis 2026. Erreichen Sie auch noch die Marke von 200 Spielen für den HSV?
Das wäre schön, man weiß aber nie, was im Fußball passiert. Vielleicht sagt der HSV auch irgendwann, wir wollen dich nicht mehr haben. Ich will gar nicht so weit nach vorne schauen, aber natürlich wäre es ein Traum, auch die 200 beim HSV voll zu machen.
Vor Jubiläum: Heyer träumt von seinem 200. HSV-Spiel
In der aktuellen Mannschaft sind Sie nun nach Bakery Jatta, Sonny Kittel und Daniel Heuer Fernandes bereits der vierte Profi mit 100 oder mehr Spielen für den HSV. Was bedeutet das?
Da kann man schon stolz drauf sein. Es zeigt, dass hier auf Kontinuität und Zusammengehalt gesetzt wird. So oft habe ich das in dieser Form noch nicht erlebt. Für mich ist das ein sehr positives Signal. Der Zusammenhalt ist eine unserer größten Stärken. Klar gibt es bei uns auch mal Reibereien im Training, die mit Verlassen des Platzes aber vergessen sind. Es kommt wirklich selten vor, dass man sich untereinander so gut versteht wie wir. Das hängt auch sicher damit zusammen, dass viele schon länger zusammen beim HSV sind.
Was war bislang Ihr schönstes Spiel für den HSV?
Das war das Heimspiel gegen St. Pauli vor ein paar Wochen. Die Fans, die Stimmung, das Ergebnis, ein absolutes Highlight. Da hat man so viel mitgenommen. Das kann man gar nicht in Worte fassen. Das muss man einfach erlebt haben. Ich werde es nie vergessen.
Heyer denkt nicht gerne an die Relegation zurück
Und welches Ihrer bislang 99 HSV-Spiele würden Sie gerne aus der Erinnerung streichen?
Das Relegationsrückspiel gegen Hertha. Das war ein Tiefpunkt. Es war noch schlimmer als eine Derby-Niederlage, weil man einfach kurz davor stand, das große Ziel zu erreichen. Es war ein Schlag ins Gesicht. Wir werden alles dafür tun, damit das nicht noch mal passiert.
Zum Abschluss noch ein Blick auf Ihre Tore. Elf haben Sie bislang für den HSV erzielt. Was war das Highlight?
Beim Nord-Derby in Bremen zu treffen, war sehr besonders. Aber auf Platz eins steht bei mir mein Siegtreffer in der Nachspielzeit gegen Sandhausen. Da hat alles gepasst. Ich habe an Sandhausen also durchaus auch sehr schöne Erinnerungen.