„Endlich bin ich abgelöst“: HSV-Legende Doll gratuliert Walter zum Jahrtausend-Rekord
Ehre, wem Ehre gebührt. Zum Wochenstart wurde Tim Walter (47) zum neuen Jahrtausend-Trainer des HSV. Seit 840 Tagen ist er im Amt und überholte Thomas Doll, der zwischen 2004 und 2007 im Volkspark das Sagen hatte. Nun gratuliert der 57-Jährige dem neuen Rekordhalter via MOPO.
Ehre, wem Ehre gebührt. Zum Wochenstart wurde Tim Walter (47) zum neuen Jahrtausend-Trainer des HSV. Seit 840 Tagen ist er im Amt und überholte Thomas Doll, der zwischen 2004 und 2007 im Volkspark das Sagen hatte. Nun gratuliert der 57-Jährige dem neuen Rekordhalter via MOPO.
Als Doll im indonesischen Jakarta an sein Smartphone geht und den Grund des Anrufs erfährt, wirkt er fast erleichtert. „Das wurde ja auch Zeit“, sagt der Coach von Persija Jakarta schmunzelnd. „Endlich wurde ich abgelöst. Rekorde sind doch dazu da, um gebrochen zu werden.“
Thomas Doll verfolgt den HSV auch in Indonesien
Walter hat genau das geschafft. 836 Tage lang war Doll beim HSV im Amt und wurde nun – 26 Jahre und 23 Trainer später – von der Jahrtausend-Spitze verdrängt. „Das zeigt, wie viel Vertrauen die Vereinsführung in Tim hat“, sagt der 47-fache Ex-Nationalspieler. „Es ist ein mehr als gutes Zeichen, dass auf dieser Position Kontinuität eingekehrt ist. Sie ist die wichtigste im Verein.“
Doll verfolgt den HSV auch aus rund 11.000 Kilometern Entfernung intensiv. Wann immer er es kann, schaut er die Spiele. Was er sieht, gefällt ihm: „Der HSV spielt attraktiven Fußball, mit dem man sich identifizieren kann. Tims Handschrift ist klar zu erkennen.“ Was ihm besonders imponiert: „Er ist sich immer treu geblieben, eckt auch mal an, zieht sein Ding aber durch. So was sorgt im Team für enorme Glaubwürdigkeit.“
Thomas Doll gönnt Tim Walter den Jahrtausend-Rekord
Doll gönnt Walter die neue Jahrtausend-Bestmarke. Dabei wusste Hamburgs Rekord-Coach zunächst gar nichts von seinem Glück. „Ich habe es gerade erfahren“, sagte Walter im Podcast „Wie ist die Lage“ der Gude Leude Fabrik. Er selbst geht eher defensiv mit der Bestmarke um. „Also, wenn das schon erfolgreich ist, dann bin ich lieber nicht erfolgreich“, bekennt der HSV-Trainer. „Es ist eine schöne Nebensache. Aber mir geht es schon eher darum, dass wir sportlich Erfolg haben.“

Daran arbeiten Walter und der HSV. Am Samstag gegen Fürth will der Klub seinen Aufstiegsplatz festigen. „Hoffentlich klappt es endlich mit dem Sprung nach oben“, sagt Doll. Und wie geht es ihm selbst in der Ferne? Persija liegt kurz vorm Hinrunden-Ende sechs Zähler hinter den Rängen für die Finalrunde. „Wir laufen der Musik etwas hinterher“, sagt Doll. „Aber man sagt, wir würden den attraktivsten Fußball spielen. Deshalb spielen wir eigentlich immer zur besten Zeit um 19 Uhr unter Flutlicht. Ähnlich wie die Topspiele der Bundesliga.“
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Walter und Doll. Zwei Trainer, die den HSV auf ihre Weise prägten – und in dieser Saison noch jeweils große Ziele haben.