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  • Sie sind seit 61 Jahren glücklich verheiratet: „Uns Uwe“ Seeler und seine Frau Ilka sind ein echtes Traumpaar.
  • Foto: WITTERS

HSV-Legende: „Uns Uwe“ über sein Leben in Zeiten von Corona

Corona hält die ganze Welt in Atem. Fast alle Menschen leiden unter den Ausgangsbeschränkungen. Das geht Hamburgs größtem Fußball-Idol „Uns Uwe“ Seeler (83) und seiner Frau Ilka nicht anders. Die MOPO wollte vom Hamburger Traumpaar, das 61 Jahre lang verheiratet ist, wissen, wie es ihm in dieser bedrohlichen Zeit geht. 

„Wir stehen das durch“, sagt Ilka forsch. Uwe bestätigt: „Das kriegen wir hin.“ Beide verlassen ihr Haus im Norderstedter Stadtteil Harksheide nur noch selten. Für Uwe ist es mittlerweile „zwischendurch mal ein bisschen langweilig“, für seine Lady weniger. Das liegt vielleicht auch daran, dass sie mehr zu tun hat, für ihren Liebsten kocht. Sie behauptet, dass sie das eigentlich nicht so gut kann. Doch das stimmt nicht. Fishing for Compliments? Ihr Mann lobt sie: „Was sie für mich macht, schmeckt mir.“ 

HSV-Legende Uwe Seeler hilft im Haushalt

Unstrittig ist, dass Uwe nicht für die Küche geeignet ist. Ilka: „Mein Mann weiß immer noch nicht, wo der Herd bei uns steht.“ Aber Uwe bemüht sich immerhin zumindest ein bisschen zu helfen: „Ich mache gerade eine Lehre bei meiner Frau im Auf- und Abdecken.“

Beide gehören schon aufgrund ihres Alters zur Corona-Risikogruppe. Deshalb werden sie vor allem von ihren drei Töchtern Kerstin, Helle und Frauke mit Lebensmitteln versorgt. Ilka: „Als ich anfangs noch selbst eingekauft habe, trug ich bereits einen Mundschutz. Das sollte schon sein.“ Was sie nicht verstehen kann: „Die Bundesländer sind sich bei verschiedenen Maßnahmen nicht einig. Da komme ich nicht mit. Wenn was wie Maskenschutz beschlossen wird, dann muss das zum gleichen Zeitpunkt in Deutschland für alle gelten.“

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Die allgemeine Situation ist ihr ein bisschen unheimlich, das dauerhafte Zuhausebleiben gefällt ihr nicht, sie akzeptiert es aber: „Das ist wichtig. Für uns ist es ja im Moment noch erträglich, weil wir uns ja auch in unserem Garten bewegen können. Aber wie muss es für Familien mit drei Kindern sein, die in einer kleinen Wohnung leben?“ 

Uwe Seeler macht sich Gedanken um Fiete Arp.

Auf Stadionbesuche muss HSV-Legende Uwe Seeler bis auf Weiteres wegen der Coronakrise verzichten.

Foto:

WITTERS

Die Zeit vertreiben sich die Seelers überwiegend mit Lesen und Fernsehgucken. Manchmal duellieren sich  die beiden auch – aber nicht, weil sie sauer aufeinander sind. Ilka: „Wir kniffeln gern.“ Bei dem beliebten Würfelspiel geht es zum Beispiel um große und kleine Straßen.

Uwe Seeler geht um das alte HSV-Trainingsgelände spazieren

Die Straßen in der Umgebung ihres Zuhauses in Norderstedt nutzen „Mäuschen und Mäuschen“ (beide haben sich den selben Spitznamen gegeben) eher nicht. Uwe: „Wenn wir mal rausgehen, dann spazieren wir über das HSV-Trainingsgelände nebenan, um ein bisschen frische Luft zu schnappen und um uns zu bewegen.“ Seine Frau genießt das: „Hier in Harksheide spielt sich unser ganzes Leben ab. Immer schon. Hier haben wir uns schon kennengelernt, leben seitdem in unserem Haus. Hier ist auch der HSV, hier hat Uwe angefangen.“ 

Wenn beide an den grünen Wiesen vorbeigehen, dann fragt der eine den anderen oft: „Weißt du noch …“

Was die eigentliche Gute-Laune-Frau Ilka nervt: „Ich finde es schrecklich, dass wir uns nicht mit unseren Freunden zum Essen treffen und über unseren HSV plaudern können. Gespräche nur am Telefon zu führen, finde ich doof.“

Uwe Seeler

Uwe Seeler ist gesundheitlich angeschlagen.

Foto:

Witters

Auch Uwe hat zwischendurch mal einen Hänger: „Manchmal hat man das Gefühl, dass man langsam verrückt wird. Aber wir alle müssen vernünftig sein. Deshalb: Ilka und ich harren aus.“ 

HSV-Legende Uwe Seeler plagen Rückenschmerzen

Sein Rücken macht nach dem schlimmen Autounfall vor zehn Jahren nach wie vor Probleme. Aber weil eine OP zuviel Risiko in sich birgt, erträgt er die Schmerzen lieber. Trotzdem sei seine Ilka gnadenlos: „Sie schickt mich jeden Tag auf unseren Hometrainer, dann muss ich radeln, um in Bewegung zu bleiben und mein Herz zu beanspruchen.“ Der größte HSVer trägt seit drei Jahren einen Herzschrittmacher. Auch im Hinblick auf die Corona-Krise sagt er: „Es hilft ja alles nichts. Da muss man durch.“

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