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  • David Kinsombi (M.) freut zusammen mit Josha Vagnoman (l.) und Moritz Heyer (r.)
  • Foto: WITTERS

HSV-Profi fordert: „Wir müssen uns den Bedürfnissen der Gesellschaft unterordnen“

Im vergangenen Sommer wurde David Kinsombi in den HSV-Mannschaftsrat gewählt. Der Mittelfeldspieler, der in seiner ersten Saison in Hamburg zumindest teilweise noch unter den Folgen eines Schienbeinbruchs gelitten hatte, sollte an der Elbe richtig durchstarten und auch mehr Verantwortung übernehmen. In der ersten Elf spielte er dann zunächst allerdings trotzdem nur eine Nebenrolle. Die MOPO spricht mit ihm über die Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart.

MOPO: Auf den Tag genau zwei Jahre ist es her, dass Sie sich im Trainingslager mit Holstein Kiel das Schienbein gebrochen haben. Wie oft denken Sie auch heute noch an diesen Tag zurück?

David Kinsombi: Ich muss ehrlich sagen, das mache ich gar nicht mehr. Es ist schon zwei Jahre her, ich fokussiere mich auf das Hier und Jetzt und die bevorstehenden Spiele mit dem HSV. Die Verletzung von damals ist im Alltag für mich kein Thema mehr.

Sind Sie denn wieder komplett in der körperlichen Verfassung wie vor der Verletzung?

Ja, das würde ich schon sagen. Meine körperliche Verfassung ist aktuell sehr gut. Dafür habe in den letzten Wochen und Monaten auch sehr viel gemacht.

Wie lange braucht man, um nach so einer schweren Verletzung wieder zu hundert Prozent das Vertrauen in seinen Körper zurückzugewinnen?

Das ist schwer zu sagen. Ich denke, da kann man keinen genauen Zeitrahmen festlegen. Das Vertrauen kommt von Training zu Training und Spiel zu Spiel zurück. Das passiert ganz von alleine.

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Nach 27 Einsätzen und fünf Toren in der vergangenen Saison sollten Sie in dieser Spielzeit als Führungsspieler noch wichtiger für die Mannschaft werden. Zum ersten Mal in der Startelf standen Sie dann aber erst am 13. Spieltag kurz vor Weihnachten. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Ich bin leider mit einer Verletzung in die Saison gestartet. Ich habe die Reha-Zeit genutzt und viel gearbeitet, um mich in die Verfassung zu bringen, in der ich jetzt bin und mit der ich meiner Mannschaft helfen kann. 

Gab es irgendwann auch mal Zweifel, ob der HSV noch das Richtige für Sie ist oder war Ihnen immer klar, dass Ihre Chance kommen wird?

Nein, Zweifel gab es nicht. Zu keinem Zeitpunkt. Ich bin gerne beim HSV.

Kinsombi: „Am Ende geht es immer um Leistung“

Ist in dieser Saison der Konkurrenzkampf beim HSV größer als in der vergangenen Spielzeit?

Das würde ich so nicht sagen. Wir haben in der letzten Saison einen großen Konkurrenzkampf im Kader gehabt und so ist es auch diesmal wieder. Ich glaube, das wird bei einem Verein wie dem HSV auch immer so sein. Das ist auch gut so. Am Ende geht es immer um Leistung. Da schadet ein guter Konkurrenzkampf sicher nicht.

Der Start in das neue Jahr lief für Sie und den HSV erfolgreich. Was haben Sie sich persönlich und mit dem HSV für 2021 vorgenommen?

Unsere Ziele sind klar definiert, wir wollen uns als Mannschaft gut weiterentwickeln, möglichst viele Spiele gewinnen und am Ende der Saison auf einem sehr positiven Tabellenplatz stehen. Ich will mich als Spieler und auch als Persönlichkeit weiterentwickeln.

Sie haben die letzte Saison beim HSV erlebt. Was ist dieses Jahr anders? Und wie schätzen Sie die Liga aktuell ein?

Jede Saison ist neu und hat nicht viel mit dem letzten Jahr zu tun. Die Karten werden neu verteilt, das ganze Spiel geht von vorne los. Es hat bei uns einen Cut im Kader und auch mental gegeben. Die Liga schätze ich sehr eng ein, das zeigt auch die Tabelle. Es gibt viele Mannschaften, die sich positiv weiterentwickelt haben. Dazu zähle ich uns auch. Wir sind auf einem guten Weg.

Was stimmt Sie zuversichtlich, dass der HSV in dieser Saison nicht wie in den letzten beiden Jahren wieder zum Ende hin einbrechen wird?

Ich kann nur das letzte Jahr beurteilen. Da gab es mit der Corona-Unterbrechung besondere Umstände. Jetzt werden wir die Saison hoffentlich am ganzen Stück spielen können. Ich denke, dass wir als Einheit stabil sind. Wir haben in den letzten Monaten gezeigt, dass wir in der Lage sind, eine komplette Saison auf gutem Niveau zu spielen.

Die meisten Spiele fanden in dieser Saison bislang vor leeren Rängen statt. Wie groß ist die Sehnsucht, wieder vor Zuschauern zu spielen?

Ein volles Haus hier bei uns im Volksparkstadion ist immer etwas sehr Besonderes. Das ist eine Antriebskraft, die jeder Spieler gerne nutzt. Es gibt aktuell allerdings gesellschaftlich größere Probleme, als unser Verlangen wieder vor vollen Rängen zu spielen. Wir sind alle realistisch genug, unsere Bedürfnisse der Gesellschaft unterzuordnen.

Kinsombi: Ein Sieg gegen Osnabrück ist unser Anspruch

Am kommenden Montag kommt Osnabrück als Gegner ins Volksparkstadion. Letzte Saison gab es für Hamburg keinen Sieg gegen den VfL. Was für ein Spiel erwarten Sie diesmal?

Ein hartes Spiel. Die Osnabrücker werden sich bestimmt wieder etwas gegen uns vornehmen. Aber ich denke, wenn wir mit der richtigen Einstellung in das Spiel gehen, werden wir auch gewinnen. Das ist unser Anspruch. Ich bin von unserer Mannschaft und der Qualität unserer Mannschaft überzeugt.

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